Die Polizei warnt vor einer neuen Einbruchsmethode: Räder angeln durchs Dach. Fahrradgeschäfte sollten unbedingt Sicherheitsvorkehrungen treffen.
In der Nacht zum Freitag (20. September 2024) ist ein Fahrradgeschäft in der Merkurstraße zum Ziel von Einbrechern geworden (wir berichteten: https://s.rlp.de/IgB2XA6). Die Diebe kamen übers Dach und angelten sich durch ein Dachfenster wertvolle E-Bikes. Sie erbeuteten Räder in Höhe von mindestens 100.000 Euro.
Auch Fahrradhändler in andern Bundesländern sind bereits Opfer dieser Einbruchsmasche geworden, teilweise schnitten die Täter dabei ein Loch in das Dach der Bikeshops. Mit einer langen Stange angelten sie sich hochwertige Fahrräder.
Die Polizei rät den Betreibern von Fahrradgeschäften Vorkehrungen zu treffen:
– Seien Sie besonders wachsam, aufmerksam und sensibel für diese
Einbruchsmethode. Melden Sie Verdächtiges der Polizei!
– Entfernen Sie vor Ladenschluss möglichst alle Räder aus dem
unmittelbaren Einwirkungsbereich von Lichtkuppeln oder sonstigen
Dachöffnungen. Ketten Sie die Räder einzeln im Verkaufsraum an
und verbinden Sie gegebenenfalls mehrere Räder miteinander.
– Handelsübliche Lichtkuppeln oder Dachfenster haben keine
ausreichende einbruchhemmende Wirkung. Kombinieren Sie deshalb
Dachfenster mit geprüften einbruchhemmenden Gittern. Vorhandene
Alarmtechnik könnte durch einen Dacheinstieg ausgetrickst
werden.
– Eine stabile Einfriedung des Firmengrundstücks wirkt als erste
Barriere für ungebetene Eindringlinge. Die Einfriedung (zum
Beispiel Mauer oder Zaun) sollte ausreichend hoch und mit einem
zusätzlichen Übersteigschutz gesichert sein.
– Licht kann auf Einbrecher abschreckend wirken. Sorgen Sie für
eine angemessene Beleuchtung des Firmengrundstücks sowie
einbruchsgefährdeter Gebäudebereiche, zum Beispiel in Form von
Bewegungsmeldern.
– Verschaffen Sie sich vor jeder Ladenöffnung einen Überblick über
den Zustand Ihres Betriebsgeländes und das Ladengeschäft.
– Melden Sie verdächtige Veränderungen oder besondere
Auffälligkeiten unverzüglich Ihrer örtlich zuständigen
Polizeidienststelle.
– Auch wenn keine direkten Aufbruchspuren erkennbar sind, kann
jede Veränderung ein Indiz für eine mögliche
Vorbereitungshandlung sein.
– Sofern vorhanden, stellen Sie der Polizei Videoaufzeichnungen
als potenzielle Beweismittel zur Verfügung.
– Einbrecher erreichen Dächer beispielsweise über Feuerleitern,
Regenfallrohre, Blitzableiter, Anbauten oder Vordächer, auch
gebäudenahe Bäume und Rankhilfen eignen sich als Aufstiegshilfe.
– Schließen Sie bewegliche Gegenstände (zum Beispiel Leitern,
Mülltonnen, Paletten usw.) möglichst an beziehungsweise ein.
Auch solche Gegenstände können zum Hochklettern genutzt werden.
Sollten Sie eine individuelle sicherungstechnische Beratung für Ihr Ladengeschäft wünschen, können Sie sich an die Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Westpfalz wenden. Die Fachberaterinnen und Fachberater für Einbruchschutz sind telefonisch unter 0631 369-1444 oder per E-Mail unter beratungszentrum.westpfalz@polizei.rlp.de für Sie erreichbar. Sie stellen vor Ort Schwachstellen fest und machen konkrete Sicherungsvorschläge. Von ihnen erhalten Sie auch Herstellerverzeichnisse über geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Produkte sowie Adressenlisten mit Unternehmen, die mechanische Sicherungen fachgerecht montieren. Auch Adressnachweise mit Fachfirmen für Überfall- und Einbruchmeldeanlagen sowie für Videoüberwachungsanlagen sind erhältlich. Umfassende Informationen zum Thema Einbruchschutz finden Sie auch auf www.k-einbruch.de und auf www.polizei-beratung.de. |erf
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Quelle Text/Bild:
Polizeipräsidium Westpfalz
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Kaiserslautern, 27.09.2024