Er hat den 1. FC Kaiserslautern über Jahrzehnte geprägt und stand mit seinem Namen wie kaum ein anderer für die Werte der Roten Teufel. Am Montag, 7. Juni 2021, verstarb FCK-Ehrenpräsident Norbert Thines im Alter von 80 Jahren. Der FCK hat die Nachricht vom Tode seines langjährigen Funktionärs mit großer Betroffenheit und tiefer Trauer aufgenommen.
Er galt als „Vater der FCK-Familie“, „Gute Seele des Vereins“, „leuchtendes Vorbild“, „FCK-Urgestein“, „Präsident der Herzen” – für Norbert Thines gab es rund um den 1. FC Kaiserslautern viele Bezeichnungen. Aber alle hatten in ihrem Grundtenor eines gemeinsam: Die Bewunderung für die menschliche Art und die soziale Ader, mit der er den FCK jahrzehntelang entscheidend mitprägte. Von 1977 bis 1984 war er als Geschäftsführer des FCK tätig, von 1985 bis 1988 dann als Vizepräsident und schließlich von 1988 bis 1996 als Präsident des 1. FC Kaiserslautern. Im Dezember 2017 wurde er schließlich mit einer Ehrung ausgezeichnet, die es so vorher beim FCK noch nie gegeben hatte: Als erster Funktionär in der langen Geschichte des 1. FC Kaiserslautern wurde er zum Ehrenpräsidenten des FCK ernannt.
In seiner Zeit am Betzenberg setzte Norbert Thines auf Zusammenhalt und sorgte für eine freundliche, familiäre Atmosphäre innerhalb des Vereins. Kein Wunder, denn niemand geringeres als Fritz Walter war sein großes Idol. Dessen Werte lebte der ehemalige Präsident des FCK Zeit seines Lebens vor. Alle, die es mit Norbert Thines zu tun hatten, erlebten ihn als bescheidenen Menschen, das Materielle stand für ihn nie im Vordergrund. Er gehörte zu den Menschen, die klare Richtlinien und Prinzipien verfolgten. Im Besitze eines festen Glaubens, danach zu leben und zu handeln, war der Begriff der Nächstenliebe für ihn kein leeres Wort. Im Sinne dieses Credos hatte er immer neue Pläne, voller Ideen und Tatendrang. Ein Motor, der fast nie abgeschaltet wurde. Mit größtem Elan und Ehrgeiz ging er zeitaufwendige Dinge an. Seniorentreffen, Kinderbetreuung während der Bundesligaspiele, die Initiative für die Gründung und Betreuung der Fan-Clubs und Fan-Arbeit und vor allem ein offenes Ohr für die meisten menschlichen Probleme. Norbert konnte nie an einem wartenden FCK-Fan vorbeigehen ohne ein Wort des Grußes oder der Aufmunterung, oft mehr: Ein Händeschütteln, ein Schulterklopfen, ein gemeinsames Foto für die Behinderten und Rollstuhlfahrer, dafür hat er sich immer Zeit genommen.
Trotz eines langen und stressigen Arbeitstages – auch nach Eintritt in den Ruhestand – fand er stets Mittel und Wege, den Mitmenschen in vielfältigster Weise zu helfen. Ganz gleich bei welcher Organisation, sei es der Kolping-Familie, der Pfarrei St. Maria, „Alt-Arm-Allein“, der „Initiative Leidenschaft – Fritz Walter Museum“, deren Mitbegründer er war, oder bei der Restaurierung des FCK-Ehrenmales, um nur einige aus der Vielzahl von Beispielen herauszustellen. Norbert war ein „Macher“ im positiven Sinne, der „Spiritus Rektor“, die Leitfigur vieler Gemeinschaften, der seine Geistesblitze stets in den Dienst der guten Sache und des Gemeinwohls stellte.
Auch wenn es während seiner Zeit beim FCK sportlich nicht nur Sonnenschein gab, gab es viele Erfolge zu feiern: Eine Deutsche Meisterschaft (1991), zwei Pokalsiege (1990 und 1996), dazu noch eine Vizemeisterschaft (1993), die so unglücklich zustande kam und zuvor ein verlorenes Pokalendspiel (1981). Zahlreiche große Spiele im Europapokal, mit dem Höhepunkt im März 1982, das legendäre 5:0 gegen Real Madrid und 1991 das bittere Aus gegen Barcelona nach einer 3:0-Führung.
Von 2011 bis 2017 war er Mitglied des Ehrenrates und übernahm bei Heimspielen die Betreuung der Präsidiumsmitglieder der Gästeclubs, um auch ihnen den FCK näher zu bringen. Alle waren voll des Lobes und Anerkennung für die fürsorgliche Aufnahme im Fritz-Walter-Stadion. Für den FCK war der Wert seines Einsatzes und Engagements nie in Zahlen und Erfolgen zu messen oder gar mit Geld aufzuwiegen. Alles, was er tat, fiel unter die Kategorie „Ehrenamt“, im Sinne von, es war ihm eine Ehre, diese Ämter anzunehmen, zu bekleiden und vor allem zu helfen.
Am 07. Dezember 2013 überreichten die Verantwortlichen Norbert Thines den Goldenen Ehrenring, verbunden mit einem herzlichen Dank für sein überragendes Engagement beim und für den 1. FC Kaiserslautern. Die höchste Auszeichnung wurde ihm zuteil, als er im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 04. Dezember 2017 zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde.
Die gesamte FCK-Familie, alle Fans, Mitglieder, Mitarbeiter und Gremien sind tief bestürzt von der Nachricht vom Tode von Norbert Thines und sind in ihren Gedanken bei der Familie und den vielen Menschen, die er in seinem Leben berührte. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Quelle Text/Bild:
1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA
Fritz-Walter-Straße 1
67663 Kaiserslautern
www.fck.de
Kaiserslautern, 07.06.2021