Roman
Monika Zeiner – Villa Sternbald
Nach langer Zeit kehrt Nikolas Finck, ein Schulmöbelfabrikantensohn, in sein Elternhaus bei Nürnberg zurück. Aus dem geplanten Wochenende wird ein Jahr. Einquartiert in der Dachkammer der Villa Sternbald, begibt er sich in die Vergangenheit der Familie und beginnt zu erzählen: von seiner Kindheit und der ersten Liebe, von seinem Großvater, dem Erfinder der Columba-Schulbank und von den Bemerkungen der Mitschüler über den Werdegang der Firma vor dem zweiten Weltkrieg. Während im Haus eine Ausstellung übers »Klassenzimmer im Wandel der Zeit« und das Firmenjubiläum vorbereitet werden, stört Nikolas das Treiben. (Lesung am 18. 2 25, 20 Uhr)
Biographie
René Aguigah – James Baldwin. Der Zeuge
Schon zu Lebzeiten machten ihn seine Bücher „Giovannis Room“ und „The Fire Next Time“ berühmt und brachten ihn auf die Coverseite des „Time Magazine“. Aber James Baldwin war schwarz und schwul, die Gesellschaft, in der er lebte, rassistisch und schwulenfeindlich. Aus dieser Spannung ist ein einzigartiges Werk entstanden, das die Tore weit aufgestoßen hat, durch die Generationen von Aktivisten nach ihm gegangen sind. In seinem Porträt skizziert Baldwin-Kenner René Aguigah das Leben Baldwins von der Herkunft in ärmlichen Verhältnissen in Harlem bis zur Flucht vor dem alltäglichen Rassismus nach Paris, seinen rasanten Aufstieg zu einem gefragten Redner und seine Beziehungen mit Martin Luther King und Malcolm X. Vor allem aber begibt sich Aguigahs essayistisches Buch auf die Suche nach dem, was Baldwin uns heute noch mitzuteilen hat. (Lesung am 19.2.25, 19 Uhr)
Roman
Arno Frank – Ginsterburg
Nach der Machtergreifung ist in Ginsterburg ein neuer Alltag eingekehrt. Manche Einwohner der kleinen Stadt leiden, andere profitieren – und die meisten versuchen, sich mit der neuen Ordnung zu arrangieren. Allmählich aber öffnet sich unter dem Alltag der Abgrund. Ein feinfühliger und atmosphärischer Roman über Liebe, Familie, Freundschaft – und persönliche Verstrickungen in den Jahren 1935 bis 1945. (Das Buch erscheint am 15.2.25. Lesung am 19.2.25, 19.30 Uhr)
Prosa
Tijan Sila – Radio Sarajevo
Als im April 1992 der Krieg beginnt, ist Tijan Sila nur zehn Jahre alt, doch bis heute kann er sich an den Geruch von gezündetem Sprengstoff erinnern. Während Sarajevo in Flammen steht, wird aus dem Jungen, der er damals war, ein junger Mann. Er streift durch die Ruinen der ausgebombten Stadt und sammelt Dinge, die von den Geflohenen und Gestorbenen zurückgeblieben sind, um sie auf dem Schwarzmarkt gegen Essen zu tauschen. Er lernt zu überleben, und er akzeptiert die grausame neue Normalität, doch zu welchem Preis? Seine Geschichte ist eine Geschichte des Unerwarteten. Sie erzählt davon, wie Dichter zu Mördern werden und Mörder zu Helden. Sie erzählt von Menschen, denen jede Menschlichkeit jäh genommen wurde, und von den Spreißeln, die der Krieg im Hirn jedes Überlebenden hinterlässt. (Lesung am 21.2.25, 18 Uhr)
Essay
Volker Weidermann: Mann vom Meer – Thomas Mann und die Liebe seines Lebens
Das Meer war für Thomas Mann sein Leben lang der Ort der Sehnsucht und des verheißungsvollen Sogs in die Tiefe. Deutsche Romantik und Todessehnsucht – und Ort der Befreiung von den Konventionen, den politischen, literarischen, erotischen Zwängen des bürgerlichen Lebens. Ort der Freiheit und des wahren Ich. Volker Weidermann erzählt das Leben des Literaturnobelpreisträgers ganz neu – als Geschichte einer großen Liebe. (Lesung am 21.1.25, 19.30 Uhr)
Ehegeschichte
Marie Theres Relin/
Franz Xaver Kroetz
Szenen keiner Ehe
Es ist der Wunsch von Franz Xaver Kroetz, noch einmal mit seiner Ex-Frau einige Wochen auf Teneriffa zu verbringen, wo sie lange zusammen gelebt haben. Marie Theres Relin willigt ein. Und sie vereinbaren, dass beide getrennt aufschreiben, was ihnen in diesen zwei Monaten durch den Kopf geht. Vernarbte Wunden beginnen wieder zu jucken, alte Zuneigung erwacht. Sie kämpft mit Rückschlägen als Schauspielerin und hat Existenzsorgen, er plagt sich mit dem Alter und als Dramatiker, schafft es aber, eine grandiose Figur zu entwickeln: „ich“. (Lesung mit Marie Theres Relin am 22.2.25, 20 Uhr)
Kinderbuch
Christina Bacher – Toni träumt
Wo ist nur der obdachlose Mann, der seit Wochen sein Lager im Hof aufgeschlagen hatte? Alles ist weg! Aber sein Hund Emma ist noch da und schaut die zehnjährige Toni mit großen Augen an.Die beiden machen sich gemeinsam auf die Suche nach Honza, dessen Spur sie ins nahegelegene Brachland führt. Dort haben sich einige Menschen offenbar eine ganz eigene Welt geschaffen – Honza scheint der Anführer zu sein. (ab 8) (Lesung am 23.2.25, 15 Uhr)
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Quelle Text/Bild:
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Kaiserslautern, 30.01.2025