Seit 1994 findet am 21. September der Welt-Alzheimer-Tag statt, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen aufmerksam zu machen. In Deutschland leben nach jüngsten epidemiologischen Schätzungen rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Die meisten von ihnen leiden an Alzheimer. Rund 75% der Betroffenen werden zu Hause betreut, was für die Angehörigen eine tägliche Herausforderung darstellt.
Christiane Acker vom Malteser Hilfsdienst erläutert warum der Hausnotruf und sein Sozialer Hintergrunddienst auch für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen eine Erleichterung sein kann.
Was ist der Soziale Hintergrunddienst?
Acker: Die Malteser stellen einen rund um die Uhr bereitstehenden Sozialen Hintergrunddienst (SHGD). Dieser wird im Rahmen eines Hausnotrufes tätig, wenn beispielsweise eine Seniorin oder ein Senior eine Hilfestellung benötigt und ihre direkte Bezugsperson entweder nicht vorhanden oder erreichbar ist. Der SHGD leistet dabei ambulante Hilfestellungen zum Beispiel Hilfe beim Aufstehen aus dem Sessel und informiert im Falle eines medizinischen Notfalles die nötigen Rettungskräfte.
Wie hilft der Soziale Hintergrunddienst Menschen mit Demenz und pflegenden Angehörigen?
Acker: Wir wissen, dass die Pflege von Angehörigen ein 24-Stunden-Job ist. Jede Form der Entlastung ist ein Gewinn. Oft erhalten wir zum Beispiel Anrufe von Menschen mit Demenz, die ihre Tabletten nicht wiederfinden können, weil sie den üblichen Ablageplatz vergessen haben oder ihre Medikamente hinter die Heizung gefallen sind. Wir fahren dann zu den Personen und helfen ihnen dabei, die Medikamente wiederzufinden.
Welche weiteren Hilfestellungen bietet der Soziale Hintergrunddienst?
Acker: Wir können eine regelmäßige Kontaktaufnahme vereinbaren, bei dem die Seniorin oder der Senior zu einem festem Zeitfenster einen Knopf betätigen muss, um anzuzeigen, dass es ihr oder ihm gut geht. Alternativ kann dieser Prozess auch über einen Bewegungsmelder gesteuert werden. Wenn die Person also vergisst, den Knopf zu drücken, erhalten wir dennoch eine Rückmeldung. Schlägt eine Kontaktaufnahme auch nach Versuchen des SHGD die Person direkt zu erreichen fehl, fährt ein Mitarbeiter zum Kunden, um nach dem Rechten zu schauen. Dadurch entsteht ein zeitlich engmaschiges Netz, das dazu geeignet ist, auch bei potenziellen Gefahrensituationen schnell helfen zu können.
Was benötigt man, um den Sozialen Hintergrunddienst in Anspruch nehmen zu können?
Der Soziale Hintergrunddienst wird zusammen mit dem Hausnotruf angeboten. Hierfür benötigt man nur einen Stromanschluss. Da der Hausnotruf ein anerkanntes Pflegemittel ist, können zudem die Kosten von der Pflegekasse übernommen werden.
Gibt es weitere Hilfsangebote der Malteser für Menschen mit Demenz und ihre Familien?
Ja, das ist ein wichtiges Tätigkeitsfeld unserer Arbeit als Hilfsorganisation. Wir bilden an verschiedenen Standorten in der Pfalz ehrenamtliche Demenzbegleiter aus, die Betroffene stundenweise im häuslichen Umfeld betreuen. Sie gehen mit den Seniorinnen oder Senioren spazieren, lesen ihnen vor, spielen gemeinsam Karten oder unterhalten sich einfach. Wir richten die Betreuung an den Wünschen, Bedürfnissen und Fähigkeiten sowie an der Biografie der betreuten Person aus. Zudem beraten wir Angehörige und bieten bei Interesse spezielle Schulungen für Pflegende an.
Kontakt & weitere Informationen zum Hausnotruf:
Malteser Hilfsdienst gGmbH
Frau Christiane Acker
Tel. 0171 / 122 67 35
Mail: christiane.acker@malteser.org
Kontakt & weitere Informationen zur Hilfe für Pflegende:
Malteser Hilfsdienst e.V.
Frau Bianca Knerr-Müller
Tel. 06232 /6778 20
Mail: bianca.knerr-mueller@malteser.org
Foto: Der Soziale Hintergrunddienst vom Malteser Hausnotruf unterstützt Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. (Quelle: Malteser)
Quelle Text/Bild:
Malteser Hilfsdienst e.V.
Diözesangeschäftsstelle Speyer
Diözese Speyer
Alter Postweg 1
67346 Speyer
www.malteser-bistum-speyer.de
Kaiserslautern, 14.09.2021