Schmitt: Erfolgsmodell „Coaches für betriebliche Ausbildung“ wird auch 2025 fortgeführt – DeHoGa, HWK und Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit (BA) als Partner

Viele Betriebe gerade auch im Handwerk sowie Hotel- und Gastgewerbe suchen händeringend nach qualifizierten Nachwuchskräften. Gleichzeitig fällt es vielen jungen Menschen schwer, sich für ein Berufsbild zu entscheiden. Genau hier setzt das Erfolgsmodell der „Coaches für betriebliche Ausbildung“ an. Das gemeinsame Projekt von Ministerium, BA, DeHoGa und HWK wird auch in 2025 fortgeführt. Rund 29 Coaches (23,5 VZÄ) sind in diesem Jahr im Einsatz.
„Ich freue mich, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern zur Förderung der Ausbildungs-Coaches auch im Jahr 2025 weitergeht“, sagt Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. „Die Ausbildungs-Coaches sind ein echtes Erfolgsmodell und wichtige Ansprechpartner für viele Jugendliche und Betriebe. Durch ihre individuelle Betreuung und Beratung finden Betriebe passende Auszubildende. Anders herum gilt das gleiche! Dank des aktiven Einsatzes der Coaches sowohl zur beruflichen Orientierung im Vorfeld als auch während der Ausbildung können Ausbildungsverträge abgeschlossen sowie Ausbildungsabbrüche verhindert werden“, so die Ministerin.
Das Projekt „Coaches für betriebliche Ausbildung“ wird gemeinsam vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit und jeweils dem DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V. und der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Hierfür haben die Partner mehrjährige Kooperationsvereinbarungen über die Förderung der Coaches für betriebliche Ausbildung unterzeichnet, alle beteiligen sich an der Finanzierung. Insgesamt 1,7 Millionen Euro stehen für 2025 und 2026 seitens des Wirtschaftsministeriums bereit. Die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland, beteiligt sich in gleicher Höhe.
Alle Kooperationspartner schätzen die „Coaches für betriebliche Ausbildung“ als sehr erfolgreiches Programm zur beruflichen Integration junger Menschen. Allein im Jahr 2024 haben die Coaches bis zum Start des Ausbildungsjahres am 31.08.2024 insgesamt 930 junge Menschen in eine Ausbildung im Handwerk oder Gastgewerbe vermittelt. Weitere 139 Jugendliche konnten in eine Einstiegsqualifizierung (Langzeitpraktikum zur Vorbereitung einer Berufsausbildung) vermittelt werden. Insgesamt wurden über 1.500 junge Menschen mit Blick auf eine duale Ausbildung beraten und betreut.
Die Coaches unterstützen und begleiten junge Menschen, die Schwierigkeiten haben einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden, und vermitteln diese in eine duale Ausbildung im Handwerk oder Gastgewerbe. Dazu kommen sie etwa vor Ort in die Betriebe, begleiten Jugendliche zu Vorstellungsgesprächen und betreuen auch während der Ausbildung. Die Coaches sind wichtige Vermittler zwischen Jugendlichen und Betrieben, auch um Ausbildungsabbrüche zu verhindern.



Eine besondere Zielgruppe der Coaches sind Jugendliche mit Migrationshintergrund sowie junge Menschen mit Fluchtgeschichte. Hier bestehen häufig größere Hürden und Unsicherheiten, ob eine duale Ausbildung der geeignete Weg ist. Gerade für solche Fälle gibt es für beide Seiten die Möglichkeit, zunächst über eine Einstiegsqualifizierung sowohl den Ausbildungsberuf als auch den Betrieb über einen längeren Zeitraum kennenzulernen.
Der Umfang der geförderten Coach-Stellen richtet sich nach den u. a. von den Arbeitsagenturen lokal ermittelten Bedarfen. Aktuell werden bei den vier rheinland-pfälzischen Handwerkskammern insgesamt 21 Coach-Stellen (Vollzeitäquivalente) gemeinsam finanziert. Bei DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V. gibt es derzeit drei Coaches für betriebliche Ausbildung (2,5 Vollzeitäquivalente).
Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit: „Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist die Grundlage für eine gute und sichere Zukunft. Menschen mit abgeschlossener Ausbildung haben ein wesentlich geringeres Risiko arbeitslos zu werden und zu sein. Während die Arbeitslosenquote bei Menschen mit Berufsausbildung im Jahr 2023 in Rheinland-Pfalz bei 2,7 Prozent lag, ist sie bei Menschen ohne Berufsausbildung mit 16,9 Prozent sechsmal so hoch. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir die jungen Menschen sowohl beim Übergang in die Ausbildung als auch während der Ausbildung unterstützen.“
Gereon Haumann, Präsident des DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V.: „Wir benötigen eine passgenaue Besetzung unserer Ausbildungsstellen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine gelingende und am Ende erfolgreiche Ausbildung im Gastgewerbe. Unsere DEHOGA Coaches für betriebliche Ausbildung können hier eine wertvolle Brücke zwischen dem Ende der allgemeinen Schulausbildung und dem erfolgreichen Start in eine duale Ausbildung bauen. Auf diese Weise erbringen alle an der Kooperation beteiligten einen wertvollen Beitrag für die Sicherung von Fachkräften für das Gastgewerbe. Von unseren Mitgliedern wissen wir, dass die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften vor allem für die vielen kleinen familiengeführten Betriebe eine der größten Zukunftssorgen sind. Auch deshalb engagieren wir uns als DEHOGA Rheinland-Pfalz e. V. finanziell und personell gerne in diesem zukunftsträchtigen und gemeinsamen Projekt mit dem Wirtschaftsministerium und der Bundesagentur für Arbeit“.
Kurt Krautscheid, Präsident der Handwerkskammer Koblenz und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz: „In Zeiten des Fachkräftemangels und nicht besetzbarer Lehrstellen ist das gezielte Bemühen um jeden Menschen ohne Ausbildung alternativlos. Dabei kommt der Arbeit der Coaches für betriebliche Ausbildung ein besonders hoher Stellenwert zu. Das Interesse an einer Karriere im Handwerk steigt bei den Jugendlichen und wir nutzen alle Kanäle, um noch sichtbarer dafür zu werben. Die Arbeit der Coaches für betriebliche Ausbildung ist hier ein wichtiger Baustein, denn sie arbeiten nicht nach einem starren Regelwerk, sondern passen sich dem Wandel der Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt an und setzen auf kontinuierliche Zusammenarbeit. Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und die deutlich messbaren Erfolge sind nur möglich durch die anhaltende Unterstützung des Landes, für die wir sehr dankbar sind. Wir freuen uns darauf, dass wir diese positive Entwicklung auch in Zukunft weiter mitgestalten können.“

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Mainz, 15.01.2025