Kaiserslautern Teilnehmerin im Pilotprojekt Match`In

Verteilung von Schutzsuchenden mithilfe von Algorithmen

Einen Mechanismus zu entwickeln, durch den individuelle Aspekte bei der Verteilung von Schutzsuchenden berücksichtigt werden können – dieses Ziel verfolgt das Projekt Match`In. Im Mai startete es an der Universität Hildesheim in Kooperation mit der Universität Erlangen-Nürnberg sowie in drei weiteren Bundesländern. Mithilfe eines Algorithmus sollen die Voraussetzungen und Bedürfnisse von Geflüchteten sowie die vorhandenen Strukturen und Ressourcen der jeweiligen Kommunen in eine stärkere Übereinstimmung gebracht – eben ein „Matching“ erreicht werden. Die herzlich digitale Stadt hat sich engagiert an der Ausschreibung beteiligt – und nun eine Zusage erhalten.

Am Projekt nehmen das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration in Rheinland-Pfalz, das hessische Ministerium für Soziales und Integration, das niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport sowie das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen teil. Gefördert wird es durch die Stiftung Mercator.

„Wir sind hoch erfreut über die Zusage, das Projekt passt sehr gut ins herzlich digitale Kaiserslautern. Mit Alexander Pongracz als ehemaligem Leiter der Stabsstelle Asyl der nun als Integrationsbeauftragter im Referat Stadtentwicklung aktiv ist, ist die Projektleitung für unsere Stadt passgenau. Im Haus haben wir schon früh den Ansatz verfolgt, mit EDV-Lösungen eine Arbeitserleichterung und verbesserte Übersicht beim Thema „Zuweisungen“ zu erhalten“, so Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel. Ganz aktiv habe das Zentralcontrolling hier gearbeitet und kreative und innovative Lösungen gefunden. „Das ist ein Feld, das wir schon früh bestellen wollten. Mit dem Produkt „AsylCube“ wurden wir bundesweit bekannt, was mit der Auskunftssoftware „KLAR“ (Kaiserslautern Analyse Recherche) eine konsequente Fortsetzung für die gesamte Verwaltung fand und beim e-Government Wettbewerb von BearingPoint als „Bestes Modernisierungsprojekt“ ausgezeichnet wurde und zudem beim BARC – Award den 2. Platz belegte“ erklärt Weichel. Die Stabsstelle Digitalisierung liefere die notwendigen Daten für das Projekt, unter Berücksichtigung sämtlicher datenschutzrechtlicher Themen.

„Dieses spannende Projekt verbindet nun die digitale mit der Lebenswelt. Wir müssen herausfinden, ob und wie Daten aus den entsprechenden relevanten Lebensbereichen erhoben und analysiert werden können, um dann ein Matching-Verfahren d.h. einen Zuordnungs-Algorithmus entwickeln zu können. Zu diesen Bereichen zählen wir den Arbeits- und Ausbildungsmarkt, den Wohnungsmarkt, aber auch Bildungs- und Freizeitangebote“ informiert Projektleiter Alexander Pongracz. Die Vor- und Nachteile eines starren Verteilungssystems seien allen Akteuren der Verwaltung schnell bewusst gewesen: „Wir hätten uns schon eher eine wissenschaftliche und gleichwohl praxisorientierte Auseinandersetzung zu dem Thema gewünscht. Jetzt scheint die Zeit gekommen zu sein, und wir im Referat Stadtentwicklung begrüßen die Blick- und Zielrichtung außerordentlich“, sieht Pongracz der spannenden neuen Aufgabe entgegen.
„Die Stabsstelle Digitalisierung, die u.a. mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern kooperiert, signalisiert hier schnell und gerne Unterstützungsbereitschaft für das Projekt „Match´In. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, so Rainer Kadel, stellvertretender Leiter der Stabsstelle Digitalisierung.

 

Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 06.08.2021