Religion nahm im 19. Jahrhundert in allen Bevölkerungsschichten eine dynamische Entwicklung: Aufbruchsstimmung, Distanz oder generelle Ablehnung sind die Kennzeichen. Gegenläufige Tendenzen von Individualisierung oder Gemeinschaftsbildung traten zutage. Die Forschungstagung „(Kein) Optium des Volkes: Religion im langen 19. Jahrhundert in der Pfalz und Nachbargebieten“ beleuchtet vor diesem Hintergrund die gesellschaftliche Relevanz von Religion ebenso wie zeitgenössische politische Wechselwirkungen. Die Teilnahme am 22. und 23. März steht allen Interessierten kostenfrei offen. Tagungsort ist der Hörsaal Audimax (Gebäude 42, Raum 115) an der RPTU in Kaiserslautern. Um Anmeldung wird gebeten.
Das 19. Jahrhundert war geprägt von vielfältigen gesellschaftspolitischen Bewegungen: Auf Aufklärung folgte Rationalismus, Religionskritik, Atheismus, aber auch Gegenbewegungen wie Pietismus, Erweckung, Mission. Kunstreligion bot Alternativen. Von Juden wurde Assimilation erwartet; der Antisemitismus trat hervor. Auf soziale Herausforderungen reagierten die religiös bzw. diakonisch oder karitativ agierenden Vereine und freien Träger. Dies geschah vor dem Hintergrund wachsender Konkurrenz, im Gegenüber zu sozialistischen oder freireligiösen Vorstellungen, aber auch Neukonstruktionen germanischer Kultvorstellungen oder Neuoffenbarungen.
Die Forschungstagung nimmt in Form von Expertenvorträgen die Entwicklungen in der damals bayrischen Pfalz und ihren Nachbargebieten in den Blick und beleuchtet sie ganzheitlich. Gründe und Dynamiken für Veränderungsprozesse hinsichtlich der gesellschaftlichen Relevanz von Religion stehen ebenso im Mittelpunkt wie zeitgenössische politische Wechselwirkungen, aber auch langfristige Folgen über den Ersten Weltkrieg hinaus.
Bei der Veranstaltung handelt es sich um die wissenschaftliche Jahrestagung des Historischen Vereins der Pfalz e.V., die in Kooperation mit dem Institut für Evangelische Theologie der RPTU Kaiserslautern-Landau und dem Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde (in Verbindung mit dem Verein für pfälzische Kirchengeschichte sowie der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte) stattfindet.
Die Teilnahme steht generell allen Interessierten offen. Insbesondere richtet sich die Tagung an Lehrkräfte. Entsprechend ist sie als zweitägige Fortbildungsveranstaltung für Lehrerinnen und Lehrer unter der EFWI-Nr. 24EF170601 ausgewiesen. Eine Teilnahmebestätigung wird vor Ort ausgestellt.
Beginn ist Donnerstag, den 21. März um 10:30 Uhr. Die Veranstaltung endet am Freitag, den 22. März um 16 Uhr. Das Programm ist auf der Website des Historischen Vereins der Pfalz e.V. unter https://www.hist-verein-pfalz.de/ einsehbar. Eine Vorab-Anmeldung per Website des Historischen Vereins, E-Mail (hv@museum.speyer.de) oder postalisch an die Geschäftsstelle des Historischen Vereins ist erforderlich.
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Quelle Text/Bild:
RPTU
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Kaiserslautern, 11.03.2024
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