Die Beschäftigten in Kaiserslautern waren im Jahr 2022 seltener krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt. Das geht aus repräsentativen Daten der BARMER hervor. Für ihre Analysen hat die gesetzliche Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand in der Stadt lag bei 5,7 Prozent (Land: 6,3 Prozent, Bund: 6,2 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 57 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Vanessa Lenhardt, Geschäftsführerin der BARMER in Kaiserslautern.
Auf Beschäftigte mit Wohnsitz in Kaiserslautern entfielen rechnerisch 20,9 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 22,9 Tage, Bund: 22,7 Tage). Jede Erwerbsperson in der Stadt meldete sich im Durchschnitt 1,8 Mal arbeitsunfähig (Land und Bund: 1,9). Lenhardt sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen in Kaiserslautern waren Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel Husten und Schnupfen.“
Atemwegserkrankungen verursachten bei jedem Beschäftigten aus Kaiserslautern 4,5 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen (4,3 Tage), Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenschmerzen (3,2 Tage) und Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (1,8 Tage). Probleme mit dem Muskel-Skelett-System, psychische Leiden, Atemwegserkrankungen und Verletzungen waren die vier häufigsten Ursachen für Krankmeldungen in Kaiserslautern.
„Im Frühjahr des Jahres 2021 ist die typische Grippe- und Erkältungswelle ausgeblieben. Dann haben sich nach der Corona-Pandemie die Kontakte zwischen den Menschen normalisiert, was Atemwegsinfekte begünstigt hat“, erklärt Lenhardt. Die in der Pandemie sinnvolle Entlastung der Arztpraxen durch die telefonische Krankschreibung habe dagegen nur geringen Einfluss auf die Fehlzeiten gehabt, denn sie sei auch schon im Jahr 2021 möglich gewesen. „Durch die demographische Entwicklung der Erwerbsbevölkerung und den Fachkräftemangel ist in den Unternehmen ein aktiver Umgang mit seelischen Erkrankungen unumgänglich. So führt zum Beispiel mangelnde Zusammengehörigkeit im Team nachweislich zu einer deutlichen Zunahme depressiver Verstimmungen“, sagt Lenhardt. Vor diesem Hintergrund fiele dem betrieblichen Gesundheitsmanagement eine wichtige Funktion bei der Vorbeugung psychischer Erkrankungen zu.
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Quelle Text/Bild:
BARMER Landesvertretung Rheinl.-Pfalz/Saarland
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Kaiserslautern, 20.09.2023