Kreis Kaiserslautern: Fliegender Start für die KlimaschutzmanagerIn verpasst!

Fangen wir wirklich von Null an mit der Diskussion um die notwendigen Ziele?

Sehr geehrte Damen und Herren,
In der Kreistagssitzung am 26.8.2019 wurden zwei wichtige Schritte für den Klimaschutz beschlossen. Einmal fand der Sachstandsbericht für das geplante Klimaschutzkonzept und KlimaschutzmanagerIn breite Zustimmung, zum anderen wurde der Beitritt des Kreises Kaiserslautern zum Klimabündnis (https://www.klimabuendnis.org/home.html) beschlossen. Damit erklärt der Kreis auch seinen Beitritt zu den Zielen des Klima Bündnisses. Zuallererst steht hierzu in der sog. Erklärung von Barcelona des Klima Bündnisses, dass die Mitglieder sich dem 1,5 Grad Ziel des Pariser Abkommens verpflichten, mit folgenden konkreteren Zielen:

– Reduktion der CO2 –Emissionen um 10 Prozent alle fünf Jahre
– Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen bis spätestens 2030 (Basisjahr 1990)
– Schutz der tropischen Regenwälder durch weitest gehenden Verzicht auf Tropenholznutzung, ansonsten nur FSC-zertifiziertes Tropenholz
– Unterstützung von Projekten und Initiativen der indigenen Partner

Diese Ziele gelten für den gesamten Kreis, also die eigenen Aktivitäten und die Aktivitäten der kreisangehörigen Kommunen, der Bürger, des Gewerbes, der Industrie und alle anderen Emissionen im Kreisgebiet.
In einem Ergänzungsantrag hat die Fraktion Bündnis90/Die Grünen dies ausdrücklich begrüßt, aber auch dargelegt, dass die Halbierung der Emissionen bis 2030 nach letzten Erkenntnissen nicht ausreicht, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen. Hierfür müsste Deutschland bis 2030 komplett klimaneutral werden, wenn man sich vom globalen Kohlenstoffbudget* eine Menge proportional zur Bevölkerungsanzahl zugesteht.
* Kohlenstoffbudget ist die Menge an CO2, die noch ausgestoßen werden darf, um noch innerhalb der Pariser Ziele zu bleiben. Für weitere Details siehe beigefügten Antrag.

Dieses Ziel ergibt sich nicht aus einer Betrachtung des Machbaren, sondern ergibt sich auf der besten wissenschaftlichen Grundlage aus der Notwendigkeit, unsere Lebensgrundlagen zumindest in einem Ausmaß zu schützen, dass die Folgen des Klimawandels noch einigermaßen handhabbar bleiben. Das kann man ignorieren, muss man aber nicht!
„Um die Brücke zwischen dem Machbaren und dem Notwendigen zu schlagen, haben wir beantragt, dass nicht für den gesamten Kreis aber immerhin für die eigenen und direkt vom Kreis beeinflussten Aktivitäten das Notwendige zielbestimmend sein soll,“ erläutert der Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen, Jochen Marwede. „Das wäre der Vorbildwirkung der öffentlichen Hand angemessen und setzt somit auch Impulse für andere.“

Der Beschlussvorschlag lautet wie folgt:

Download als PDF Dateien

Antrag Klimaschutz Ziele für eigene Aktivitäten v1

Pressemitteilung Klimaschutzziele v2 190830

Quelle Text/Bild:
Bündnis 90 / Die Grünen
Fraktion im Kreistag Kaiserslautern
Jochen Marwede
Fraktionsvorsitzender der Partei Bündnis 90 / DIE GRÜNEN im Kreis Kaiserslautern

www.gruene-kl.de

Kaiserslautern, 31.08.2019