Der Bezirksverband Pfalz unter Federführung seines Inklusionsbeauftragten Stefan Thome erarbeitet derzeit einen Aktionsplan zur Inklusion, nachdem der Bezirkstag Pfalz beschlossen hatte, zukünftig einen stärkeren Fokus auf dieses Thema zu legen. Die Rahmenbedingungen des Projektes wurden bei einer Kickoff-Veranstaltung im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) vorgestellt und Fragen erörtert, die sich hierzu in den Einrichtungen des Bezirksverbands Pfalz ergeben hatten.
„Stefan Thome hält seit dem Frühjahr die Fäden in Sachen Inklusion beim Bezirksverband Pfalz zusammen“, sagte die stellvertretende Bezirkstagsvorsitzende Ruth Ratter zu Beginn. Jede und jeder habe die Möglichkeit, das Thema anzugehen, „denn es geht vor allem um die Barrieren in unseren Köpfen“. Sie kündigte an, dass der Bezirksverband Pfalz hier eine Vorbildfunktion übernehmen wolle, weshalb seine Einrichtungen fit gemacht werden sollen. Und auch die stellvertretende mpk-Direktorin Dr. Annette Reich hob hervor, dass „es uns als Museum wichtig ist, viele Menschen anzusprechen und teilhaben zu lassen“.
Thome stellte zunächst interessante Informationen vor, wie zum Beispiel, dass „rund 97 Prozent aller Behinderungen im Laufe eines Lebens erworben werden“; das heiße, dass es jeden und jede treffen könne. In Deutschland hätten Ende 2021 insgesamt 7,8 Millionen schwerbehinderte Menschen gelebt. Auch betonte er, dass eine Behinderung keine Krankheit sei, weshalb Bewusstseinsbildung und gesellschaftliche Teilhabe aller wesentlich seien. Sodann erläuterte er wichtige Begrifflichkeiten rund um Behinderung, Inklusion und die UN-Behindertenrechtskonvention. Im Anschluss daran wurden die Rahmenbedingungen des Erarbeitungsprozesses vorgestellt. Zunächst sollen in vier Workshops, die sich den Themen Gesundheit, kulturelle Teilhabe, Arbeit und Beschäftigung sowie Bildung und Weiterbildung widmen, grundsätzliche Ziele und konkrete Maßnahmen entwickelt werden, die auf Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention zu mehr Inklusion und besserer Teilhabe führen. In einem weiteren Schritt wird dann überprüft, welche Maßnahmen wann, mit welcher Priorität und mit welchen personellen sowie finanziellen Ressourcen umgesetzt werden können. Dieser Prozess mündet in einen Aktionsplan zur Inklusion, der den Gremien des Bezirksverbands Pfalz zur Diskussion und Abstimmung vorgelegt wird.
Nach einer ersten kurzen Fragerunde stellte Thome die vier Themenfelder genauer vor, die alle eine wichtige Rolle in der täglichen Arbeit des Bezirksverbands Pfalz und seiner Einrichtungen spielen. Daneben sollen alle erarbeiteten Maßnahmen den Anforderungen genügen, die die UN-Behindertenrechtskonvention zu den Querschnittsaufgaben Bewusstseinsbildung und Zugänglichkeit/Barrierefreiheit formuliert. Ein zentraler Baustein bei der Erarbeitung des Aktionsplans soll schließlich eine möglichst breite Beteiligung sein. So sind die themenbezogenen Workshops auch für die Verbände der Selbsthilfe und Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen sowie für alle weiteren Interessierten offen, die sich mit ihren Ideen beteiligen können: Die Workshops finden jeweils von 15 bis 18 Uhr statt, und zwar zur Gesundheit am Mittwoch, 4. Oktober, im Pfalzklinikum in Klingenmünster, Weinstraße 100, zur Kultur am Mittwoch, 11. Oktober, im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, zum Arbeitsmarkt am Mittwoch, 8. November, und zur Bildung und Weiterbildung am Donnerstag, 9. November, in der Pfalzakademie in Lambrecht, Franz-Hartmann-Straße 9. Wer teilnehmen möchte, meldet sich jeweils bis eine Woche vor dem Termin unter s.thome@bv-pfalz.de.
Inklusionsbeauftragter des Bezirksverbands Pfalz: Stefan Thome
(Foto: Reiner Voß, agentur view)
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Quelle Text/Bild:
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www.bv-pfalz.de
Kaiserslautern, 21.09.2023
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