Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, lädt zu drei Veranstaltungen zum Thema „Wald“ ein, und zwar am 6. und 12. November in die Sonderausstellung „Eva Jospin – Wald(t)räume“ und am 10. November in die Dauerausstellung ein. „Auf den Punkt gebracht“ heißt es am Mittwoch (6.11.) um 12.30 Uhr, wenn die stellvertretende Museumsdirektorin und Kuratorin Dr. Annette Reich ein wiederkehrendes Motiv der Pariser Künstlerin, die 1975 in der französischen Hauptstadt geboren wurde, in den Mittelpunkt stellt: Als Sehnsuchtsort dient der Wald gleichsam als Schutzraum, als Ort der Erholung und des Rückzugs vom Treiben der Welt. Er ist Inbegriff der Natur sowie Ausdruck und Teil der zivilisierten Welt, der Kultur. Stämme, Äste und Zweige in extremer Dichte aus Karton geformt, sind in Jospins Werken kompositorisch so angeordnet, dass Raumtiefe entsteht. Den über zwei Meter hohen, vertikal aufragenden „Waldreliefs“ und einem über sechs Meter breiten „Waldpanorama“ wohnt ein eigener Zauber inne. Rätselhaft und nahezu magisch muten diese durch Licht und Schatten modellierten Naturausschnitte an. Zugleich vermögen sie in ihrer Morbidität eine poetische Aura zu entfalten.
Unter dem Motto „Wenn die Blätter fallen“ beschäftigt sich Claudia Gross am Sonntag, 10. November, um 11 Uhr in der Dauerausstellung des mpk. Auf seinen Wanderungen hat der Künstler Heinrich Jakob Fried die malerische Burgenlandschaft der Pfalz kennengelernt. Das kleine Gemälde „Blick auf die Madenburg“ von 1831 zeichnet sich durch seine reizvollen Hell-Dunkel-Kontraste aus, mit denen sich die Bäume im Vordergrund dunkel vom herbstlich beschienenen Mittelgrund abheben. Ein spannender Vergleich entsteht, wenn zum Beispiel das expressionistische Gemälde „Alte Stämme“, 1917, von Christian Rohlfs, und weitere Kunstwerke dem Landschaftbild gegenübergestellt werden. Um Eva Jospins „Wälder aus Karton“ geht es auch im Gespräch mit Dr. Annette Reich am Dienstag, 12. November, um 18 Uhr. Mit Karton, einem alltäglichen, gewöhnlichen Material, als Ergebnis der Umwandlung der Natur, kann die Künstlerin, wie sie selbst sagt, sowohl Pflanzen als auch Gestein wiedergeben. Ihre Karton-Wälder in Form von Reliefs, Wandobjekten, Installationen oder Zeichnungen schaffen „ein Anderswo“, einen Ort, wohin uns die Künstlerin mitnehmen möchte. Sie lädt die Besucherinnen und Besucher zu einem Waldspaziergang als „unbewegte Reise“ ein, die man auch als „Gedanken- oder Gefühlsreise“ bezeichnen kann.
Bu: Imposant und zauberhaft: Eva Jospins „Panorama“ aus Karton und Holz von 2019
(Courtesy Galerie Suzanne Tarasieve, Paris, Foto: Benoît Fougeirol, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019)
Zeichnet sich durch reizvolle Hell-Dunkel-Kontraste aus: Heinrich Jakob Frieds „Blick auf die Madenburg“ von 1831
(© mpk und Foto: mpk, Gunther Balzer, Kaiserslautern)
Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Bismarckstraße 17
67655 Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 04.11.2019