Studentin der Stefan-Morsch-Stiftung wird für ihre Forschungsarbeit ausgezeichnet

Die 23-jährige Rheinland-Pfälzerin leistet wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Spenderauswahl für Leukämiekranke.
Lara Hector, Studentin der Applied Life Sciences an der Hochschule Kaiserslautern, wurde für ihren Kongressbeitrag mit dem Best Poster Award der Deutschen Gesellschaft für Immungenetik (DGI) ausgezeichnet. Die Ergebnisse, die Sie im Rahmen ihrer Bachelorarbeit im HLA-Labor der Stefan- Morsch-Stiftung in Birkenfeld erzielte, könnten künftig entscheidend dazu beitragen die Suche nach passenden Stammzellspendern für Leukämiepatienten zu verbessern.
Die Studentin entwickelte im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ein Verfahren (ein sogenannter Next Generation Sequencing-Assay) mit dem das Gen HLA-DOB entschlüsselt werden kann. Dieses Gen ist von zentraler Bedeutung für die Ausprägung von HLA-Merkmalen. HLA-Merkmale (Humanes Leukozyten Antigen) sind für die Immunreaktion des Körpers verantwortlich. Diese Merkmale müssen im Fall einer Stammzelltransplantation zwischen Spender und Empfänger möglichst übereinstimmen, damit die Transplantation erfolgreich ist. Als klinisch relevant für die Transplantation werden derzeit zehn Merkmale eingestuft und für die optimale Spenderauswahl herangezogen. Abweichungen (sogenannte Mismatches) werden toleriert, wobei jedoch jedes Mismatch die Überlebenschancen für den Empfänger verschlechtert.
HLA-DOB ist an der Ausprägung der HLA-Muster beteiligt. Somit ist es indirekt auch dafür verantwortlich, ob transplantierte Stammzellen vom Körper abgestoßen werden oder nicht. Deshalb könnte das HLA-DOB Gen zukünftig eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Spender spielen.
Entsprechende Studien zur Belegung der klinischen Relevanz des HLA-DOB Gen sind momentan noch nicht publiziert.
„Wir sind stolz, dass wir solche Talente in unserer Stiftung haben und fördern können“, sagt Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stefan-Morsch-Stiftung. „Laras Arbeit ist ein wertvoller Beitrag, nicht nur für die Forschung, sondern auch für die praktische Anwendung in der Medizin.“



Lara Hector selbst zeigt sich überrascht und erfreut über die Auszeichnung: „Damit habe ich nicht gerechnet. Ich weiß gar nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Natürlich bin ich schon ein bisschen stolz“, erklärt sie. Ihre Ergebnisse, die sie auf einer internationalen Fachkonferenz der DGI präsentierte, wurden von über 150 eingereichten Postern als besonders herausragend bewertet. Der Best Poster Award wird jährlich an innovative sowie richtungsweisende, wissenschaftliche Arbeiten verliehen – sechs Posterbeiträge wurden ausgezeichnet.
Betreut wurde Lara Hector im HLA-Labor der Stefan-Morsch-Stiftung von Dr. Wolfgang Peter und Yannik Busch, die dort im Bereich Forschung und Entwicklung tätig sind. Jährlich absolvieren zwei bis drei Studierende ihre Praxisphase im spezialisierten HLA-Labor der Stiftung, wo sie die Möglichkeit haben, eigenständig wissenschaftliche Projekte zu bearbeiten und diese auf internationalen Konferenzen vor Fachpublikum zu präsentieren. Diese praxisnahe Betreuung ist eine wertvolle Erfahrung für die angehenden Wissenschaftler.
„Laras Arbeit ist von wissenschaftlicher Relevanz zum besseren Verständnis unseres Immunsystems und deshalb auch ein wichtiger Beitrag für die Arbeit der Stiftung. Mit dem von ihr entwickelten NGS- Assay erweitern wir das molekularbiologische Portfolio unseres Labors und sind dadurch in der Lage, flexibel auf zukünftige Anforderungen an die Genotypisierung von potenziellen Blutstammzell- oder Knochenmarkspendern zu reagieren“, sagt Dr. Wolfgang Peter.
Mit ihrem Engagement hat Lara Hector einen wichtigen Beitrag dazu geliefert, die Auswahlkriterien für passende Stammzellspender zu verbessern – ein weiterer Schritt hin zu besseren Heilungschancen für Leukämiekranke.

Quelle Text/Bild:
STEFAN-MORSCH-STIFTUNG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Kaiserslautern: 08.01.2025