Sie klingeln an der Haustür von meist älteren Menschen und drängen diese dazu, Angebote für Zeitschriften-Abos oder Verträge anzunehmen: „Unterschreiben Sie hier!“ Die Rede ist von Trickbetrügern. Aggressive „Drückerkolonnen“ versuchen ihre Wucherverträge an den Mann oder die Frau zu bringen. Die Polizei Rheinland-Pfalz gibt Tipps, wie man sich vor der perfiden Betrugsmasche schützen kann.
Insbesondere arglose Seniorinnen und Senioren werden an der eigenen Haustür mit einer Vielzahl von Betrugsmaschen konfrontiert. Die Täter geben sich als seriös gekleideter Geschäftsmann, Handwerker in Arbeitskleidung, Versicherungsvertreter oder Amtsträger aus, um die Opfer zu täuschen und unseriöse Verträge abzuschließen. In jüngster Zeit tauchen auch immer häufiger angebliche Anbieter von Telefonverträgen auf, die zunächst ganz harmlos fragen, ob sie die letzte Telefonrechnung sehen können. Natürlich haben die Betrüger ein günstigeres Angebot und übertragen blitzschnell Ihre Daten auf ein vorbereitetes Formular, bevor sie dann zu einer Unterschrift drängen.
Kaufverträge dieser Art können innerhalb von 14 Tagen ohne Angaben von Gründen widerrufen werden. Die Täter versuchen deshalb oft, das Datum auf dem Vertrag rückzudatieren.
Die Täter erfinden alle erdenklichen Ausreden, warum das Angebot besonders günstig ist oder behaupten, das Geld ginge zum Teil an wohltätige Organisationen. Besonders beliebt ist auch die Geschichte vom frisch aus der Haft entlassenen Straftäter, der „nur diese eine Chance“ für ein neues Leben braucht. Betrüger verstehen sich sehr gut darauf, zu spüren, wo sie bei ihrem Opfer ansetzen können ohne aggressiv werden zu müssen.
Vergessen Sie nicht Ihren gesunden Menschenverstand, um einen Betrug zu wittern. Sensationell günstige Geschäfte werden niemals an der Haustür abgeschlossen. Generell geht es bei dieser Art von Geschäften fast nie seriös zu. Auch bei Menschen, die vorgeben, für eine wohltätige Organisation an der Haustür Geld zu sammeln, ist Vorsicht geboten.
Weitere Informationen zu dem Thema erhalten Sie von den (Kriminal-) Polizeilichen Beratungsstellen in Ihrer Nähe, in den Broschüren „Sicher leben“ und „Sicher zu Hause“ im Internet unter: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/haustuerbetrug/ und unter: http://www.vorsicht-trickbetrug.de/an-der-haustuer/
Auf den Internetseiten der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes finden Sie unter http://www.polizei-beratung.de eine Vielzahl von Informationen zu allen Bereichen der Kriminalitätsvorbeugung und der Hilfe für Opfer.
Befolgen Sie bitte die folgenden Grundsätze, um sich vor Trickbetrügern an der Haustür zu schützen:
– Lassen Sie keine fremden Personen in die Wohnung. Ohne Ausnahme!
– Öffnen Sie die Tür nur mit einer Türsperre oder nutzen Sie eine
Türsprechanlage.
– Lassen Sie sich auf keine Haustürgeschäfte ein, auch wenn sich
ein Angebot noch so verlockend anhört.
– Seien Sie auch hilfsbedürftigen Personen gegenüber misstrauisch
bzw. bieten Sie die Hilfe (zum Beispiel ein Glas Wasser) vor der
Haustür an.
– Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis
und prüfen Sie ihn sorgfältig (Druck, Foto, Stempel). Rufen Sie
im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde /
Polizeidienststelle an und suchen Sie die Telefonnummer selbst
heraus.
– Unterschreiben Sie nichts unter Zeitdruck und lassen Sie sich
weder beeindrucken noch verwirren.
– Bei verdächtigen Personen oder Anliegen informieren Sie sofort
die Polizei unter der Notrufnummer 110.
Quelle Text/Bild:
Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz
Pressestelle
www.polizei.rlp.de/lka
Kaiserslautern, 28.09.2018