Rund 62.000 Menschen aus Rheinland-Pfalz sind aufgrund von Alkoholsucht in medizinischer Behandlung. Das zeigt eine repräsentative Hochrechnung des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung für das Jahr 2023. Demnach wiesen 43.500 Männer und 18.100 Frauen in dem Bundesland eine ärztlich diagnostizierte Alkoholabhängigkeit auf. „Wir müssen weg von der gesellschaftlichen Verharmlosung von Alkohol und die Alkoholerkrankungen stattdessen in den Fokus der Gesundheitsvorsorge rücken. Alkoholsucht ist eine zerstörerische Krankheit mit tiefgreifenden Folgen für Gesundheit, Psyche, soziale Bindungen und berufliche Perspektiven“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Alkohol sei ein gefährliches Zellgift, das dem Körper immer schade, egal wie viel man trinke. Zudem sei Alkohol leicht zugänglich und deshalb in der Gesellschaft weit verbreitet, was die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Abhängigkeit erschwere.
Alkoholismus in der zweiten Lebenshälfte weit verbreitet
Besonders oft waren Menschen aus Rheinland-Pfalz in der zweiten Lebenshälfte von Alkoholsucht betroffen. So entfiel rund jede vierte Alkoholsucht-Diagnose allein auf die rheinland-pfälzischen 55- bis 64-Jährigen. Das entspricht im Jahr 2023 rund 11.900 Männern und 4.700 Frauen aus dem Bundesland in dieser Altersgruppe. Der Anteil alkoholkranker Menschen in Rheinland-Pfalz an der Gesamtbevölkerung lag im gleichen Jahr laut BARMER bei 1,47 Prozent. Das ist der niedrigste Wert nach Hessen (1,45 Prozent) und Baden-Württemberg (1,46 Prozent). Den größten Anteil von Menschen mit ärztlich diagnostizierter Alkoholerkrankung verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern (2,61 Prozent, Bund: 1,69 Prozent). „Weil sich Alkoholabhängigkeit schleichend entwickelt und eine Alkoholsucht lange versteckt werden kann, vergehen bei Betroffenen nicht selten zehn Jahre von den ersten Krankheitszeichen bis zum Alkoholentzug“, erklärt Kleis. Wer glaube, ein Alkoholproblem zu haben, solle am besten zunächst ärztlichen Rat suchen oder zu einer Suchtberatung gehen und dort offen über den eigenen Alkoholmissbrauch sprechen.
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Quelle Text/Bild:
BARMER Landesvertretung Rheinl.-Pfalz/Saarland
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Kaiserslautern, 19.03.2025