Am 1. Mai hat die Jagdzeit auf den Rehbock und das Schmalreh (weibliches Reh im zweiten Lebensjahr, das noch keine Jungen hat) sowie beim Rotwild auf Schmalspießer und Schmaltiere (die jeweils männlichen und weiblichen Tiere im zweiten Lebensjahr) begonnen. Zusätzlich zum ganzjährig verfügbaren Schwarzwild (Wildschweine) gibt es deshalb in Kürze wieder vermehrt frisches Wildfleisch bei zahlreichen Forstämtern, den privaten Jäger*innen und auch einigen Metzgereien in der Pfalz. Noch wenig bekannt ist die Eignung dieses Fleisches als Steak, Bratwurst oder als Burger-Patty für die leichte Sommerküche oder den Grillrost. Wildfleisch aus der Region kann als ein typisches Leitprodukt im besonders waldreichen Biosphärenreservat Pfälzerwald angesehen werden. In der Tourismusregion Pfalz sollte es deshalb einen festen Platz im kulinarischen Angebot haben. Durch den Verzehr von Wild können Verbraucher*innen obendrein einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dies hängt mit der Vermeidung von Treibhausgasen bei der Futtermittelgewinnung, der Tierhaltung und dem -transport sowie mit der Entsorgungsproblematik von Gülle zusammen. Eine insgesamt fleischreduzierte Ernährung und der Ersatz von Produkten aus konventioneller Tierhaltung durch Wildfleisch helfen dem Klima signifikant. Zusätzlich zu der Forstamtsübersicht können sich Interessenten*innen auf den Internetseiten www.wild-aus-der-region.de und www.wild-auf-wild.de über Wildverkaufsstellen informieren. „Bio-Wildfleisch“ aus heimischen Wälder gibt es übrigens nicht. Als „bio“ kann Fleisch von Wildschwein und Co. nur dann gekennzeichnet werden, wenn es aus Gatter- und damit aus Nutztierhaltung stammt.
Rein statistisch gesehen, gönnen sich die Bundesbürger*innen nur zwei Wildmahlzeiten pro Jahr – das sind rund 450 Gramm pro Kopf, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung, Bonn. Wildbret gilt nach wie vor als Delikatesse. Das Fleisch punktet nicht nur beim Geschmack, sondern überzeugt auch mit tiergerechter Haltung und den Nährwerten. Das Fleisch ist überwiegend fettarm, kernig in seiner Struktur und hat einen feinaromatischen Geschmack. Aufgrund des hohen Bewegungsgrads der Tiere hat es nur wenig Fett, was dazu noch zu über 60 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren besteht. Die Gewinnung von Wildbret unterliegt genauso wie die klassische Fleischproduktion den strengen Vorgaben nach dem EU-Hygienerecht. Im Staatswald des Landes Rheinland-Pfalz ist zudem die Verwendung bleifreier Munition bei der Jagdausübung Pflicht. Theoretisch ist Wild Saisonware, denn für viele Tiere sind bestimmte Schonzeiten festgelegt. Tatsächlich aber ist auch heimisches Wildbret das ganz Jahr über als Tiefkühlware erhältlich. Aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen sollte Wild nicht roh oder rosa angebraten gegessen werden. Das Fleisch ist so lange zu erhitzen, bis die Kerntemperatur für mindestens zwei Minuten 70 Grad Celsius oder mehr erreicht hat, um möglicherweise vorhandene Krankheitserreger abzutöten.
Bu: Grillfackel vom Wildbret_Deutscher Jagdverband_frei für Presse
Quelle Text/Bild:
FORSTAMT JOHANNISKREUZ
Haus der Nachhaltigkeit
Johanniskreuz 1a
67705 Trippstadt
www.hdn-pfalz.de
www.naturerlebnis-pfalz.de
www.treffpunktwald.de
Kaiserslautern, 06.05.2019