Carl-Zeiss-Stiftung stellt zwei Millionen Euro für Nachhaltigkeitsforschung bereit

Die Carl-Zeiss-Stiftung legt an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) und dem Campus Landau der Universität Koblenz-Landau einen Fonds zur Förderung der Nachhaltigkeitsforschung mit zwei Millionen Euro auf. Mit dem Geld sollen standortübergreifende Forschungsaktivitäten gefördert werden. Im Fokus stehen dabei die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Außerdem sollen der wissenschaftliche Nachwuchs für das Thema sensibilisiert und verschiedene Veranstaltungsformate unterstützt werden.

Wenn 2023 die neue Universität mit den Standorten Kaiserslautern und Landau ihre Arbeit aufnimmt, soll der Nachhaltigkeitsforschung in den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern eine besondere Bedeutung zukommen. Dank des Carl-Zeiss-Kooperationsfonds für Nachhaltigkeitsforschung können nun erste Grundsteine dafür gelegt werden.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass die Carl-Zeiss-Stiftung unsere gemeinsamen, standortübergreifenden Forschungsprojekte im Bereich der Nachhaltigkeit fördert“, sagt Professor Dr. Werner Thiel, Vizepräsident für Forschung und Technologie an der TU Kaiserslautern (TUK). „Damit haben wir die Möglichkeit, langfristige Kooperationen zu festigen und die gemeinsame Forschung an beiden Standorten auszubauen.“ Professor Dr. Ralf Schäfer, Beauftragter für Forschung, Nachhaltigkeit, Transfer und Internationalisierung am Campus Landau, ergänzt: „Nachhaltigkeit ist für uns ein sehr wichtiges Thema. Mit unserer Forschung können wir einen Beitrag leisten, nachhaltige Innovationen für Gesellschaft und Wirtschaft zu entwickeln.“

Mit den Mitteln des Carl-Zeiss-Kooperationsfonds sollen rund zehn Forschungsprojekte gefördert werden, bei denen Teams beider Standorte zusammenarbeiten. Auch die Einrichtung einer standortübergreifenden, interdisziplinären Nachwuchsgruppe und die Unterstützung von verschiedenen Veranstaltungsformaten wie Tagungen und Vortragsreihen sind vorgesehen. Geplant ist zudem, exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit ihren Projekten zu fördern. Ihre Vorhaben sollen auch dabei helfen, die standortübergreifende Profilbildung in der MINT-basierten Nachhaltigkeitsforschung zu stärken. Über die einzelnen Projekte wird ein achtköpfiges Expertengremium entscheiden.

„Wir wollen das Zusammenwachsen der Technischen Universität Kaiserslautern mit dem Campus in Landau unterstützen und neue Potentiale in den MINT-Fächern heben“, sagt Dr. Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung. „Die Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Rheinland-Pfalz ist für uns als Stiftung sehr wichtig. Nachhaltigkeit und der kluge Umgang mit unseren Ressourcen werden in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Die Standorte in Kaiserslautern und Landau verfügen in diesem Bereich über eine starke Forschungstradition. Gerade in interdisziplinären Forschungsansätzen und dem Aufbau von neuen Querverbindungen zwischen den beiden Standorten sehen wir wichtige Impulse für die Zukunft.“

Beide Standorte weisen bereits eine Expertise in der Thematik auf, da Nachhaltigkeit in verschiedenen Forschungsprojekten eine Rolle spielt. An der TUK wird beispielsweise daran geforscht, wie sich Nutzpflanzen besser an die verändernden Klimabedingungen anpassen können, wie Holz als nachhaltiges Baumaterial zum Einsatz kommen kann oder wie recyceltes Material beim Bau Verwendung finden kann. Ferner sollen neue Technologien etwa dabei helfen, die Landwirtschaft digitaler zu machen oder Stromnetze besser zu nutzen. Arbeitsgruppen forschen an effizienten Techniken für die E-Mobilität oder an neuartigen Katalysatoren, um chemische Prozesse energiesparender verlaufen zu lassen. Außerdem entwickeln sie Verfahren, um nachwachsende Rohstoffe für die industrielle Produktion zu verwenden. Sie befassen sich mit nachhaltigen Strukturen in Unternehmen und der nachhaltigen Nutzung von brachliegenden Industrieflächen in Städten.

Am Campus Landau geht es zum Beispiel um die Mensch-Umwelt-Interaktionen in sozial-ökologischen Systemen, dabei steht etwa das Wasserressourcenmanagement in Nordafrika oder der Kipppunkt in Ökosystemen im Amazonas im Fokus. Darüber hinaus untersuchen Forscherteams vom Menschen gemachte, so genannte anthropogene Stressoren in der Umwelt und entwickeln dafür Lösungsansätze. Hierbei spielen vor allem Chemikalien in der Umwelt wie Pflanzenschutzmittel oder synthetisch erzeugte Nanopartikel eine große Rolle in verschiedenen Forschungsprojekten. Im Schwerpunkt „Naturwissenschaften und gesellschaftliche Herausforderungen“ geht es darum, inwiefern schulische und außerschulische Bildungsprozesse zu einer reflektierten Entscheidung und Bewertung von kontrovers diskutierten naturwissenschaftlichen und technologischen Themen beitragen können und welche Bedingungen hierfür erfüllt sein müssen.

Für die Zukunft sind auch neue gemeinsame Studiengänge, ein Graduiertenkolleg und Seminarreihen zur Nachhaltigkeit in Planung.

Quelle Text/Bild:
TU Kaiserslautern
Hochschulkommunikation
Gottlieb-Daimler-Straße 47
67663 Kaiserslautern

www.uni-kl.de

Kaiserslautern, 10.06.2021