Mehr als jeder zweite Erwachsene in Rheinland-Pfalz ist zu schwer

Gemessen am Body-Mass-Index (BMI) galten im Jahr 2021 gut 55 Prozent der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer ab 18 Jahren als übergewichtig. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand von Ergebnissen des Mikrozensus zum Weltgesundheitstag am 7. April weiter mitteilt, waren Männer deutlich häufiger von Übergewicht betroffen als Frauen: Zwei von drei Männern (66 Prozent) brachten – im Verhältnis zu ihrer Körpergröße – zu viele Kilos auf die Waage, bei den Frauen waren es weniger als jede Zweite (45 Prozent).

Übergewicht ist bereits bei jungen Erwachsenen weit verbreitet, wobei der Anteil der Übergewichtigen mit zunehmendem Alter steigt. Von den 18- bis unter 30-jährigen Männern waren 2021 bereits 43 Prozent zu schwer, das heißt, sie hatten einen Body-Mass-Index von 25 oder mehr; bei den 30- bis unter 40-Jährigen hatten schon mehr als 60 Prozent der Männer Übergewicht (61 Prozent). Der höchste Anteil übergewichtiger Männer war für die Altersgruppe der 40- bis unter 50-Jährigen zu konstatieren (73 Prozent). Frauen waren in jeder Altersgruppe wesentlich seltener übergewichtig als Männer. Erst in den Altersgruppen ab 50 Jahren überschritt der Anteil übergewichtiger Frauen die 50-Prozent-Marke, der höchste Wert war hierbei für die 50- bis unter 60-jährigen Rheinland-Pfälzerinnen festzustellen (54 Prozent).

Übergewicht wird hier nach dem so genannten Body-Mass-Index bestimmt. Der Index wird errechnet, indem man das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) teilt; Geschlecht und Alter bleiben unberücksichtigt. Die Weltgesundheitsorganisation stuft Erwachsene mit einem Body-Mass-Index ab 25 als übergewichtig ein, Werte ab 30 gelten als starkes Übergewicht.



Die Daten basieren auf den Endergebnissen des Mikrozensus 2021 (Unterstichprobe LFS). Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten. Im Abstand von vier Jahren werden Fragen zur Gesundheit gestellt, unter anderem zu Körpergröße und -gewicht. Die Beantwortung dieser Fragen ist freiwillig. In die Auswertung der Fragen zu Körpergröße und -gewicht werden nur Personen ab 18 Jahren mit plausiblen Angaben einbezogen.

Der Mikrozensus wurde 2020 methodisch neugestaltet. Die Ergebnisse ab dem Berichtsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.

Damit zwischen dem Ende des Erhebungsjahres und der Ergebnisbereitstellung möglichst wenig Zeit vergeht, werden ab dem Jahr 2020 zunächst Erstergebnisse und mit einigem zeitlichen Abstand Endergebnisse veröffentlicht. Sowohl Erst- als auch Endergebnisse beruhen auf vollständig aufbereiteten und validierten Daten. Allerdings basieren die Endergebnisse im Gegensatz zu den Erstergebnissen auf einer höheren Anzahl befragter Haushalte. Dies ist dadurch bedingt, dass auch nach Ende eines Erhebungsjahres fehlende Haushalte nach Erinnerungen/Mahnungen noch Auskunft geben. Dieses Datenmaterial wird zudem an einem aktualisierten Bevölkerungseckwert hochgerechnet. Durch den größeren Stichprobenumfang und die aktualisierte Hochrechnung können die Endergebnisse von den Erstergebnissen abweichen.

Ausführliche Informationen zu den Änderungen sowie den Auswirkungen der Neugestaltung und der Corona-Krise auf den Mikrozensus 2020 sowie auch teilweise den Mikrozensus 2021 stehen hier zur Verfügung: www.statistik.rlp.de/de/gesellschaft-staat/info-zu-ergebnissen-2020/

Autorin: Dr. Julia Stoffel (Referat Private Haushalte)
Quelle Text/Bild:
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Mainzer Straße 14-16
56130 Bad Ems

www.statistik.rlp.de

Kaiserslautern, 05.04.2023