Fachkräftemangel entgegenwirken und Kinder ins Leben führen

Klassen in Meisterschule und Pfalzinstitut fürs neue Schuljahr gebildet

Der Schulträgerausschuss des Bezirkstags Pfalz unter Vorsitz von Petra Busch hat sich mit der Klassenbildung in der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern (MHK) und im Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation (PIH) in Frankenthal beschäftigt. MHK-Schulleiter Steffen Hemmer berichtete, dass in der dreijährigen Berufsfachschule im Schuljahr 2023/24 in sieben Berufen ausgebildet werde. Die Kraftfahrzeugmechatroniker und Informationstechniker, die als Schulversuch nur alle drei Jahre an den Start gingen, seien nun im zweiten Lehrjahr. Absoluter Spitzenreiter sei der Beruf des Goldschmieds/der Goldschmiedin, der bundesweit nachgefragt werde; von den zahlreichen Bewerbungen käme nur etwa ein Viertel zum Zug. Ebenfalls mehr Bewerbungen als Ausbildungsplätze gebe es bei den Tischlern/Tischlerinnen; hier schätze man, wie bei den anderen Berufen, die qualitativ hochwertige Ausbildung. Sorgenkind sei der Beruf der Feinwerkmechaniker/-mechanikerin. In der Fachschule für Technik, die man nach mindestens einjähriger Berufsausbildung besuchen könne, sei der Maschinenbau das Flaggschiff; ebenfalls gut nachgefragt werde die Prozessautomatisierung. Sorgen machten die Bautechnik (Hoch- und Tiefbau), die Elektrotechnik-Energieelektronik, der Karosserie- und Fahrzeugbau sowie die Technische Betriebswirtschaft. Als großes Problem bezeichnete Hemmer, „dass die Betriebe immer weniger ausbilden. Der Fachkräftemangel ist vorprogrammiert.“ Hier habe man das Teilzeitangebot für die Techniker massiv ausgeweitet, damit die Interessenten ihren Job nicht aufgeben müssten. Bei der einjährigen Meisterausbildung, für die der Gesellenbrief die Voraussetzung bilde, seien die klassischen Gewerke, bei denen ein Meisterbrief für die selbstständige Betriebsführung erforderlich sei, immer noch stark besucht. Vollbesetzt würden die Elektrotechnik in Voll- und Teilzeit sowie die Kraftfahrzeugtechnik im Sommer an den Start gehen. Zu wenige Bewerbungen lägen beim Karosserie- und Fahrzeugbau vor.



PIH-Schulleiterin Ina Knittel erläuterte, dass in der Schülerschaft ein Strukturwandel festzustellen sei, das heißt es gebe eine zunehmende Zahl an Kindern mit zusätzlicher Beeinträchtigung, auch psychischer und psychosozialer. Viele hätten einen Gebärdenbedarf; „Ziel ist daher die Vermittlung der Lautsprache und zusätzlich der Gebärdensprache am PIH“, so Knittel. Auch hörende Kinder würden die Gebärdensprache erlernen. Im Schuljahr 2023/24 verzeichne man in der Frühförderung mit rund 200 Anmeldungen leicht steigende Schülerzahlen. Stabile Zahlen gebe es bei der Integrierten Kindertagesstätte für Kinder mit Beeinträchtigung und hörende Kinder. Im Internat, in dem sich auch die Tagesbetreuungskinder befänden, sei eine Zunahme zu verzeichnen. Sie berichtete auch von einer Klasse mit neun hörgeschädigten Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine, die Unterricht in ukrainischer Gebärdensprache erhielten. In der Primarstufe könne man acht Klassen bilden, davon fünf integrative, in denen Kinder mit Beeinträchtigung und hörende gemeinsam beschult würden. In der Sekundarstufe I bilde man 12 Klassen, sieben davon integrativ. Beim Förderschwerpunkt Lernen gehe man mit acht Klassen und beim Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung mit sieben Klassen an den Start. In den Regelschulen würden Lehrkräfte des PIH darüber hinaus rund 360 Kinder und Jugendliche betreuen. Die Berufsbildenden Schulen des PIH würden stabile Schülerzahlen voweisen; an Fachrichtungen werde in der Berufsfachschule 1 und 2 Ernährung und Hauswirtschaft/Sozialwesen, Gewerbe und Technik in den Schwerpunkten Metalltechnik und Holztechnik sowie Wirtschaft und Verwaltung angeboten. Darüber hinaus gebe es ein Berufsvorbereitungsjahr.


Fundierte Aus- und Fortbildung: Blick in die Systemelektronik-Werkstatt an der MHK
(Foto: Bezirksverband Pfalz)


Wertvolle Arbeit: Unterricht am PIH
(Foto: PIH)

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Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
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Bismarckstraße 17
67655 Kaiserslautern

www.bv-pfalz.de

Kaiserslautern, 25.05.2023

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