Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 31.08.
Roman: Charlotte Gneuß – Gittersee
Dresden 1976. Karin ist 16, hütet ihre kleine Schwester und hilft der renitenten Großmutter im Haushalt. Ihr Vater verzweifelt an der Reparatur seines Skoda wie an der des Familienlebens, und ihre Mutter würde am liebsten ein anderes Leben führen. Aufgehoben fühlt sich Karin bei ihrer Freundin Marie, dem einzigen Mädchen in der Klasse, das später nicht etwas machen, sondern etwas werden will: die erste Frau auf dem Mond. Und Karin ist verliebt. Ihr Freund Paul, der gerne Künstler wäre, arbeitet aber im Schacht bei der Wismut. Als Paul zu einem Ausflug aufbricht und nicht mehr zurückkommt, stehen eines Nachts zwei Uniformierte vor der Tür. In ihrem Debütroman erzählt die 1992 in Ludwigsburg geborene Charlotte Gneuß in einem ganz eigenen Ton von einer Welt, die es nicht mehr gibt und von der Frage, ob Unschuld möglich ist.
Roman
Colson Whitehead – Die Regeln des Spiels
Die wilden Siebziger in New York. Ray Carney will von krummen Geschäften nichts mehr wissen. Er hält sich raus aus dem täglichen Chaos, wo Gangster sich Schießereien liefern und die Black Liberation Army zum bewaffneten Kampf aufruft. Wäre da nicht seine Tochter May mit dem schier unerfüllbaren Wunsch nach einem Ticket für das Konzert der Jackson Five. Ray muss sein altes Netzwerk aktivieren – auf die Gefahr hin, sich selbst wieder zu verstricken. Colson Whiteheads Roman „Die Regeln des Spiels“ über das schwarze New York der Siebziger Jahre ist – wie der Vorgänger „Harlem Shuffle“ – ein großes Sittengemälde Amerikas und ein unterhaltsames Stück amerikanischer Gegenwartslite-ratur.
Roman
Christoph Peters – Krähen im Park
Es ist der 9. November 2021, Lockdown in Berlin, doch das Leben bleibt nicht stehen. Der berühmte, aber menschenscheue Schriftsteller Bernard Entremont ist angereist, um einen Preis entgegenzunehmen – ein Ereignis, mit dem die halbe Stadt in Berührung kommt. Engmaschig verwebt Christoph Peters die vielen Geschichten eines Tages und erzählt vom Leben in unserer Gegenwart: von der hektisch strippenziehenden Kultursalonière, vom verschwörungsgläubigen Politikersohn, von der nicht mehr ganz so jungen Influencerin und ihrem Partner, der endlich seinen dritten Roman schreiben will, vom jungen deutsch-türkischen Pärchen, das nach einem positiven Schwangerschaftstest schwankt zwischen Freude und Angst, vom afghanischen Flüchtling auf der Suche nach einem Fixpunkt im anonymen Getriebe der Stadt. Es ist das große, messerscharfe, wimmelnde Portrait einer Gesellschaft, die sich auf ihre alten Formen nicht mehr verlassen kann, die neuen aber noch nicht gefunden hat.
Kinderbuch
Christian Seltmann/Dirk Hennig
Reimhart Reimwolf – Dicke Luft in der Schlampir-Gruft
Dennis schleicht zum Speicher rauf – SCHNAUF! Er wird von einer Truhe wie magisch angezogen – UNGELOGEN! In der Truhe … ein altes Buch! Ein böser FLUCH? Aus dem Buch entspringt Reimhart, der Reimwolf. Er ist eigentlich ein Werwolf, der nur verstehen kann, wenn man in Reimen spricht. Eine knorrige Reimfee schickt die beiden auf eine geheime Mission. Zusammen mit Käthe Trompete müssen sie weiteren buchgebundenen Fabelwesen helfen: Zuerst dem besonders schusseligen Schlampir, der in seiner Ekelgruft sein Gebiss verloren hat …Ein magischer Reimspaß fürs erste Lesen.
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Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
Richard-Wagner-Str. 46
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www.buchhandlung-blaue-blume.de
Kaiserslautern, 31.08.2023