Land fördert digitalen Wandel in der Suchtberatung

Digitale Angebote spielen auch in der Suchtberatung eine immer wichtigere Rolle. Bereits seit dem Jahr 2022 bietet die Online-Plattform „DigiSucht“ suchtkranken Menschen und ihren Angehörigen einen niedrigschwelligen digitalen Zugang zu kostenfreier und professioneller Suchtberatung. Seit dem 1. Januar 2024 finanziert das rheinland-pfälzische Sozialministerium gemeinsam mit zwölf anderen Bundesländern das bundesweite Beratungsangebot. Durch die gemeinsame Finanzierung der Länder wird die nahtlose Fortführung der Plattform sichergestellt.
„Das Angebot ‚DigiSucht‘ hat sich erfolgreich als wichtige und zeitgemäße Ergänzung zur Vor-Ort-Beratung etabliert. Es erleichtert suchtkranken Menschen und ihren Angehörigen den ersten Kontakt mit dem Hilfesystem und trägt damit dazu bei, dass Beratungs- und Unterstützungsangebote frühzeitig in Anspruch genommen werden können. Für das Land Rheinland-Pfalz war daher klar, dass es sich an der weiteren Finanzierung der Plattform beteiligen wird“, so Sozialminister Alexander Schweitzer.
Ratsuchende können sich einfach und anonym auf der DigiSucht-Plattform anmelden und in einem geschützten Rahmen von qualifizierten Fachkräften der Suchtberatungsstellen individuelle Unterstützung erhalten. Anliegen zu allen Fragen rund um die Themen Sucht können per E-Mail übermittelt oder Termine für direkte Austausche per Videochat oder Textmessenger vereinbart werden. Die Plattform bietet zudem digitale Tools und Übungen wie ein Konsumtagebuch und eine Motivationswaage, um eine gewünschte Verhaltensänderung zu unterstützen.
Die Landeskoordination des Angebots in Rheinland-Pfalz übernimmt die Landesstelle für Suchtfragen bei der LIGA Rheinland-Pfalz e.V. Sie stellt die Anbindung der Suchtberatungsstellen in das Onlineangebot sicher, bietet fachlichen und technischen Support und leistet so einen wichtigen Beitrag für die Qualität des Angebots.



„Die Sicherstellung der Finanzierung ist das eine, die qualifizierte Beratung durch geschulte Fachkräfte ist das andere. Ich freue mich daher, dass sich bereits 31 Suchtberatungsstellen in Rheinland-Pfalz an dem digitalen Beratungsangebot beteiligen und den digitalen Wandel in der Suchtberatung vorantreiben“, betonte Sozialminister Schweitzer. Das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich an der gemeinsamen Länderfinanzierung der Plattform mit insgesamt rund 36.000 Euro. Das Land Rheinland-Pfalz fördert die 43 Suchtberatungsstellen und 16 Außenstellen im Jahr 2023 mit Landesmitteln in Höhe von 5,8 Millionen Euro.
Auch Anette Schilling, Sprecherin der Landesstelle für Suchtfragen, sieht in der digitalen Beratung neue Chancen für die Suchthilfe: „Ich gehe davon aus, dass Betroffene und ihre Angehörigen vom professionellen Suchthilfesystem im Internet leichter erreicht werden. Im ländlich geprägten Rheinland-Pfalz sind es oft weite Wege in eine Beratungsstelle. Außerdem kommt oft noch Angst und Scham dazu, erkannt zu werden. Die ‚DigiSucht‘-Beratungsplattform bietet einen niedrigschwelligen Zugang.“

Hintergrund
Die Konzeption und technische Umsetzung sowie der Modellbetrieb der trägerübergreifenden DigiSucht-Plattform wurden bis Ende 2023 vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. An der Entwicklung waren insbesondere Expertinnen und Experten aus Suchtberatungsstellen, Landesstellen für Suchtfragen sowie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) beteiligt. Verantwortlich für die Umsetzung des „DigiSucht“-Projekts ist die delphi Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung mbH in Berlin.

Zur Plattform „DigiSucht“: www.suchtberatung.digital/

Quelle Text/Bild:
Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz
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Mainz, 01.03.2024