Am 30.und 31. August vergangene Woche hatten das Referat Stadtentwicklung und Referatsleiterin Elke Franzreb die Bürgerinnen und Bürger der neun Ortsbezirke dazu eingeladen, mit dem Planungsteam, das das Integrierte Nachhaltige Stadtentwicklungskonzept (INSEK) erarbeitet, über die Gegebenheiten, vorhandene Potenziale und spezifische Herausforderungen direkt vor Ort zu diskutieren. Eine Vielzahl von interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher und auch viele Mitglieder der Ortsbeiräte nutzten die Gelegenheit, sich in den Ortsbezirken Dansenberg, Einsiedlerhof, Erzhütten-Wiesenthalerhof, Erfenbach, Erlenbach, Mölschbach, Morlautern und Siegelbach auf den Weg durch die jeweiligen Orte zu machen, mit dem Planungsteam ins Gespräch zu kommen und sich über die städtebauliche Zukunft ihres Ortes austauschen.
Das Planungsteam, das aus Mitarbeitenden des Referats Stadtentwicklung und der Bürogemeinschaft YellowZ und Mahl Gebhardt Konzepte besteht, hatte die Ortsbegehungen organisiert, die jeweiligen Routen erarbeitet und vorab mit den Ortsvorstehenden abgestimmt. Um möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, an den Begehungen teilzunehmen, wurden diese bewusst auf den Freitagnachmittag bzw. den Samstagvormittag gelegt.
Insgesamt gab es viele positive Rückmeldungen zur Lebensqualität in den Ortsteilen. Grundsätzlich leben die Menschen, so der allgemeine Tenor, gerne dort und schätzen die mehr „dörfliche“ und die ins Grüne eingebettete Umgebung der Ortsteile. Allerdings besteht in fast allen Ortsbezirken auch die Sorge darüber, dass auch die letzten noch vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten (Bäckerei, Metzgerei, etc.), aber auch Arztpraxen oder Apotheken dort, wo es sie noch gibt, entfallen könnten. In den Ortsteilen, in denen es keine Einkaufsmöglichkeiten mehr gibt, besteht der Wunsch, dort wieder ein Grundangebot anzusiedeln. Auch der Wunsch einer besseren Bus- und Radwegeanbindung an die Kernstadt war in vielen Ortsbezirken Thema.
Daneben gab es je nach Ortsbezirk jeweils einige spezifische Themen, die angesprochen wurden:
In Dansenbergwurde der Wunsch geäußert, dass die beiden Gemeindehäuser und der angrenzende Platz für die gemeinschaftsorientierte Nutzung und den Gemeinbedarf erhalten bleiben.
Die Teilnehmenden im Einsiedlerhof wiesen mehrfach darauf hin, dass der Lärm im Ort, verursacht durch Autos und Lkws, den Bahnverkehr, die Flugzeuge auf dem Weg zum Flugplatz Ramstein und die Produktion einiger Betriebe ein großes Problem darstelle und die Einwohnerinnen und Einwohner sehr belastet. Gewünscht wird unter anderem ein barrierefreier Zugang zum Bahnhaltepunkt und eine Erweiterung des Spielplatzes in der Straße „Alte Ziegelei“. Ein weiterer Punkt sei eine bessere Anbindung der Von-Miller-Straße an den Opelkreisel. Insgesamt wünscht man sich eine behutsame Weiterentwicklung des Orts, keine zusätzlichen Gewerbe- und Industriegebiete und mehr Begrünung im Stadtteil.
In Erfenbachbesteht der Wunsch, dass eine Neugestaltung des Ortsmittelpunkts im Bereich Schwarzer Weg und Brunnenring durchgeführt wird. Die Fahrradanbindung nach Otterbach zu den Einkaufsmärkten könnte besser sein. Auch eine Neugestaltung der Plätze und des ehemaligen Friedhofs in Erfenbach steht auf der Wunschliste weit oben.
Ein Thema, das die Teilnehmenden der Ortsbegehung in Erlenbach bewegt, ist die Starkregenproblematik im Ort. Hier wird vorgeschlagen, das Wasser abzuleiten, ehe es in den Ort fließt. In diesem Zusammenhang wird auch eine Erweiterung des Wohngebiets „Husarenäcker“ kritisch gesehen. Ein weiterer Vorschlag war unter anderem der Neubau einer Kita neben der Mehrzweckhalle. Insgesamt wird eine behutsame Entwicklung des Orts gewünscht.
Im Ortsbezirk Erzhütten/Wiesenthalerhofwird zur besseren Übersichtlichkeit die Umgestaltung der Kurve vor der Grundschule in der Erzhütter Straße vorgeschlagen. In dieser Straße wurde auch der teilweise zu schnelle Verkehr als Problem genannt. Im Rahmen der geplanten Erneuerung der Erzhütter Straße im kommenden Jahr erhofft man sich eine Entsiegelung einiger Flächen. Als sehr positiv wurde der umliegende Wald für die Naherholungsmöglichkeit gelobt.
In Hoheneckenwurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Parkplatzflächen vor der Burgherrenhalle eine zusätzliche Nutzung in Form temporärer Veranstaltungen vorgeschlagen. Ein weiterer Vorschlag ist, das Areal als Ortskern zu entwickeln. Ein wichtiges Thema in Hohenecken ist die Bundesstraße 270 und das damit verbundene hohe Verkehrsaufkommen sowie die Trennung des Ortes in zwei Bereiche. Hier besteht der Wunsch, dass bereits vorliegende Ideen konkretisiert und umgesetzt werden. Positiv werden die umliegenden Waldflächen gesehen.
Ein in Mölschbachmehrfach angesprochenes Thema ist die Intensivierung der Begrünung von Straßen im Ort, die zu einer Reduzierung der Hitze beitragen würden. Ergänzend zu dem bereits vorhandenen Dorfladen sollte auch wieder ein Geldautomat oder auch eine Gaststätte für die Einwohnenden zur Verfügung stehen. In Mölschbach ist, wie in anderen Orten auch, ein Rückgang von Bestattungen auf dem Friedhof zu sehen. Dadurch sind freie Areale entstanden, die einer Umnutzung, etwa als Park oder mit anderen Bestattungsformen, zugeführt werden sollten.
Die Teilnehmenden an der Ortsbegehung in Morlautern übten Kritik an den Neubaugebieten. Hier werden insbesondere durch die parkenden Autos Beeinträchtigungen befürchtet. Durch die Neubaugebiete würden viele „neue“ Menschen in den Ort ziehen, die sich oftmals nicht am Dorfleben beteiligen würden, wodurch der Zusammenhalt schwinde. Kita und Grundschule würden an ihre Grenzen stoßen. Gewünscht werden auch Wohnangebote für ältere Menschen wie etwa ein Nils-Projekt, um diesen den Verbleib in Morlautern zu ermöglichen.
In Siegelbach wünschen sich die Teilnehmenden die Schließung eines Teilstücks der Straße „Auf der Brücke“ für den Autoverkehr und einen Ausbau für den Fußgänger und Radverkehr. Auch solle die Kästenbergstraße zur „Fahrradstraße“ umgewandelt werden. Zudem seien vor allem im Ortskern zu schmale Gehwege vorhanden, die für die Nutzung mit Rollatoren und Kinderwägen nicht geeignet seien. Die Zukunft des Schulstandorts in der Finkenstraße wurde, ebenso wie die Überlegungen zu einer zukünftigen Nutzung des Kirchengeländes „Am Wäldchen“, angesprochen. Auch die geplante Freiflächen-Photovoltaikanlage am Ortsausgang von Siegelbach wurde thematisiert. Positiv hervorgehoben wurde von allen Teilnehmenden die Vereinsarbeit in Siegelbach.
Was passiert mit den Anregungen der Bürgerinnen und Bürger?
Die Anregungen aus den Ortsbegehungen werden vom Planungsteam so weit wie möglich in die Bestandanalyse des INSEK aufgenommen. Das INSEK dient als strategisches Planungsinstrument, um die künftige städtebauliche Entwicklung für Kaiserslautern in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren zu steuern. In dem Konzept sollen sowohl Ziele und Maßnahmen sowohl für die Innenstadt als auch für die Ortsbezirke erarbeitet werden. Weiterführende Informationen zum INSEK sind über die nachfolgende Internetadresse abrufbar: www.kaiserslautern.de/insek
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Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 1, 67657 Kaiserslautern
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Kaiserslautern, 02.09.2024
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