Obst und Gemüse auf Wirkstoffe untersuchen – LUFA erhält zwei neue Gaschromatographen

Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer erhält zwei neue Gaschromatographen, um Pestizid- und Dioxinanalysen durchzuführen. Hierfür bewilligte der Werksausschuss LUFA/Ausschuss für Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Umwelt des Bezirksverbands Pfalz unter Vorsitz von Irmgard Münch-Weinmann gut 470.000 Euro. Insgesamt besitzt die LUFA sieben solcher Geräte; zwei wurden bereits im vergangenen Jahr durch neue ersetzt. Wichtig sei es, erläutert Abteilungsleiter Dr. Dieter Martens, die Gerätetechnik stets auf dem neusten Stand zu halten, die aufgrund höherer Empfindlichkeit und Genauigkeit noch präzisere Ergebnisse erzielen und den steigenden Anforderungen an die Analytik Rechnung tragen könnten. Gaschromatographen kommen bei zahlreichen Untersuchungen von Proben an der LUFA zum Einsatz. Sie werden eingesetzt, um amtliche und private Proben auf Pflanzenschutzmittelrückstände, Schädlingsbekämpfungsmittel und Verunreinigungen in Obst und Gemüse, Spritzbrühen, Futtermitteln, Böden und Pflanzen zu untersuchen. Hier gilt es herauszufinden, ob die Produkte, die in den Handel kommen, für unsere Gesundheit zuträglich sind und diese nicht gefährden. „Vor 15 Jahren haben wir eine Gemüseprobe noch auf etwa 25 Pflanzenschutzmittelwirkstoffe untersucht, heute sind es rund 600“, sagt Martens. Er berichtet, dass in den letzten Jahrzehnten sehr große Fortschritte in der Analytik erzielt worden seien. Auch habe sich die Empfindlichkeit der Untersuchungsgeräte deutlich erhöht. „Man kann sagen, dass wir inzwischen ein Stück Würfelzucker im Bodensee nachweisen könnten“, so der Chemiker, der an der LUFA unter anderem für die Lebensmitteluntersuchung verantwortlich zeichnet, darunter von Getreide, Honig, Milch- und Milchprodukten. Und er ergänzt, dass die LUFA für Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern auch Aufträge zur amtlichen Anwendungskontrolle von Pflanzenschutzmitteln ausführe.

Darüber hinaus wird für das Referat „Anorganische Wert- und Schafstoffe“ ein ICP-OES-Spektrometer neu beschafft. ICP-OES steht für Optische Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma; mit dieser Technik kann eine Vielzahl von Elementaranalysen in nur kurzer Zeit durchgeführt werden. Das Gerät bietet außerdem den großen Vorteil, sowohl kleine als auch mittlere und hohe Konzentrationen der Elemente zu messen. Es ist grundsätzlich sehr flexibel einsetzbar und wird vollständig autonom betrieben. Das hat zur Folge, dass tagsüber diverse Messaufgaben in Serien abgearbeitet und dann im folgenden Nachtlauf automatisch weiterverarbeitet werden können (bis zu 200 Proben), was eine erhebliche Verbesserung der Probenlaufzeiten und der Effizienz bedeutet. Das Referat „Anorganische Wert- und Schadstoffe“ tritt innerhalb der LUFA Speyer unter anderem als zentraler, interner Dienstleister für andere Referate auf, wodurch das Gerät künftig eine zentrale Funktion übernimmt. Hierfür gab der Werkausschuss knapp 70.000 Euro frei.

Bu: Auf der Suche nach Wirkstoffen: Dr. Dieter Martens an einem Gaschromatographen
(Foto: LUFA)

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Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Bismarckstraße 17
67655 Kaiserslautern

www.bv-pfalz.de

Kaiserslautern, 14.12.2021

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