Aufgrund der aktuellen Corona-Auflagen können kaum Typisierungsaktionen vor Ort stattfinden. Die Stefan-Morsch-Stiftung ruft daher dazu auf, sich auf ihrer Homepage als Blutstammzellspender für Leukämie- und Tumorkranke zu registrieren.
Für viele Leukämiepatienten ist die Übertragung von Blutstammzellen eines nicht verwandten Spenders die einzige Hoffnung auf Leben. Die Suche nach einem passenden „genetischen Match“ gleicht hingegen der nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Umso wichtiger ist es daher, dass sich so viele Menschen wie möglich typisieren lassen.
Bedingt durch die aktuellen Corona-Auflagen kann die Stefan-Morsch-Stiftung, die erste Spenderdatei Deutschlands, derzeit keine beziehungsweise nur vereinzelt Typisierungsaktionen vor Ort durchführen. „Das hat natürlich zu einem Rückgang bei den Registrierungen geführt“, erklärt Vorstandsvorsitzende Susanne Morsch. „Im Vergleich zum ersten Quartal im letzten Jahr sind das etwa 3.000 Registrierungen weniger. Die Anzahl der angeforderten Spender seitens der Transplantationskliniken ist hingegen gleichgeblieben.“ Was viele nicht wissen: Es ist problemlos möglich, sich online über die Homepage der Stiftung als potenzieller Blutstammzellspender registrieren zu lassen. „Dazu müssen lediglich einige Gesundheitsfragen beantwortet werden. Sobald man im Anschluss seine Einwilligung erteilt hat, bekommt man ein Entnahmeset für eine Speichelprobe zugeschickt – inklusive einer detaillierten Anleitung“, erläutert Susanne Morsch. „Das Päckchen muss im Anschluss dann nur noch an uns zurückgeschickt werden.“
Nicht nur aufgrund der Vielfalt der genetischen Variationen ist es notwendig, fortlaufend neue Blutstammzellspender zu werben. Auch Altersgründe spielen eine Rolle, denn Menschen, die das 61. Lebensjahr erreicht haben, müssen aus der Stammzellspenderdatei gelöscht werden. Zudem ist der Erfolg einer Transplantation wahrscheinlicher, wenn der Spender jünger ist. Stimmen die Merkmale überein, die für eine Transplantation wichtig sind, können die Stammzellen auf zwei Arten entnommen werden: Bei der sogenannten Apherese werden Blutstammzellen herausgefiltert, die sich frei in der Blutbahn befinden. Der Vorgang selbst ähnelt etwa dem der Dialyse und dauert im Durchschnitt drei bis fünf Stunden.
In den Tagen zuvor bekommt man ein Medikament, dass die Stammzellproduktion anregt, damit am Entnahmetag ausreichend Zellen zur Verfügung stehen. Dabei kann es zu grippeähnlichen Nebenwirkungen kommen, wie beispielsweise Kopf- oder Gliederschmerzen. Diese Symptome vergehen aber in der Regel schnell wieder. Die zweite Methode ist die klassische Knochenmarkentnahme, bei der der Beckenkamm unter Vollnarkose punktiert wird. Wer sich eingehender informieren möchte, findet auf der Homepage der Stiftung eine Vielzahl von Hintergrundinformationen. Zudem steht die Stiftung über ihre Hotline für weitere Fragen zur Verfügung.
Quelle Text/Bild:
STEFAN-MORSCH-STIFTUNG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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55765 Birkenfeld/Nahe
www.stefan-morsch-stiftung.de
Kaiserslautern: 12.05.2020