Beigeordneter Joachim Färber zieht Bilanz und blickt nach vorn
Der Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern, Joachim Färber, hat zum Ende des Jahres Bilanz über die Arbeit seiner Referate Schulen, Jugend und Sport sowie Soziales, der Stabsstelle Gesundheit, der Freiwilligen Agentur sowie der städtischen Gesellschaften Westpfalz-Klinikum GmbH und Bau AG gezogen, bei denen er Aufsichtsratsvorsitzender ist. Dabei warf Färber auch den Blick in die Zukunft und setzte sich dabei insbesondere mit den Entwicklungen im Bereich Digitalisierung kritisch auseinander.
„Ich möchte mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Referate Schulen, Soziales, Jugend und Sport sowie dem Jobcenter für die geleistete Arbeit und das persönliche Engagement ausdrücklich bedanken“, schickte der Beigeordnete ein Dank vorweg. Er sei stolz, dass trotz der Arbeitsverdichtung auch in diesem Jahr menschlich, dienstleistungsorientiert und bürgernah gehandelt wurde. Bei den Referatsleiter/innen Nanine Delmas, Peter Krietemeyer und Christian Littek sowie Edeltraud Nikodemus (Geschäftsführerin Jobcenter), Thomas Bauer (Vorstand Bau AG) und Peter Förster (Geschäftsführer Westpfalz-Klinikum GmbH) bedankte sich Färber für die angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.
„Die Tätigkeit als Beigeordneter und Aufsichtsratsvorsitzender bringt alltäglich herausfordernde Aufgaben mit sich“, so Färber. Sie bedeute, Verantwortung zu übernehmen, schwere Entscheidungen zu treffen, menschliche Schicksale zu erleben, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu führen und dabei auch die Finanzen im Blick zu behalten. „Wichtig ist mir aber insbesondere: Der Mensch sollte immer im Mittelpunkt unseres Handelns stehen!“.
In seiner Bilanz ging Färber ausführlich auf seine drei städtischen Referate ein, die „wieder einmal gezeigt haben, was eine Verwaltung zu leisten im Stande ist“. Im Schulreferat sei man derzeit damit beschäftigt, eine interne WLAN-Vernetzung aller 32 Schulen in städtischer Trägerschaft voranzutreiben. Ein Großprojekt mit enormem finanziellem, planerischem und personellem Aufwand, für das derzeit ein Masterplan erarbeitet werde. Der Schuldezernent lobte ausdrücklich, dass es auch 2018 wieder zahlreiche Partnerschaftskontakte von Lautrer Schulen mit Austauschschulen in aller Welt gegeben habe. „Die Partnerschaften tragen zum Erhalt eines friedlichen Europas bei. Ich freue mich sehr, dass unsere Schülerinnen und Schüler diese Auffassung teilen!“ Stolz zeigte sich Färber auf die inzwischen sieben Kaiserslauterer Schulen, die am Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ teilnehmen.
Das Sozialreferat sei, so der Beigeordnete, in besonderem Maße im Kampf gegen soziale Ungleichheit engagiert. Als Beispiele nannte Färber etwa die Gemeindeschwester plus, die zahlreichen Maßnahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ oder das Ökologieprogramm, wo derzeit 60 Personen in sechs verschiedenen Maßnahmen beschäftigt sind, mit dem Ziel, diese langfristig im Arbeitsmarkt zu integrieren. Für viel Arbeit habe 2018 die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes gesorgt, dessen weitere Umsetzung auch Herausforderungen für die Stadt im Jahr 2019 mit sich bringen werde.
Im Referat Jugend und Sport hat sich im Jahr 2018 eine große personelle Änderung ergeben. Nanine Delmas ist seit 1. September die neue Referatsleiterin und damit nun mit den zahlreichen Aufgaben des Referats rund um die Kitas, die Hilfe zur Erziehung oder auch Schulsozialarbeit betraut. Wie Färber hocherfreut feststellte, könne man im Bereich Sport auf gleich zwei Rekordsaisons zurückblicken: Insgesamt haben im Winter 2017/18 48.187 Besucherinnen und Besucher die Eisbahn besucht, und 192.182 Personen im Sommer 2018 die beiden städtischen Freibäder. Beides Spitzenwerte.
„Bei der Kita-Bedarfsplanung durch den Kita-Planer werden im ersten halben Jahr plausible Belegungen von Kitaplätzen aller Träger transparent. Ich erhoffe mir wesentliche Erkenntnisse bezüglich des Bedarfs von Kitaplätzen“, warf Färber sodann auch einen Blick nach vorn. Die Kindertagesstättenentwicklungsplanung 2019/2020 soll unter anderem Platzbedarfe (Teilzeit- und Ganztagsplätze) und sozialräumliche Zusammenhänge berücksichtigen und die Bedarfsentwicklung der Kitalandschaft in den nächsten fünf Jahren prognostizieren. Der Jugenddezernent ging auch auf die Jugend-Sozialraumanalyse ein, für die nun in einem ersten Schritt die vorhandenen städtischen Daten bezüglich der Jugendlichen (Alter von 10 bis 20 Jahren) analysiert werden sollen. Dabei werde das Lebensumfeld der Jugendlichen untersucht, festgelegt, wie sich die Sozialstruktur, die Schulbildung und die Armutsquote darstellen. „Wenn diese Daten ermittelt sind, soll der Jugendhilfeausschuss beraten und entscheiden, wo und in welchem Umfang eine Sozialraumanalyse durchgeführt werden soll“, so Färber.
„Insgesamt werden auch im neuen Jahr viele Herausforderungen anstehen, die einer Lösung bedürfen“, erklärte der Beigeordnete. Insbesondere der Erhalt des sozialen Friedens sei hier eine wichtige Zielsetzung. Färber: „Er soll durch die aktive und intensive Berücksichtigung der Menschen, die benachteiligt sind, beispielsweise durch Kinderarmut oder durch Armut im Alter, Alleinerziehende oder Menschen mit Behinderungen, in den Fokus gerückt werden. Die Sozialausgaben in den Bereichen Soziales und Jugend sind Investitionen in den sozialen Frieden unserer Gesellschaft“.
Beim Blick in die Zukunft ging Färber abschließend auf eine besondere Herzensangelegenheit seinerseits ein, die digitale Aufklärung. „Unter dem Begriff verstehe ich die Notwendigkeit, die Bevölkerung – sowohl jung als auch alt – über Anwendung, Chancen und Risiken der Digitalisierung aufzuklären, so dass sie die digitale Welt verstehen und zu mündigen digitalen Bürgern werden“, so der Schul- und Jugenddezernent. „Digitale Technik und künstliche Intelligenz werden alle Bereiche unseres Lebens durchdringen. Die bewusste und wissende Nutzung unter Berücksichtigung von Datensicherheit, Datenschutz und Datensparsamkeit ist daher künftig Grundvoraussetzung, um das eigene Leben selbstständig gestalten zu können.“ Dies bedeute, dass in der Schule die Mediennutzung unter allen Aspekten gelehrt und gelernt werden müsse. Auch die Stadt Kaiserslautern als Schulträgerin müsse daher in die Digitalisierung der Schulen investieren. Die Verhandlungen zum Digitalpakt Schulen auf Bundesebene seien noch nicht abgeschlossen, das 5-Milliarden-Programm befinde sich im Vermittlungsausschuss.
„Wir werden uns im nächsten Jahr auf den Weg machen, um auch in den Kitas ein Konzept für die digitale Mediennutzung, digitale Bildung und Erziehung zu erarbeiten“, betonte Färber. Auch die Senioren und Seniorinnen seien beim Thema Digitalisierung noch mehr einzubeziehen als bisher. Es gebe schon freiwillige Helfer und Helferinnen, die sehr erfolgreich als Internet- bzw. IT-Lotsen für ältere Menschen fungieren. „Dieses Angebot müssen wir ausbauen, denn jeder Mensch, der sich am digitalen Prozess beteiligen möchte, sollte dies ohne Furcht und mit Wissen tun“, so der Beigeordnete.
Um den technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen durch die Digitalisierung auch in der Verwaltung gerecht zu werden, sollten ein Referat für Digitalisierung und im Rat ein Digitalisierungsausschuss eingerichtet werden.
Weitere Herausforderungen für die demokratische Gesellschaft werden, laut Färber, die Europa- und Kommunalwahlen 2019 sein. „Ich werbe dafür, demokratischen Parteien die Stimme zu geben und nicht Populisten zu stärken, die demokratische Strukturen ablehnen und unseren Rechtsstaat abschaffen wollen“, so Färber.
Für 2019 wünschte er sich den Erhalt des sozialen Friedens, den Abbau von sozialer Ungleichheit und die Stärkung der Demokratie auf allen staatlichen Ebenen.
Weitere Informationen
Die ausführliche Tischvorlage mit vielen Zahlen und Informationen aus den Referaten, Stabsstellen und Gesellschaften finden alle Interessierte auf www.kaiserslautern.de(Pressemitteilung vom 19. Dezember).
Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern,
Willy-Brandt-Platz 1,
67657 Kaiserslautern
www.kaiserslautern.de
Kaiserslautern, 19.12.2018