IW und BBSR berechnen regionalen Preisindex
Die Lebenshaltungskosten in Deutschland unterscheiden sich regional erheblich. Ursächlich sind vor allem die Wohnkosten. Diese bilden einen vergleichsweise hohen Anteil an den Konsumausgaben und variieren bundesweit stark. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Die Wissenschaftler erhoben die Lebenshaltungskosten in den Landkreisen und kreisfreien Städten. Der regionale Preisindex orientiert sich am Warenkorb des Statistischen Bundesamts. Dieser umfasst alle Güterarten, die für den privaten Konsum relevant sind. Um die Wohnkosten abzubilden, berechneten die Wissenschaftler die Bestandsmieten inklusive Nebenkosten. Innovativ ist vor allem der Erhebungsansatz, denn die Daten wurden vor allem im Internet gewonnen.
In den sieben größten kreisfreien Städten ist das Leben der Studie zufolge am teuersten. Die Stadt München steht mit einem Indexwert von 125,1 an der Spitze – hier liegen die Lebenshaltungskosten um 25,1 % höher als im Bundesdurchschnitt. Es folgen Frankfurt am Main (115,9), Stuttgart (114,8) und Hamburg (111,5). Auch im Umland dieser Städte liegen die Lebenshaltungskosten deutlich über dem Durchschnitt. Berlin kommt auf einen Wert von 105,5. Am Ende der Liste stehen mit Werten zwischen 90,5 und 91,5 die kreisfreien Städte Pirmasens und Gera sowie ländlich geprägte Landkreise abseits der Metropolen – etwa der Erzgebirgskreis (Sachsen), Wunsiedel (Bayern), Spree-Neiße (Brandenburg), Altmark (Sachsen-Anhalt), Altenburger Land (Thüringen) und Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen).
„In zwei von drei Landkreisen und kreisfreien Städten sind die Lebenshaltungskosten bundesweit unterdurchschnittlich. Dort lebt etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands. Besonders niedrig sind sie in einigen ländlichen Regionen Ostdeutschlands. Auch wenn die Einkommen dort teilweise niedriger sind, haben die Menschen dort einen Kostenvorteil gegenüber vielen Großstädten“, sagt BBSR-Direktor Dr. Markus Eltges. „Bleiben die Wohnkosten unberücksichtigt, gibt es deutlich geringere Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten.“
Um Unterschiede bei den Wohnkosten näher zu betrachten, berechneten die Wissenschaftler zusätzlich einen Preisindex für das Wohnen, der sich aus Angebots- und Bestandsmieten zusammensetzt: Der danach günstigste Landkreis, der Vogtlandkreis in Sachsen, weist einen Wert von 68,0 auf – er liegt also 32 % unter dem Bundesdurchschnitt. Am höchsten ist der Indexwert mit 180,9 in der Stadt München. Dies bedeutet, dass die Wohnkosten hier mehr als 80 % über dem Bundesdurchschnitt liegen. Es folgen der Landkreis München (154,6), Frankfurt am Main (152,7), Starnberg (146,3) und Stuttgart (140,6). In Berlin beträgt der Wert 117,8.
Das IW und das BBSR wollen mit ihrer Studie eine breitere regionale Datenbasis für die Lebenshaltungskosten schaffen. Die Studie „Regionaler Preisindex in Deutschland – ein neuer Erhebungsansatz mit Big Data“ lässt sich auf der Website des BBSR unter www.bbsr.bund.de abrufen. Kostenfreie gedruckte Exemplare können Interessierte per E-Mail anfordern (publikationen.bbsr@bbr.bund.de).
Zum Dashboard Regionaler Preisindex:
https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/startseite/topmeldungen/regionaler-preisindex-2022.html
https://tableau.bsh.de/t/bbr/views/Regionaler_Preisindex_3/Dashboard?%3Aembed=y&%3AisGuestRedirectFromVizportal=y
regionaler-preisindex-big-data-dl
Quelle Text/Bild:
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Deichmanns Aue 31-37
53179 Bonn
www.bbr.bund.de
27.10.2023
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