Sie ist eine Mammutaufgabe, die Jahre der Planung und vermutlich auch der Ausführung in Anspruch nehmen wird: Die Sanierung des Kaiserslauterer Rathauses. Vor 2027 sind nach aktuellem Planungsstand jedoch keine relevanten Einschränkungen im gewohnten Betrieb zu erwarten, wie Baudezernent Manuel Steinbrenner erklärt. Das gilt für die meisten im Haus ansässigen Dienststellen der Verwaltung ebenso wie für das im 21. Stock ansässige Restaurant 21.
„Wir stehen ganz am Anfang eines mehrjährigen Prozesses, den wir so kurz und schmerzlos wie möglich gestalten möchten“, fasst der Beigeordnete den aktuellen Stand zusammen. Trotz kontinuierlicher Instandhaltungsmaßnahmen sei eine Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes längst überfällig, hätte gemäß einem Gutachten von 1999 längst passieren müssen. So muss vor allem die völlig veraltete Haustechnik (Heizung, Lüftung, Sanitäranlagen, Aufzüge und Elektro) erneuert werden, Brandschutzmängel müssen behoben werden. Steinbrenner: „Ein Großprojekt, das mit großen organisatorischen Vorbereitungen verbunden ist und nur im Zusammenspiel mit allen betroffenen Verwaltungseinheiten und dem Personalrat funktioniert.“ Auch mit externen Fachleuten steht man bereits in Kontakt, von der RPTU und der Hochschule Kaiserslautern ebenso wie von der TU München.
Alle notwendigen Maßnahmen sollen aus Gründen des Denkmalschutzes, der Wirtschaftlichkeit und der Belastungen für Mitarbeiter- und Bürgerschaft „minimalinvasiv“ gehalten werden.
Klar ist aber bereits: Aus bautechnischen Gründen ist aufgrund des besonderen Zuschnitts des Gebäudes eine gestaffelte Sanierung in verschiedenen Abschnitten und Stockwerken nicht möglich. „Das bedeutet, dass für den Zeitraum der Sanierung alle Kolleginnen und Kollegen ausziehen müssen“, so Steinbrenner. Wohin, ist ebenso noch offen wie die Frage der Finanzierung. „Wir schauen gerade, wie hoch eine Förderkulisse ausfallen kann“, erläutert der Baudezernent. „Angesichts unserer Haushaltslage sind wir um jeden Euro froh, den wir von außen bekommen.“
Alles in allem ein Prozess, der sorgfältigste Planung voraussetzt, damit es am Ende nicht doch länger dauert oder doch teurer wird. In den kommenden zwei Jahren wird die Baumaßnahme gründlich vorbereitet, gibt der Beigeordnete Entwarnung. „Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen. Es ist deshalb nicht davon auszugehen, dass der eigentliche Bauprozess vor 2027 beginnen wird, wenn auch einzelne Verwaltungseinheiten schon vorab ausgelagert werden könnten, wenn die Voraussetzungen gegeben sind.“
Das Rathaus der Stadt Kaiserslautern
84 Meter hoch, ein schlichter Zweckbau, sachlich und ohne Prunk, aus Beton, dem Material der Zeit: Bei seiner Fertigstellung im Jahre 1968 war das Lautrer Rathaus einst das höchste seiner Zunft in ganz Deutschland und ein kleiner architektonischer Meilenstein. Bis zu seiner Fertigstellung waren die Ämter der Stadtverwaltung Kaiserslautern auf 19 verschiedene Dienststellen innerhalb des Stadtgebiets verteilt, weswegen 1959 ein Wettbewerb für den Bau eines neuen Rathauses auf dem Areal des Burgberges ausgelobt wurde. Das Preisgericht legte sich auf einen der eingereichten Entwürfe fest, wurde dann aber vom Stadtrat überstimmt, der sich im Sommer 1961 für den Entwurf des im Jahr 2018 verstorbenen Architekten Roland Ostertag entschied. Grundsteinlegung war am 3. Juli 1964, Richtfest am 16. September 1965. Am Tag der Einweihung am 29. November 1968 fanden eine feierliche Stadtratssitzung sowie ein Festakt in der Fruchthalle statt. Gemäß den Entwürfen von Roland Ostertag war das Rathaus nur ein kleiner Teil einer Umgestaltung des kompletten Areals zwischen Maxstraße, Burgstraße, Lauter-/Ludwigstraße und Martin-Luther-Straße. Diese wurden jedoch nie realisiert.
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Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 17.09.2024
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