Mit dem Zuschussprogramm „startup innovativ“ fördert das rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) zukunftsweisende Gründungsideen von Startups, die im Bundesland angesiedelt sind. Dieses Jahr zählt das Team von Inline Process Solutions (IPS), das seine Gründungsidee aktuell an der RPTU zur Marktreife bringt, zu den Siegern und freut sich über einen Zuschuss von 80.000 Euro. Das Startup nutzt bildoptische Sensortechnologie in Verbindung mit KI-basierter Bildanalyse, um strömende Partikel in verfahrenstechnischen Anlagen zu visualisieren.
„Trotz einer herausfordernden wirtschaftlichen Lage haben wir nach wie vor eine sehr starke Gründungsszene im Land. Dies spiegeln nicht nur die erfreulichen aktuellen Zahlen des Gründungsreports wider, sondern das zeigen auch unsere drei startup innovativ-Gewinner. Sie alle stehen für mutige Ideen, für Kreativität, für Unternehmergeist und somit für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und unseres Wirtschaftsstandorts“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt im Oktober anlässlich der Bekanntgabe. Das Programm sei wesentliche Säule einer starken, rheinland-pfälzischen Gründungspolitik, die zudem ein breites Finanzierungsangebot – vom einfachen Kredit bis hin zum Wagniskapital – bereithalte. „Wir wollen, dass unsere Startups eine gute Perspektive für ihr Geschäftsmodell haben.“
Prozessabläufe in Anlagen bis ins Detail verstehen
Das Team von Inline Process Solutions (IPS) hat die Chemie- und Pharmaindustrie im Blick: Steigende Energiepreise, strengere Richtlinien und die allgemeine Forderung nach mehr Nachhaltigkeit verlangen nach innovativen Lösungen. Hier können sich etwa eine leistungsfähigere Sensorik und eine anlagenübergreifende Datenanalyse bezahlt machen – gerade auch mit Blick auf zukunftsweisende Technologien zur Dekarbonisierung wie der Produktion von grünem Wasserstoff und Batterietechnologien.
Dieses Potenzial will das Gründungsvorhaben Inline Process Solutions (IPS) erschließen. Die Messtechnik der fünf Forschenden macht in Apparaten und Rohrleitungen hochauflösende Bilder des enthaltenen Stoff- bzw. Phasengemischs. Die zugehörige, auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Software bestimmt Parameter wie die Partikelgröße und leitet daraus eine Prozesssteuerung und Protessvorhersage ab. Sprich, die von IPS entwickelte Sensortechnologie ARIMOS verbindet eine präzise bildoptische Messung mit KI-basierter Echtzeitbildanalyse.
Entwicklungszeit und Produktionskosten minimieren
„Anhand der aus den Bilddaten extrahierten Prozessdaten wie Partikelform und Partikelgröße gewinnen Kunden ein enormes Prozessverständnis aus der Partikelströmung ihrer Produktion“, erklärt Dr.-Ing. Anne Friebel, die sich bei IPS um die allgemeine Produktentwicklung sowie die Zusammenarbeit mit Industriekunden kümmert. „Über das Monitoring hinaus können Unternehmen ARIMOS zur Prozesssteuerung und -vorhersage nutzen. Damit werden chemische und pharmazeutische Prozesse preiswerter und nachhaltiger.“ Das bedeutet: Mit der Technologie lassen sich nicht nur Entwicklungszeiten erheblich verkürzen, sondern auch – dank steigender Ressourceneffizienz und weniger Emissionen – Produktionskosten senken.
Über das Gründungsvorhaben IPS
IPS – das sind Dr.-Ing. Anne Friebel und ihre Gründungskollegen Dr.-Ing. Jonas Schulz (CEO), Dr.-Ing. Dominic Wirz, Dr.-Ing. Robert Hesse und Andreas Eiden. Alle sind Ingenieure, bringen jedoch aus ihrem jeweiligen Fachgebiet und ihrer Forschungsarbeit an der RPTU aus unterschiedlichen Bereichen – Wirtschafts- und Chemieingenieurwesen sowie Maschinenbau und Verfahrenstechnik – Kompetenzen mit.
Ihr Gründungsvorhaben wird im Rahmen des EXIST-Forschungstransfers vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Zugleich unterstützt das Gründungsbüro der RPTU und der Hochschule Kaiserslautern das Team auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Räumlichkeiten und Laborplätze stehen den Gründern am Laboratory of Reaction and Fluid Process Engineering (LRF, Leitung: Professor Erik von Harbou) und im Business Innovation Center in Kaiserslautern zur Verfügung. Als Mentor unterstützt auch Hans-Jörg Bart, der eine Senior-Forschungsprofessur am LRF innehat.
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Quelle Text/Bild:
RPTU
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Kaiserslautern, 25.10.2024
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