Für ein Projekt zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in der häuslichen und teilstationären Langzeitpflege mit dem Namen „health4care – gesunde Lebenswelt Pflege“ suchen die BARMER und das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) ambulante Pflegedienste und Tagespflegeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. „Der Krankenstand ist im Pflegebereich deutlich höher als in anderen Berufsfeldern. Mit dem Projekt soll zum einen der Kreislauf von Personalmangel durchbrochen werden. Zum anderem sollen gesundheitsbelastende Arbeits- und Lebensbedingungen verhindert werden“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die Gesundheit der Mitarbeitenden stünde im Projekt ebenso im Fokus wie die der Menschen mit Pflegebedarf und deren Angehörigen. Deshalb sei die Förderung von „health4care“ für die BARMER ein zentrales Anliegen.
Pflegende und Pflegebedürftige werden gleichermaßen berücksichtigt
„Neben der Ausrichtung auf Beschäftigte sowie pflegebedürftige Menschen und ihre Familien besteht eine weitere Besonderheit des Projektes darin, dass wir gleichermaßen ambulante Pflegedienste und Tagespflegeeinrichtungen ansprechen“, sagt Prof. Dr. Frank Weidner, Projektleiter und geschäftsführender Vorstand des DIP. Damit sei der Ansatz des Projektes ganzheitlich, „health4care“ spreche die Betroffenen sowohl in der Tagespflege als auch im häuslichen Umfeld an. „Ein modulares Schulungskonzept stärkt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedürfnisorientiert in ihrer eigenen Gesundheit und Gesundheitskompetenz“, so Weidner. Zusätzlich sollten betriebsintern sogenannte Gesundheits-Coaches ausgebildet werden. „Diese geben ihr Wissen an die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen weiter.“ Das Modellvorhaben stehe dafür, Ansätze der betrieblichen Gesundheitsförderung mit präventiven Maßnahmen in Pflegeeinrichtungen zu kombinieren. Diese würden durch Workshops direkt in den Einrichtungen vermittelt und durch digitale Angebote ergänzt.
Wichtiger Faktor zur Verbesserung der Personalsituation
Laut BARMER-Landesgeschäftsführerin Kleis stellt der chronische Personal- und Fachkräftemangel zusammen mit hohen Krankenständen und einer hohen Fluktuation für Anbieter ambulanter Pflege und der Tagespflege eine erhebliche Herausforderung dar: „Diese Faktoren erschweren die Implementierung von gesundheitsförderlichen Strukturen und Maßnahmen zur Prävention maßgeblich. Zugleich liegt in gelingender Gesundheitsförderung und Prävention ein wichtiger Faktor zur Unterstützung und zur langfristigen Verbesserung der Personalsituation.“ Das Modellvorhaben biete eine Konzeption, die sich flexibel und in Rücksprache mit den teilnehmenden Einrichtungen an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen lasse. Es sei eine Starthilfe zum Aufbau wirksamer präventiver und gesundheitsförderlicher Strukturen. „Eine tragfähige Basis, um die Maßnahmen nach Projektende nachhaltig und aus eigener Kraft fortsetzen zu können“, sagt Kleis.
Ab sofort bewerben: Zweijährige praktische Phase startet im Jahr 2025
Im Rahmen von „health4care“ werden seit Ende des Jahres 2023 Maßnahmen zur Gesundheitsförderung entwickelt. Ab dem Jahr 2025 soll die zweijährige aktive Erprobungsphase in acht Einrichtungen in Rheinland-Pfalz und NRW beginnen. Dafür können sich Pflegeunternehmen aus den beiden Bundesländern ab sofort bewerben. Ab Mitte des Jahres 2027 sollen dann die Ergebnisse ausgewertet werden. „Nach der Evaluation werden wir die Erkenntnisse des Projektes veröffentlichen“, sagt Projektleiter Weidner. Dadurch, dass die Lebens- und Arbeitswelten von Pflegenden und Menschen mit Pflegebedarf miteinander verwoben werden, erhofft sich die Projektleitung wichtige Erkenntnisse für eine flächendeckende Einführung. Weidner sagt: „Wir sind davon überzeugt, dass wir im Rahmen des Modellvorhabens entscheidende Ansätze für die Gesundheitsförderung im Bereich der Pflege entwickeln können.“
Weitere Informationen zum Projekt und zum Anmeldeverfahren gibt es unter www.health4care.de. Fachliche Nachfragen beantwortet Projektleiter Prof. Dr. Frank Weidner vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) per Mail f.weidner@dip.de oder Telefon 0221 4686130.
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Quelle Text/Bild:
BARMER Landesvertretung Rheinl.-Pfalz/Saarland
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www.barmer.de
Kaiserslautern, 08.01.2025