Nach 16 Jahren endet eine Ära
Nach 16 Jahren als Oberbürgermeister wird heute Abend um 18 Uhr in der Fruchthalle Klaus Weichel sein Amt an seine bisherige Stellvertreterin, Bürgermeisterin Beate Kimmel, weitergeben. Zu dem Festakt wird unter anderem Innenminister Michael Ebling als Vertretung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer erwartet, die leider kurzfristig absagen musste. Ebling war auch bereits bei Weichels Verabschiedungsfeier zugegen, die am gestrigen Sonntag stattfand. Auf Einladung des OB waren rund 100 Gäste in den Festsaal auf dem Gartenschaugelände gekommen, um sich von ihm persönlich zu verabschieden.
In seiner Rede bedankte sich das scheidende Stadtoberhaupt zuerst bei seiner Familie. „Eingebettet in einem funktionierenden familiären Umfeld hat es mich manches leichter ertragen lassen“, so Weichel. Dazu gehöre auch, dass man sich im geschützten Raum der Familie auch vieles Unbequemes anhören müsse. „Das hilft sich selbst besser einzuordnen.“
Das zweite Dankeschön ging ans Land Rheinland-Pfalz und damit stellvertretend an die beiden anwesenden Vertreter der Landesregierung, neben Ebling war auch Arbeitsminister Alexander Schweitzer zu Gast. „Ich war mir Eurer Unterstützung stets bewusst“, so der OB. Exemplarisch für viele Förderprogramme nannte er die Förderkulissen zur Digitalisierung und für das Pfaff-Areal. Ohne die Anschubfinanzierung des Landes hätten sich viele Projekte nicht realisieren lassen.
Weichel verstand es wie fast kein zweiter, Netzwerke zu knüpfen, um die Stadt voranzubringen – seien es vorhandene Netzwerke oder solche, die er selbst schuf. Seien es offizielle Kooperationen oder informelle Austausche. So pflegte er etwa den regelmäßigen Austausch mit den US-Streitkräften oder den mit den anderen Oberbürgermeistern und Landräten der Westpfalz, der von guter Zusammenarbeit, Vertrauen und Freundschaft geprägt gewesen sei. Das gleiche gilt für die regelmäßigen Treffen der Oberbürgermeister der fünf Oberzentren Rheinland-Pfalz, aus denen, so der ehemalige Rathauschef, viele Errungenschaften für die Kommunen hervorgegangen seien, und ebenso für Wirtschaft und Wissenschaft.
„Viel Rat, viel Unterstützung habe ich auch durch eine ganze Reihe von Unternehmerinnen und Unternehmern erfahren. Dazu bedurfte es Vieler, die an diese Stadt glauben und ihre Kraft und Fähigkeiten einsetzten, um diese Stadt weiter zu entwickeln“, erklärte das scheidende Stadtoberhaupt. Über die Jahre habe man mit der Wirtschaft und Wissenschaft eine ganze Reihe informeller Netzwerke und Gesprächsrunden aufgebaut. Dies habe geholfen, Kaiserslautern zur Stadt der kurzen Wege mit schnellen Entscheidungen zu machen. Weichel: „Es entstand ein tragfähiges Miteinander von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über das Tagesgeschäft hinaus.“ Er bedankte sich auch bei allen Kulturschaffenden sowie allen Vereinen und caritativen Vereinigungen für ihr Wirken für die Stadt, das wesentlicher Teil der Standortentwicklung sei.
Große Worte des Dankes brachte er sodann seinen Weggefährten innerhalb der Stadt entgegen, beginnend mit den städtischen Unternehmen, die er stets als Teil des Gesamtkonzerns Stadt verstanden wissen wollte. Er blickte auf 16 Jahre kollegiale Zusammenarbeit im Stadtvorstand zurück, ohne die, so Weichel, es nicht möglich gewesen wäre, krisenhafte Situationen wie etwa die Wirtschaftskrise 2009 oder die Flüchtlingswelle 2015 zusätzlich zum Tagesgeschäft zu bewältigen. „Ich hoffe, dass das so bleibt“, gab er seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern mit auf den Weg. Stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedankte er sich bei den Referatsleitungen der Stadtverwaltung. „Gerade in solchen Zeiten ist es gut, auf Professionalität und Erfahrung einer ganzen Verwaltung zurückgreifen zu können.“
Bevor er sich bei Beate Kimmel bedankte – „für 25 Jahre politische Begleitung, für ausgewogene, fundierte Ratschläge und für Unterstützung in unterschiedlichsten Funktionen und zu jeder Tages- und Nachtzeit“ – würdigte Weichel sein Team. „Niemand erlebt die Höhen und Tiefen eines Oberbürgermeisters unmittelbarer wie das engere Team: Vorzimmer, Protokoll, Städtepartnerschaft, Presse, Büroleitung und persönlicher Referent. Niemand im Haus kennt mich besser als dieses Team. In fast jeden emotionalen Situationen. Danke für die Duldsamkeit, für das Verständnis und eure sanften Korrekturversuche in turbulenten Zeiten.“ Besonders lobte er seine Fahrer. „Danke für zehntausende Kilometer an unfallfreien Fahrten, für eure Kollegialität und euer selektives Gehör.“
Zur Person
Der promovierte Biologe Klaus Weichel (*1955) begann seinen Werdegang bei der Stadt im Jahre 1990 als Leiter des Amtes für Umwelt. Von 1995 bis 1999 war er Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern, im Jahr 2000 wechselte er dann als Präsident zur SGD-Süd in Neustadt, was er bis 2007 blieb. Bei den OB-Wahlen 2007 setzte er sich gegen Amtsinhaber Bernhard Deubig durch, dessen Nachfolger er zum 1. September 2007 wurde. Durch seine erfolgreiche Wiederwahl Ende 2014 wurde Weichel der erste Oberbürgermeister Kaiserslauterns nach dem Krieg, der zum 1. September 2015 eine zweite Amtszeit antreten konnte.
BU: Weichel und seine Nachfolgerin Beate Kimmel mit den Vertretern des Landes Rheinland-Pfalz, den Ministern Ebling und Schweitzer sowie dem Landtagsabgeordneten Andreas Rahm.
Foto: Stadt Kaiserslautern
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Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 1, 67657 Kaiserslautern
www.kaiserslautern.de
Kaiserslautern, 28.08.2023
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