Der zweite bundesweite Warntag steht bevor. Am 8. Dezember 2022 soll das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) mit allen an das System angeschlossenen Multiplikatoren und Warnmitteln wie Fernsehen, Radio, Warn-Apps und dem neuen Cell Broadcast getestet werden. Zusätzlich erproben einige der in Rheinland-Pfalz für den Brand- und Katastrophenschutz zuständigen kommunalen Aufgabenträger zusätzlich ihre nicht an MoWaS angeschlossenen Warnmittel. Dazu gehören beispielsweise Sirenen und Lautsprecherdurchsagen.
„Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, zunehmend auftretende Extremwetterereignisse wie die Flut, die wir im Ahrtal erleben mussten, oder auch Waldbrände wie im vergangenen Sommer zeigen deutlich, dass wir uns auch in Deutschland verstärkt mit Katastrophenszenarien befassen müssen. Beim bundesweiten Warntag liegt der Fokus auf der Erprobung des vorhandenen Warnmittel-Mixes, denn Gesamtziel solcher Aktionen muss es sein, dass jeder Bürger und jede Bürgerin mindestens über ein Warnmittel erreicht und dadurch gewarnt wird“, sagte Innenminister Michael Ebling.
Sirenen, die derzeit noch nicht flächendeckend vorhanden sind, stellen nur eines von vielen Warnmitteln dar. Der bundesweite Warntag verfolgt das Ziel, die Menschen in Deutschland über die verschiedenen Arten der Bevölkerungswarnung zu informieren und sie für Warnungen zu sensibilisieren.
„Ein flächendeckendes Netz aus Warnmitteln und Sirenen, das sowohl im Zivilschutzfall durch den Bund als auch im Katastrophenfall durch Kommunen genutzt werden kann, ist zentral. Die Innenministerkonferenz hat deshalb vergangene Woche die verstärkte Bitte an den Bund gerichtet, das bestehende Sirenenförderprogramm zu verstetigen und finanziell so auszustatten, dass alle Beteiligten dieser Verantwortung gemeinsam gerecht werden können“, sagte Ebling. Für ihn stehe außer Frage, dass es bundesweit einen weiteren Ausbau der Warnmittel brauche.
Das Innenministerium hat gemeinsam mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) bei den Kommunen für eine Teilnahme am bundesweiten Warntag geworben. Rund 30 Kommunen haben gemeldet, sich am Warntag mit Sirenen-Warnungen oder Lautsprecherdurchsagen beteiligen zu wollen. Von Seiten des Landes stehen ihnen sowohl im Vorfeld als auch am Warntag selbst Ansprechpartner zur Verfügung, um auftretende Fragen direkt zu klären.
Ein Warnkanal, der in diesem Jahr erstmals getestet wird, ist das sogenannte Cell Broadcast. Hierbei handelt es sich um Warnnachrichten, die auf dem Smartphone eingehen. Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) werden viele Smartphones diese Warnungen direkt empfangen können, ohne dass Nutzerinnen und Nutzer die Einstellungen anpassen müssen. Unabhängig vom Warntag bietet es sich dennoch an, den entsprechenden Schieberegler in den Einstellungen auch für sonstige „Test Warnungen“ zu aktivieren.
Innenminister Michael Ebling wird anlässlich des Warntages das Ahrtal besuchen. Dort wird das neue, aus insgesamt 86 modernen Sirenenanlagen bestehende Warnnetz des Landkreises Ahrweiler in Betrieb genommen, das durch Land und Bund gefördert wurde.
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Mainz, 06.12.2022