„Unordentlicher Wald? Ja, bitte! – Eine sichtbare Auswirkung nährstoffnachhaltiger Waldnutzung“ – so lautet der Vortrag von Dr. Martin Greve von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft am Dienstag, 18. Juni, um 19 Uhr im Konferenzraum der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Speyer, Obere Langgasse 40 (Eintritt frei).
Unser Wald produziert einen nachwachsenden und sehr vielseitig verwendbaren Rohstoff. Die Verwendung von Holz aus heimischen Wäldern statt fossiler oder energieaufwändig erzeugter Stoffe – wie Öl, Stahl oder Beton – trägt zudem zum Klimaschutz bei. Die Forschungsanstalt in Trippstadt untersucht bereits seit Jahren die Auswirkungen des Nährstoffentzugs durch die Holzernte auf den Nährstoffhaushalt von Wäldern. Es zeigt sich, dass die Nährstoffbilanzen vor allem in Laubwäldern auf armen Standorten – wie dem Buntsandstein im Pfälzerwald – häufig nicht ausgeglichen sind. Um solche empfindlichen Standorte zu erkennen, wurde ein Entscheidungsunterstützungssystem entwickelt, das Waldstandorte bewerten und Handlungsempfehlungen geben kann.
Bei einer nachhaltigen Holznutzung sollte beachtet werden, dass die Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt erhalten bleiben. Deshalb ist es wichtig, dünne Bäume nach dem Fällen und bei der Holzernte anfallendes Kronenmaterial auf der Fläche gleichmäßig verteilt zu belassen. Gerade in den dünneren Baumteilen stecken viele Nährstoffe, die mit ihrer Zersetzung wieder in den Kreislauf des Ökosystems gelangen. Auch wenn es „ordentlich“ in einem ausgeräumten Wald aussieht, so ist dies der Bodenfruchtbarkeit sowie der Artenvielfalt nicht dienlich.
Bu: Erwünscht: unordentlicher Wald
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Kaiserslautern, 07.06.2019