Ein umfangreiches und vielfältiges Themen-Spektrum beinhaltete die Liste, die die Erfenbacherinnen und Erfenbacher zum „Stammtisch für Alle“ von Bürgermeisterin Beate Kimmel mit ins Sportheim gebracht hatten. Ein gutes Dutzend von ihnen war der Einladung von Ortsvorsteher Reiner Kiefhaber gefolgt, mit der Bürgermeisterin kreativ und innovativ ins Gespräch zu kommen. „Mir ist es wichtig, bei der Entwicklung Kaiserslauterns auch die ländlich geprägten Stadtteile nicht außer Acht zu lassen“, so Kimmel zu Beginn der Veranstaltung, die gleich darauf in einen lebendigen und kreativen Austausch überging.
Zuerst einmal wurde die lückenhafte Zustellung des mit dem Wochenblatt verteilten Amtsblattes, das wöchentlich alle Haushalte erreichen soll, sowie der oft schlechte digitale Netzausbau im Ortsteil kritisiert. Danach entkräftete die Bürgermeisterin das weit verbreitete Gerücht, der Erfenbacher Wertstoffhof werde geschlossen: „Wir mussten auf Grund von Corona und Personalmangel die Öffnungszeiten anpassen, von einer Schließung ist aber nicht die Rede!“ Die diesbezüglich Anregung, noch einmal mit dem Landkreis als möglichen Partner für den Wertstoffhof ins Gespräch zu kommen, nahm sie wie verschiedene Optimierungsvorschläge zum Wertstoffhof des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) zur weiteren Bearbeitung mit ins Rathaus.
Auch die Themen rund um die Jüngsten und Jungen, sprich Kinder und Jugendliche, waren breit gefächert. Während es eingangs noch um den Bedarf von Schülerinnen und Schülern an Praktikumsplätzen in den Kindertagesstätten ging, war bald darauf von fehlenden Beschäftigungs- und Betreuungsmöglichkeiten für Kinder in der Ferien- und Freizeit die Rede. Dies sei durch die Coronapandemie noch verschärft worden, da den Vereinen, die viel zum sozialen Zusammenhalt in Erfenbach beitragen, in dieser Zeit ganze Mitgliederstämme weggebrochen sind. „Es fehlen Ehrenamtliche, die in der Jugendarbeit der Vereine, beispielsweise als Übungsleitung beim Turnverein, tätig sein wollen“, war von einer betroffenen Mutter zu hören. Hier, so die Idee der Bürgermeisterin, ließe sich eventuell über eine Vermittlung durch das Bildungsbüro der Stadt an das Zentrum für Lehrerbildung mit Studierenden der TU eine tragbare Lösung finden.
In diesem Zusammenhang verwies Kimmel auch auf die Angebote der Stadt, zum Beispiel die letztjährige Stadtrallye oder die Sommerschule, die dieses Jahr zum zweiten Mal stattgefunden hatte. „Genauso müssen wir etwas gegen die Vereinsamung vor allem unserer älteren Mitmenschen tun und diesen gerade auch in Vereinen soziale Kontaktmöglichkeiten bieten“, unterstrich sie die Bedeutung des Vereinslebens für alle Altersgruppen. Vor diesem Hintergrund stellte jemand die Frage, ob gerade in den Ortsteilen die Schulturnhallen die kompletten Ferienzeiten geschlossen sein müssen oder auch andere Regelungen greifen könnten. Genauso wurde eine stärkere Anbindung von Erfenbach in die kulturellen Planungen der Stadt gewünscht, beispielsweise mit verschiedenen Lesungen oder kleineren Konzerten.
Eine etwas verlängerte Ampelphase an der Kreuzung zur Grundschule, die der Schülerschar das Überqueren der Straße erleichtern könnte, waren wie die Schülerbeförderung der Siegelbacher Kinder weitere Themen des Abends. Letztere seien gezwungen, in einen überfüllten Bus zu steigen, um zur Schule oder nach Hause zu gelangen. Außerdem stünden sie noch eine geraume Zeit vor verschlossenen Schultoren, bevor sie in den Unterricht könnten. Als ebenso unglücklich wie gefährlich beschrieben die Erfenbacherinnen und Erfenbacher das Verhalten vieler Eltern, ihre Kinder fast direkt ins Treppenhaus der Schule zu fahren. „Hier gehören stärkere Kontrollen von Polizei und Ordnungsbehörde durchgeführt und entsprechende Bußgelder verhängt!“
Völlig unattraktiv und durch seine Risse im Boden auch als gefährlich eingestuft wurde der Pausenhof der Grundschule, der demnächst saniert werden soll. Diesem, so waren sich einschließlich der Bürgermeisterin alle einig, würde eine naturnahe Gestaltung, bestenfalls durch die Schulgemeinschaft, sehr gut stehen. Auch die Spielplätze könnten etwas attraktiver gestaltet und mit generationsübergreifenden Bewegungselementen ausgestattet werden. Dadurch ließen sich wichtige Begegnungsstätten von Jung und Alt schaffen und der innerdörfliche Zusammenhalt überdies stärken. Im weiteren Gesprächsverlauf kamen außerdem die fehlenden Aufenthaltsmöglichkeiten und Räumlichkeiten für die Erfenbacher Jugend zur Sprache. Auch für die Seniorinnen und Senioren wäre eine Begegnungsstätte wünschenswert.
Als nach wie vor großes Problem beschrieben die Anwesenden die Parksituation in der Jahnstraße und anderen Straßen, die unter anderem durch fehlende Parkplätze bei Gewerbetreibenden entsteht. Auch die oftmals zu hohe Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs und mögliche Abhilfen wurden angesprochen. „Dies werde ich mir zusammen mit dem Ortsbeirat und unseren Fachleuten demnächst bei einer Ortsbegehung anschauen“, versprach die Bürgermeisterin, die an diesem Abend noch viele weitere Anregungen erhielt. Für diese wiederum werde der Ortsbeirat eine Prioritätenliste erstellen, ergänzte Ortsvorsteher Reiner Kiefhaber. Gleichzeitig bedauerte er, dass nicht mehr Einwohnerinnen und Einwohner beim „Stammtisch für Alle“ das sehr informative Gespräch mit der Bürgermeisterin gesucht hätten.
Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern,
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Kaiserslautern, 28.10.2021
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