Vorbereitend zur Ausstellung „Betze, K-Town, Pfaff“ lädt das mpk, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, zum zweiten Teil der Werbegrabung von Erik Sturm ein. Nachdem der Künstler im Mai einen fenstergroßen Block aus einer der letzten verbliebenden Litfaßsäulen in der Stadt geschnitten hat, ist das Publikum am Samstag, 29. Juni, ab 10 Uhr eingeladen, sich an der Bergung der einzelnen Plakate zu beteiligen. Wem das so gewonnene Bild gefällt, darf es, von Erik Sturm signiert, später behalten.
Das acht Zentimeter dicke Sediment enthält rund 30 Jahre Werbe- und Veranstaltungsgeschichte. Bis zu 600 Plakate wurden hier vermutlich übereinander geklebt. Erik Sturm bietet nun der Bevölkerung die Gelegenheit, die einzelnen Plakate gemeinsam mit ihm abzulösen und damit nicht zuletzt auch ganz persönliche Erinnerungen der Kaiserslauterer und Kaiserslauterinnen zu Tage fördern. „Die abgelösten Plakate verdeutlichen die Ablagerungen von Zeit und Informationen im Wandel. Sie wirken wie eine Art Seismograph, der die Mythologien, Moden und Metamorphosen der jeweiligen Zeit speichert, soziokulturelle Wandlungsprozesse widerspiegelt und Stadtgeschichte sichtbar macht“, so Erik Sturm.
Schon Donnerstag und Freitag kann im Foyer des mpk beobachtet werden, wie Sturm Plakat für Plakat meist völlig unbeschadet zu einer Installation im Treppenhaus des Foyers fügt. Wer an diesem Prozess teilnehmen möchte, kann samstags sein eigenes Plakat vom Block abzulösen. Geborgen werden so mitunter spannungsvolle Ausschnitte, die einen ganz eigenen Bildcharakter besitzen – über archäologische Untersuchungsprozesse gewonnene Kunstwerke. Wer „seinen eigenen Sturm“ mit nach Hause nehmen möchte, erhält zunächst ein Polaroid von sich und dem Plakat. Das Original verbleibt bis zum Abschluss der Gesamtaktion im mpk.
Eine Auswahl der Plakate wird ab 14. September in der Ausstellung „Betze, K-Town, Pfaff“ zu sehen sein. Gegen Vorlage des Fotos kann in den ersten zwei Wochen nach Eröffnung das entsprechende Bild, nun auch von Erik Sturm signiert, abgeholt werden. Allein die Werke, die es in die Ausstellung geschafft haben, müssen bis zum Ende der Laufzeit noch ausgeliehen bleiben, können aber mit einer Dauerkarte zur Ausstellung täglich besucht werden. In dieser Schau zeigt das mpk künstlerische Sichten auf den urbanen Raum der Stadt Kaiserslautern. Eingeladen wurden neben Erik Sturm die intermedial arbeitende Künstlerin Sophie Innmann, der Konzeptkünstler Nikolaus Koliusis und die Dokumentarfotografin Elisabeth Neudörfl.
Die Grabung findet am 29. Juni von 10 bis 18 Uhr statt und dauert jeweils etwa 20 Minuten; sie ist kostenlos und barrierefrei. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht. Eine Anmeldung sollte bis spätestens 28. Juni unter anmeldung@mpk.bv-pfalz.de oder telefonisch unter 0631 3647-201 erfolgen. Schnell sein lohnt sich, da es nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen gibt.
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Quelle Text/Bild:
Bezirksverband Pfalz
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www.bv-pfalz.de
Kaiserslautern, 19.06.2024
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