Nachdem die Gerüchteküche nun schon länger brodelte, hat das Westpfalz-Klinikum es nun offiziell verkündet: 130 Beschäftigte werden durch die Schließung der Küche ihren Arbeitsplatz verlieren. Jahrzehntelang wurde weder in Gebäude noch in ausreichendem Maß in Gerätschaften investiert, um die Küche funktionstüchtig und technisch auf dem aktuellen Stand zu halten. Nun wäre eine Sanierung so teuer, dass man sich entschlossen hat, die Küche vollständig zu schließen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert dieses Vorgehen scharf. „Wie so oft wurde hier auf dem Rücken der Beschäftigten an den notwendigen Investitionen gespart mit dem Resultat, dass nun 130 Beschäftigte kurzfristig ihres Arbeitsplatzes verlustig werden“, sagt Frank Hutmacher, Leiter des Fachbereichs für das Gesundheitswesen bei der ver.di in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. „Auch hier sehen wir wieder, wohin eine Unterfinanzierung im Rahmen der Investitionskosten der Krankenhäuser durch die Länder in Verbindung mit einem desolaten allgemeinen Krankenhausfinanzierungssystem führt“, so Hutmacher weiter.
Viele Beschäftigte arbeiten schon über mehrere Jahrzehnte in der Küche. Das Essen wird dort individuell auf die gesundheitlichen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten angepasst und täglich frisch zubereitet. Es bleibt zu befürchten, dass die Qualität des Essens für Patient*innen und Beschäftigte des Westpfalz- Klinikums bei der Übernahme durch einen externen Anbieter nicht auf dem jetzigen Stand gehalten werden kann.
Bisher sind noch keine Details bekannt, wie die Essensversorgung am Westpfalz-Klinikum künftig sichergestellt werden soll.
„Viel früher hätten Investitionen getätigt werden müssen, um die Küche gemäß aktueller Standards weiter betreiben zu können. So wurde die Existenzgrundlage von 130 Beschäftigten einfach weggespart“, kritisiert die zuständige Gewerkschaftssekretärin Sabine Schunck scharf. „Unsere Mitglieder können sich jederzeit bei uns melden. Die Gewerkschaft ver.di wird ihnen mit Rat und Tat durch diese schwere Zeit helfen!“, so Schunck abschließend.
Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
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Mainz, 19.09.2024