Zukunft E-Mobilität: Ladeinfrastruktur in Städten verbessern

Elektromobilität trifft auf Expertise in Technik, Wirtschaft und Verkehr: Interdisziplinäre Teams von RPTU-Studierenden haben untersucht, wie sich die Ladeinfrastruktur in Städten verbessern lässt. Finanziell unterstützt wurden sie dabei von der Sparda-Bank Südwest eG. Über ihre Ergebnisse informieren die Projekt-Beteiligten am 17. Juli um 16 Uhr an der RPTU in Kaiserslautern (Gebäude 76, Raum 276). Interessierte Pressevertreterinnen und -vertreter sind eingeladen.
Dichte Bebauung, versiegelte Flächen, Autos ohne festen Stellplatz: Wie kann in Zeiten von Elektromobilität eine städtische Ladeinfrastruktur gewährleistet werden? Foto: Tom Darleiden/RPTU
Wie viele E-Fahrzeuge wird es zukünftig in Städten geben? Wo, wann und wie könnten diese geladen werden? Welche Arten von Ladesystemen sind eigentlich erforderlich? Und wie arbeiten Unternehmen – die Ladeinfrastruktur zur Verfügung stellen – möglichst gewinnbringend? Das sind nur einige der Fragen, die sich interdisziplinäre Studierenden-Teams der RPTU im Rahmen des Projektes „Ladeinfrastruktur in kompakten urbanen Umgebungen“ gestellt haben. Finanziell unterstützt wurden sie dabei vom Gewinnsparverein der Sparda-Bank Südwest e.V.

„Wir hatten insgesamt sechs Teilnehmende, die drei studentische Teams bildeten. Sowohl Studierende aus dem Bereich Wirtschaft als auch aus dem Bereich Verkehr waren in jedem Team involviert. Dabei haben wir uns ganz bewusst eine Wettbewerbssituation unter den Gruppen gewünscht“, erklärt Prof. Dr. Daniel Görges, Leiter des Lehrstuhls für Elektromobilität an der RPTU, der zugleich einer der wissenschaftlichen Betreuer war. Auch das Institut für Mobilität und Verkehr (BI) unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Wilko Manz – sowie der Lehrstuhl für Strategie, Innovation und Kooperation (WIWI) unter Leitung von Prof. Dr. Gordon Müller-Seitz waren mit von der Partie.



Daniel Görges: „Ausgangspunkt des Projektes ist, dass die Ladeinfrastruktur im urbanen Raum ein großes Problem für die Elektromobilität darstellt.“ Denn: „In der Stadt ist oftmals nur wenig Platz für Ladesäulen. Zudem sind viele Flächen versiegelt, sodass es mit großem Aufwand und hohen Kosten verbunden ist, eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen.“ Jeder kennt die Situation: Eine Vielzahl an Fahrzeugen steht meist am Straßenrand. Längst nicht jeder hat einen festen Stellplatz oder eine Garage: „Wo, welche und wie viele Ladesäulen sollte man dort also bereitstellen? Und wie bekommt man die Leute dazu, nach dem Ladevorgang das Auto umzuparken, sodass andere Fahrzeuge ebenfalls geladen werden könnten.“

Ein zentraler Punkt sei natürlich auch, ergänzt Daniel Görges, wie sich die Nachfrage nach E-Fahrzeugen in den nächsten Jahren überhaupt entwickeln wird. Die Studierenden-Teams sind den vielschichtigen Herausforderungen aus technischer, verkehrlicher und wirtschaftlicher Sicht nachgegangen. Haben in Online-Befragungen mit über 200 Beteiligten den Bedarf und die Hemmnisse von Nutzern analysiert. Im Raum Kaiserslautern – in einem hochverdichteten Gebiet der Innenstadt – schauten sie sich die Vor-Ort-Situation an – und entwickelten darauf aufbauend ihre Ideen. Daniel Görges: „Das war für die Studierenden aus den verschiedenen Fachbereichen ja auch eine sehr gute Gelegenheit, selbstständig zu arbeiten und über den Tellerrand des eigenen Studiengangs hinauszuschauen.“ Überhaupt werde eine solch interdisziplinäre Herangehensweise „in Zukunft sehr gefragt sein“.
Ihre Ergebnisse präsentieren die Projekt-Beteiligten am Montag, 17, Juli, um 16 Uhr an der RPTU – in Gebäude 76, Raum 276. Nach der Vorstellung der verschiedenen Konzepte wird es eine Diskussionsrunde geben. „Aus den Ergebnissen ergeben sich im nächsten Schritt idealerweise konkrete Handlungsempfehlungen und Entwicklungsansätze“, sagt der Professor, „sowohl für technische Lösungen als auch für Geschäftsmodelle.“ Zudem können die Ergebnisse aufzeigen, „ob und welcher weitere Forschungsbedarf bei urbaner Ladeinfrastruktur besteht“. Zu einem späteren Zeitpunkt soll darüber hinaus das Beste der drei studentischen Konzepte ausgezeichnet werden.
Und wie geht es weiter? Für wen wären die Ergebnisse im nächsten Schritt verwertbar? Daniel Görges: „Sowohl für die öffentliche Hand als auch für Unternehmen, die Lösungen für das Laden von Elektrofahrzeugen zur Verfügung stellen. Unsere Studierenden können ein paar sehr interessante Ansätze aufzeigen.“

Redaktion: Christine Pauli

Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Daniel Görges
Telefon: +49 (0) 631 / 205 – 2091
E-Mail: goerges@eit.uni-kl.de

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Kaiserslautern, 13.07.2023

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