Innenstaatssekretärin Simone Schneider betonte im Rahmen der Fachtagung gegen Frauenhass im Landesmuseum Mainz die Bedeutung der engen Zusammenarbeit von Polizei und Zivilgesellschaft in Rheinland-Pfalz, um Frauen wirksam vor Hass und Gewalt zu schützen. Unter dem Titel „Zwischen tradierten Rollenbildern, Abwertungsmechanismen und organisiertem Frauenhass – Antifeminismus als Scharnier zum Extremismus“ beleuchtete die Fachtagung Hintergründe von Antifeminismus und diskutierte Präventionsansätze.
„Antifeminismus ist mehr als eine unerträgliche Haltung – er ist eine systematische Ideologie, die gezielt Hass gegen Frauen schürt und Frauenfeindlichkeit fördert. Seine Verbreitung stellt eine ernsthafte Bedrohung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt dar, weil er die Gleichberechtigung, einen zentralen Wert unserer Demokratie, infrage stellt. Antifeministische Narrative untergraben die Prinzipien einer offenen und pluralistischen Gesellschaft und tragen zur Akzeptanz von Diskriminierung und Gewalt bei. Wir werden diese Strömungen mit aller Kraft bekämpfen, um die Werte von Gleichberechtigung, Respekt und Demokratie zu verteidigen“, sagte Staatsekretärin Simone Schneider.
Im Lagebild zur häuslichen Gewalt verzeichnete das Bundeskriminalamt für das Jahr 2023 einen bundesweiten Anstieg der Fallzahlen um sechs Prozentpunkte. Auch in Rheinland-Pfalz beobachten die Sicherheitsbehörden einen leichten Anstieg von einem Prozentpunkt. „Aber nicht nur die aktuellen Fallzahlen sind besorgniserregend, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen. Ob nun unter dem Slogan „Your body, my choice“, Subkulturen wie die sogenannten ‚Incels‘ oder aber die ‚Tradwife‘-Bewegung – all diese Strömungen tragen dazu bei, Frauenrechte zu untergraben, Hass zu schüren und ein verzerrtes, rückwärtsgewandtes Frauenbild in der Gesellschaft wieder salonfähig zu machen“, so Schneider.
„Im Kampf gegen Frauenfeindlichkeit werden wir in Rheinland-Pfalz nicht nachlassen. Unsere Aufgabe bleibt es, möglichst viele Taten zu verhindern und dort, wo dies nicht gelingt, den Opfern umfassende Hilfe zu leisten. Denn nur durch das Ansetzen und Ineinandergreifen verschiedener Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen und das Verbreiten einer gemeinsamen und klaren Botschaft gegen Frauenfeindlichkeit, können wir nachhaltig etwas bewegen“, betonte Schneider.
Dabei hob sie die Initiative contraHass RLP der Leitstelle Kriminalprävention als wichtigen Bestandteil hervor, um gezielt gegen Hasskommentare im Netz vorzugehen und digitale Räume sicherer zu machen. Sie verwies zudem auf das Interventionsprojekt RIGG des Frauenministeriums, das gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen gerichtet ist und in der Vergangenheit bereits deutliche Erfolge erzielt hat.
Organisiert wurde die Fachtagung von der Leitstelle Kriminalprävention im Innenministerium in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und dem Demokratiezentrum im Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz.
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Mainz, 28.11.2024