Analyse zum „Tag der Krebsvorsorge am 28. November“: Deutlicher Anstieg bei der Teilnahme an Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung

Krebsgesellschaft und AOK rufen weiter zur Teilnahme an Krebs-Früherkennung auf / AOK bietet „Vorsorg-O-Mat“ zur Information und Aufklärung

Die Teilnahmeraten an den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen für gesetzlich Versicherte haben sich im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz sehr positiv entwickelt. Das zeigen die Ergebnisse einer Analyse von AOK und Deutsche Krebsgesellschaft. Danach waren bei der Teilnahme an Koloskopien zur Darmkrebsvorsorge (plus 30 Prozent), am Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs (plus 7 Prozent) sowie an den Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs (plus 9 Prozent) deutliche Anstiege gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 zu erkennen.
Lediglich bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (minus 4 Prozent im Vergleich zu 2019) und beim Hautkrebs-Screening (minus 3 Prozent) lagen die Teilnahmeraten noch leicht unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Auch die jüngsten Daten des Früherkennungsmonitors für das erste Quartal 2024 bestätigen das insgesamt positive Bild.
„Wir sehen, dass die zahlreichen Aufrufe der vergangenen Jahre, um versäumte Untersuchungen der Pandemiezeit nachzuholen, wirken“, sagt Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister, Vorsitzender der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz. „Durch die frühe Erkennung von Krebs oder der Krebs-Vorstufen steigen die Heilungschancen deutlich. Somit ist wichtig, auch weiterhin gemeinsam für die Teilnahme an den Untersuchungen zu werben“, sagt Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse.

Fokus 2024 liegt auf Hautkrebs
Zum diesjährigen „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November steht das Hautkrebs-Screening im Mittelpunkt. Denn hierbei sind die Teilnahmequoten im Vergleich zu den anderen Früherkennungs-Untersuchungen am geringsten. So haben laut Früherkennungsmonitor des WIdO nur etwa 20 bis 30 Prozent der Frauen und Männer diese Untersuchung in den vergangenen zehn Jahren mindestens drei Mal in Anspruch genommen. Je nach Altersgruppe gingen 35 bis 50 Prozent der Menschen in den vergangenen zehn Jahren gar nicht zum Hautkrebs-Screening. Männer in jüngeren Altersgruppen nehmen das Angebot besonders selten in Anspruch.
Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können das Hautkrebs-Screening gegen Vorlage ihrer Gesundheitskarte alle zwei Jahre beim Haus- oder Hautarzt durchführen lassen. Der effektivste Hautkrebsschutz ist konsequenter UV-Schutz – eine einfache, aber effektive Maßnahme, um das persönliche Hautkrebsrisiko zu senken. Die zweite wichtige Säule der Hautkrebs-Prävention ist eben die regelmäßige Teilnahme an den Check-ups. Denn in den meisten Fällen ist Hautkrebs heilbar, wenn er früh genug erkannt wird.

Tag der Krebsvorsorge jährlich am 28. November
Der „Tag der Krebsvorsorge“ ist 2022 von der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen worden, um die Aufmerksamkeit für die Früherkennungs-Untersuchungen zu erhöhen. Er findet jährlich am 28. November statt. So besteht auf der AOK-Homepage das Angebot des „Vorsorg-O-Mat“. Hier können sich Nutzerinnen und Nutzer nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informieren. Informationsfilme zum Ablauf und Nutzen der einzelnen Früherkennungsuntersuchungen ergänzen das Angebot. Beide Partner informieren rund um den „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November auf ihren Social-Media-Kanälen intensiv über das Thema und werben für die Teilnahme an den vorgesehenen Untersuchungen.



Extra: „Vorsorg-O-Mat“ und Familiencoach Krebs
Der „Vorsorg-O-Mat“ beantwortet den Nutzerinnen und Nutzern nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht die Frage, welche Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen anstehen und was die jeweilige Vorsorge genau beinhaltet. Das Online-Angebot ist für alle Interessierten unabhängig von der Krankenversicherung unter www.aok.de/vorsorgomat nutzbar.
Die AOK bietet einen Online-Coach für Angehörige von Menschen an, die an Krebs erkrankt sind. Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit Expert/innen des Universitätsklinikums Leipzig und des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums entwickelt. Der „Familiencoach Krebs“ hilft, Familienmitglieder und Freunde zu unterstützen und sich selbst zugleich vor emotionaler, körperlicher oder sozialer Überlastung zu schützen. Zudem informiert das Online-Angebot über die Entstehung, Diagnose und Behandlung verschiedener Krebserkrankungen und beantwortet sozialrechtliche Fragen, die im Zusammenhang mit der Erkrankung eines nahestehenden Menschen entstehen können. Es ist für alle Interessierten unter der Adresse Familiencoach Krebs – Familiencoach Krebs (aok.de) anonym und kostenfrei nutzbar.

Unterstützung durch die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz – Psychosoziale Beratung und Begleitung
Eine Krebserkrankung wirft nicht nur medizinische Fragen auf – und die damit häufig einhergehenden Ängste und Sorgen beschäftigen nicht nur den Patienten selbst, sondern auch das gesamte Umfeld. In den ambulanten psychosozialen Anlaufstellen der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz (Beratungszentren in Koblenz, Trier, Ludwigshafen, Kaiserslautern und Mainz, sowie in weiteren 52 regionalen Außenstellen) finden Betroffene und ihre Angehörigen, aber auch Freunde oder Kollegen kompetente und einfühlsame Unterstützung, um sich in der neuen Situation besser zurecht zu finden. Speziell geschulte Fachkräfte helfen in Einzel- Paar- oder Familiengesprächen etwa bei seelischen Problemen, körperliche Belastungen oder Schwierigkeiten in Partnerschaft, Familie oder auch am Arbeitsplatz. Sie unterstützen bei sozialrechtlichen Fragen, etwa zu Nachsorgekuren oder zum Schwerbehinderten-Ausweis, und sie vermitteln Hilfen bei finanziellen Notlagen. Darüber hinaus umfasst das kostenfreie Angebot auch Gesprächsgruppen, Kurse und Workshops sowie Vorträge zu einem breit gefächerten Themenspektrum rund um die Erkrankung.

Familienprojekt „Mama / Papa hat Krebs“ – Hilfe für Kinder krebskranker Eltern
Gerade Kinder und Jugendliche leiden mit, wenn Mama oder Papa an Krebs erkranken. Jetzt ist es wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben – denn die Kinder spüren ganz genau, dass etwas „nicht stimmt“. Mit ihrem Familienprojekt „Mama/Papa hat Krebs“ geht die Krebsgesellschaft Rh.-Pf. auf die besonderen Bedürfnisse von betroffenen Familien ein und unterstützt sie dabei, angemessen und altersgerecht über die Erkrankung und die damit verbundenen Auswirkungen zu sprechen. Sie bietet individuelle Sprechstunden für Kinder, Jugendliche, Eltern oder die ganze Familie sowie erlebnispädagogische Gruppenangebote und Familienfreizeiten an, um betroffene Familien in ihrer schwierigen Lebensphase aufzufangen, zu beraten und zu begleiten. So kann Kraft getankt werden für die vielfältigen Herausforderungen, die mit einer Krebserkrankung einhergehen.

Nähere Informationen unter www.krebsgesellschaft-rlp.de.

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Quelle Text/Bild:
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse
Virchowstraße 30
67304 Eisenberg

www.aok.de
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Kaiserslautern, 25.11.2024