Der Verein „Pfälzische Sportgeschichte“ hat auf seiner Mitgliederversammlung am 23. Juni den Höheinöder Biathlon-Pionier Hans Broschey mit der Christian-Löffler-Urkunde ausgezeichnet. Die Urkunde ist die höchste Auszeichnung des Vereins und wird für besondere Verdienste um die Pfälzische Sportgeschichte verliehen. Hans Broschey hat dem Pfälzischen Sportmuseum in Hauenstein über viele Jahre hinweg wichtige und interessante Exponate und „Sportgeschichten“ vermittelt sowie eigene Objekte zur Verfügung gestellt. Die Mitgliederversammlung fand beim TV Höheinöd statt.
Hans Broschey hat neben seinen umfangreichen sportlichen Leistungen und Erfolgen im Skisport und in der Leichtathletik, auch als Trainer, Landesausbilder beim Skiverband und beim Lehrerverband sowie als Vorsitzender des TV Höheinöd erfolgreich gewirkt – ein beeindruckendes Lebenswerk kann der Höheinöder, der dieses Jahr 90 Jahre alt wurde, vorweisen.
Aber auch der Pfälzischen Sportgeschichte hat er über viele Jahre hinweg wichtige Impulse gegeben und dem Pfälzischen Sportmuseum im Deutschen Schuhmuseum in Hauenstein wertvolle und wichtige Exponate und Objekte vermittelt. „Hans Broschey hat die Bestrebungen des Sportbundes Pfalz und unseres Vereins im Bereich der Sportgeschichte immer gefördert und unterstützt“, sagte Asmus Kaufmann, der erste Vorsitzende des Vereins in seiner Laudatio. „Er hat unsere Vorhaben im Sportmuseum in Hauenstein sehr interessiert und engagiert beobachtet und sich immer wieder als wertvoller Leihgeber und Vermittler eingebracht.“ Broschey hat dem Museum viele historische Gegenstände aus seinem eigenen Sportlerleben zur Verfügung gestellt. Zahlreiche Holzskier, Medaillen, Skischuhe, eine hochinteressante Rollski-Sammlung sowie Trainingsgeräte aus den 1980er Jahren. Zudem war und ist er ein wertvoller Vermittler und Netzwerker für unser Sportmuseum in Hauenstein. So hat er schon früh den Kontakt zu Gertrud Bergoint (Herrbruck) aus Pirmasens hergestellt, Olympiateilnehmerin im Schwimmen 1952 in Helsinki, die dann gerne bereit war, Objekte aus ihrer aktiven Zeit dem Museum zu vermachen. Genauso entstand der Kontakt zu Karli Schubert, dem Sohn des ehemaligen Schwimmers und Trainers Karl Schubert, Olympiateilnehmer 1928 und seit 1939 als Leiter des Schwimmbades in Pirmasens. Auch von Karl Schubert befinden sich wichtige Exponate im Pfälzischen Sportmuseum. Nicht zu vergessen: Der Olympiasieger von 1972 Gerhard Auer, der dem Sportmuseum Medaillen, Olympiatrikots- und Anzüge überließ. Auch hier zahlte sich die gute Freundschaft von Hans Broschey zu Gerhard Auer aus, der seit 1979 in Waldfischbach-Burgalben lebte.
„Hans Broschey ist ein Teil der Pfälzischen Sportgeschichte. Er hat nicht nur selbst Sportgeschichte geschrieben, sondern er hat uns geholfen, unseren Status im Bereich der Sportgeschichte auszubauen, zu verfestigen und mitzugestalten – Hans war und ist ein Türöffner, er war Vermittler für viele Leit-Exponate sowie wertvolle Sportgeschichten, Filme und Fotos, die wir im Museum präsentieren können“, so Kaufmann.
Bei den Neuwahlen des Vereins „Pfälzische Sportgeschichte“ gab es keine personellen Änderungen. Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt: Asmus Kaufmann (Hanhofen, Erster Vorsitzender), Eric Lindon (Kaiserslautern, stellv. Vorsitzender), Thomas Schramm (Krottelbach, Kassenwart), Erika Fleck (Leimersheim, Beisitzerin), Helmut Flöser (Hochspeyer, Beisitzer), Rolf Conrad (Kaiserslautern, Beisitzer). Qua Amt im Vorstand ist Dr. Ulrich Becker (Hochspeyer) als stellv. Vorsitzender, der 2022 vom Sportbund Pfalz-Präsidium entsendet wurde. Zum neuen Kassenprüfer wurde der ehemalige Sportkreisvorsitzende Gerhard Schreiner (Püttlingen) gewählt, der auf Wolfgang Vatter (Heltersberg) folgte. Vatter führte das Amt sechs Jahre aus.
Im Verlauf der Sitzung wurden neue Projekte vorgestellt und das Jahresprogramm 2023 konkretisiert. Alle Vorstandsmitglieder bedankten sich beim Vorsitzenden des TV Höheinöd, Karl-Otto Stengel und seinem Team, für die Räumlichkeiten und für eine herzhafte Bewirtung im Anschluss an die Mitgliederversammlung.
Der Verein „Pfälzische Sportgeschichte“ hat sich am 9. Juli 2009 aus einem Arbeitskreis des Sportbundes Pfalz gegründet. Zweck des Vereins ist die Erforschung, Sicherung und Dokumentation der Sportgeschichte der Pfalz sowie die Unterstützung sporthistorischer Vorhaben. Dem Verein können sowohl Einzelmitglieder als auch Vereine, Institutionen, Organisationen, Fachverbände oder Firmen etc., also juristische Personen beitreten. Der Verein hat derzeit 103 Mitglieder. Der Jahresbeitrag beträgt 50,00 Euro. Ein Vereinsflyer kann angefordert werden unter
Vereinsadresse
Pfälzische Sportgeschichte e.V. c/o Sportbund Pfalz
Paul-Ehrlich-Straße 28 a, 67663 Kaiserslautern
T 0631.34112-21, E info@sportbund-pfalz.de
Christian-Löffler-Urkunde
Die Christian-Löffler-Urkunde wurde vom Verein Pfälzische Sportgeschichte e.V. ins Leben gerufen, um Personen zu ehren, die sich über viele Jahre hinweg in besonderem Maße der heimischen Sportgeschichte widmen oder gewidmet haben. Namensgeber für den Ehrenpreis ist Christian Löffler (1886-1976), der erste Vorsitzende in der Geschichte des Sportbundes Pfalz. Löffler wurde 1949, im Gründungsjahr des Sportbundes zum Vorsitzenden gewählt und führte das Amt bis ins Jahr 1965 aus. 1945, direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Christian Löffler von der Besatzungsmacht mit der Neuorganisation des Sports in der Pfalz beauftragt. Der damals in Kaiserslautern lebende, gebürtige Franke, rief die Fußball-Oberliga der französischen Zone ins Leben, übernahm das Amt des Vorsitzenden im Zonensportrat, war gleichzeitig Kreis- und Bezirksvorsitzender und stand dem Bezirk Westpfalz des Südwestdeutschen Fußballverbandes nach dessen Wiedergründung vor. 1965 schließlich wurde Löffler zum Ehrenpräsidenten des Sportbundes Pfalz ernannt.
Foto: Verleihung der Christian-Löffler-Urkunde an Hans Broschey (Mitte), mit, von links: Thomas Schramm, Asmus Kaufmann, Erika Fleck, Helmut Flöser. Foto: Vatter
Quelle Text/Bild:
Sportbund Pfalz e. V.
Paul-Ehrlich-Straße 28 a
67663 Kaiserslautern
www.sportbund-pfalz.de
Kaiserslautern, 26.06.2023
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