„Die Ausstellung beschäftigt sich mit den vielfältigen Identitäten von Kaiserslautern und der Entwicklung der Stadt“, eröffnete Direktor Steffen Egle im mpk, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, die neue Schau „Betze, K-Town, Pfaff“, die er selbst kuratiert hat. Dies sei „ein besonderes Projekt“, das die Ergebnisse monatlicher künstlerischer Recherchen zeige. Vier Künstlerinnen und Künstler hätten sich intensiv mit der Stadt auseinandergesetzt: Sophie Innmann, Nikolaus Koliusis, Elisabeth Neudörfl und Erik Sturm. Koliusis hätte mit seinen künstlerischen Interventionen auch den Stadtraum mit einbezogen, und so gebe es verschiedene Standorte, die man zusätzlich entdecken könne. Das Publikum sei nun eingeladen, neu auf die Stadt zu schauen. Egle dankte den Förderern: der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, dem Verein der Freunde des mpk und den Stadtwerken Kaiserslautern.
„Kunst hat die Aufgabe, die Bilder der Menschen wiederzugeben“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Hans-Ulrich Ihlenfeld und ergänzte, dass die Bilder der Ausstellung „viel Anlass geben, sich untereinander auszutauschen“. Kaiserslautern habe in den vergangenen 100 Jahren viele Nackenschläge erfahren, habe sich aber immer wieder neu definiert. Der Bezirksverband Pfalz sei mit seinen Einrichtungen, darunter das mpk als Leuchtturm, eng mit der Stadt verbunden. „Die Ausstellung gibt die Chance, jene anzusprechen, die sonst nicht ins Museum kommen“, so Ihlenfeld. „Die Kunst hat“, sagte Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck vom rheinland-pfälzischen Kulturministerium, „eine ganz besondere Kraft, Menschen ins Gespräch zu bringen.“ Die Stadt habe sich in den zurückliegenden Jahrzehnten verändert, neue Impulse bekommen, sei schön geworden. „Der Bezirksverband Pfalz ist ein ganz wichtiger Partner der Kultur in der Pfalz“, stellte Hardeck anerkennend fest. Da konnte Oberbürgermeisterin Beate Kimmel nur zustimmen und freute sich, dass der Bezirksverband Pfalz so viele Einrichtungen in Kaiserslautern habe: „ein großer Schatz“ sei das. Die Ausstellung schaue auf das Schöne, aber auch auf das, was zu verändern sei. Die Stadt habe ein reichhaltiges Kulturleben, sei Forschungs- und Wissenschaftsstandort.
Carolin Braun von Antenne Kaiserslautern moderierte den Abend und lud die Künstlerinnen und Künstler sowie Egle zum Gespräch. Sophie Innmann präsentiert eine Videoinstallation, die den Pfälzerwald mit den Geräuschen des Stadions kontrastiert. Bei Nikolaus Koliusis steht vor allem die Farbe Blau im Mittelpunkt; sie vermittele „die Fragilität unseres Miteinanders und unseres Lebens“. Elisabeth Neudörfl hat sich der Stadt mit dem Blick durch die Kamera genähert und sie dokumentarisch festgehalten; man sehe „keine Menschen auf den Fotos, aber ihre Auswirkungen“. Erik Sturm hat sich mit den Hinterlassenschaften der Menschen beschäftigt und spielt auf die Plakate auf einer alten, vielfach überklebten Litfaßsäule an; in seinen Kunstaktionen hat er die Plakatschichten zusammen mit dem Publikum geborgen. Egle dankte den Kunstschaffenden und wies darauf hin, dass die Ausstellung ein fordernder und offener Prozess gewesen sei. Abschließend lenkte er die Aufmerksamkeit der Gäste auf eine Rarität: das ursprüngliche Modell des Fritz-Walter-Stadions.
Das Ergebnis der ortsspezifischen Recherchen wird in der Ausstellung auf zwei Etagen des Museums präsentiert, das sich als Ort der Teilhabe versteht. Die Bevölkerung hat mehrere Möglichkeiten, ihre Erinnerungen und Sichtweisen in die Ausstellung einzubringen. So ruft Erik Sturm auf, dem Museum Erinnerungsstücke an die Pfaff-Ära vorzuschlagen. Auch können sich die Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung oder über Social Media beteiligen, was sie mit Betze, K-Town, Pfaff verbinden und welches ihre besonderen Lautern-Orte sind. Die Ausstellung ist bis 19. Januar zu sehen; Termine und Informationen zum Begleitprogramm sind unter www.mpk.de/events abrufbar. Das mpk ist donnerstags von 11 bis 20 Uhr und dienstags, mittwochs, freitags, samstags, sonn- und feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
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Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 16.09.2024
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