Zu einem Gespräch und einem letzten Rundgang durch die Ausstellung „Abbas Kiarostami – Der Wind wird uns tragen“ mit Kurator Dr. Heinz Höfchen lädt das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, am Sonntag, 23. September, um 11 Uhr ein. Es besteht noch einmal Gelegenheit, inhaltliche und konzeptionelle Fragen zu diskutieren und sich über ästhetische Eindrücke auszutauschen. Anhand markanter Beispiele lassen sich im Gespräch die wesentlichen Charakteristika der Stilentwicklung und der künstlerischen Konzepte Kiarostamis herausarbeiten.
Abbas Kiarostami (1940-2016) gehört zu den wichtigsten iranischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er gilt als einer der großen Regisseure des Weltkinos. Neben seiner Filmkunst steht gleichbedeutend ein herausragendes fotografisches Schaffen, das es zu entdecken gilt. Besonders in der schwarz-weißen Fotoserie „Snow White“ findet der Künstler zu einer poetisch geprägten, minimalistischen Auseinandersetzung mit Landschaften seiner persischen Heimat.
Seine künstlerische Ausbildung erhielt Kiarostami, aufgewachsen in Teheran als Sohn eines Freskenmalers, von 1960 bis 1968 durch ein Studium der Malerei an der dortigen Kunstakademie. Er arbeitete zunächst zur Finanzierung seines Studiums als Verkehrspolizist und begann seine Laufbahn als Illustrator und Graphiker für Werbefilme. 1970 drehte er seinen ersten Kurzfilm, „Die Straße und das Brot“, ein neorealistischer, zwölfminütiger Streifen in Schwarz-weiß, der ihn als Vertreter der iranischen Nouvelle Vague ausweist.1997 gewann er die Goldene Palme auf dem Filmfestival in Cannes. Die wichtigsten seiner vielen Preise und Auszeichnungen sind der japanische Praemium Imperiale (2004) und die postume Wahl zum Asian Filmmaker of the Year (2016).
BU: Poetisch geprägt: Abbas Kiarostamis Fotografie ohne Titel aus der Serie „Snow White“, die zwischen 1978 und 2004 entstand
(Foto: Privatsammlung. Courtesy Stiftung Situation Kunst, Bochum © Nachlass Kiarostami)
Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 10.09.2018