Sehr geehrter Herr Minister Clemens Hoch, sehr geehrte Redaktionen,
der Studie „Nachhaltigkeit an Hochschulen in Rheinland-Pfalz: Bestands- aufnahme und Perspektiven“ müssen umgehend wirksame Maßnahmen folgen.
Im September 2022 hat das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit (MWG) den Umwelt-Campus Birkenfeld der Universität Trier beauftragt, an rheinland-pfälzischen Hochschulen bestehende Potenziale für Nachhaltigkeit zu ermitteln. Befragt werden verschiedenen Statusgruppen wie Studierende, Lehrende und Mitarbeitende. Die mit 55.000€ dotierte Studie soll im Mai 2023 abgeschlossen sein.
Wir als Zusammenschluss landesweiter Studierendenvertretungen fordern vom Ministerium, die entsprechenden finanziellen Mittel bereitzustellen, damit Hochschulen notwendige Maßnahmen unmittelbar umsetzen können.
Die Potenzialanalyse ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Dieser erfolgt angesichts der seit Jahrzehnten voranschreitenden Klimakrise allerdings sehr spät, weshalb nach Abschluss der Studie schnell weitere Schritte folgen müssen. Wir begrüßen, dass in der Studie verschiedene Perspektiven Eingang finden. Die Anforderungen einer nachhaltigen Transformation können nur unter Beachtung der Bedürfnisse und Partizipation aller Statusgruppen erreicht werden. Jedoch benötigen Hochschulen jetzt in erster Linie monetäre und personelle Ressourcen, um zeitnahe Verbesserungen im Sinne der Nachhaltigkeit vornehmen zu können.
Zukunftsorientierte Umstrukturierungen müssen in allen Bereichen erfolgen, von der Abfallentsorgung bis zur Forschung. Das kann sich unter den aktuellen Bedingungen keine rheinland-pfälzische Hochschule leisten. Nachhaltige Transformationen sprengen den Rahmen der Grundfinanzierung von Universitäten und können langfristig keinesfalls auf freiwilliges Engagement ausgelagert werden.
Potenziale und Bereitschaft zur Umsetzung sind vorhanden. Das haben unter anderem wir als Studierendenvertretungen mit unserem 2022 veröffentlichten Forderungskatalog “Wir fordern gemeinsam” bewiesen. Dieser zeigt Handlungsbedarf sowie Transformationsmöglichkeiten in den Bereichen Governance, Betrieb, Studierenden- werke, Lehre, Forschung und Transfer auf. Besonders hervorzuheben ist die geschlossene Unterstützung unserer Forderungen durch alle fünf rheinland- pfälzischen Studierendenwerke. Diese agieren zwar unabhängig von Hochschulen, doch gerade in Wohnheimen und Mensen wird Nachhaltigkeit künftig unabdingbar. Und auch ihnen sind so lange die Hände gebunden, bis das Land die dringend benötigten Mittel zur Verfügung stellt.
Die Hessener Landesregierung reagiert zeitgemäß mit dem Innovations- und Strukturentwicklungsbudget auf die anstehenden Herausforderungen, um ihre Hochschulen zukunftstauglich zu machen. Daran kann und muss sich das MWG Rheinland-Pfalz ein Beispiel nehmen, wenn es ab 2030 die Klimaneutralität öffentlicher Einrichtungen gewährleisten möchte, gemäß dem Landesklimaschutzgesetz.
Wer es ernst meint mit Nachhaltigkeitsbestrebungen, lässt Taten sprechen und diese fordern wir von Ihnen mit Abschluss der Potenzialanalyse, welche kein Mittel sein darf, um fehlende Ambitionen zu beschönigen. Wie alle gesellschaftlichen Bereiche müssen auch Hochschulen den Anforderungen der Zeit entsprechend umgerüstet werden, um darüber hinaus als Vorbilder zu wirken.
Liebe Grüße,
die Nachhaltigkeitswoche Rheinland-Pfalz
mit Unterstützung von der LandesAStenKonferenz RLP
Quelle Text/Bild:
Katrin Weitzel
Woche für Nachhaltigkeit RLP
Nachhaltigkeitswoche-rlp@gmx.de
hochschule-n-rlp.de/
03.05.2023
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