Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 01.08.

Roman: Elif Shafak – Am Himmel die Flüsse
Narin ist neun, als in dem ezidischen Dorf am Tigris Planierraupen auftauchen. Ihre Heimat soll einem Dammbauprojekt der türkischen Regierung weichen. Die Großmutter, fest entschlossen, die Enkelin an einem ungestörten Ort taufen zu lassen, bereitet alles für die Reise ins heilige Lalisch-Tal vor. Kurz vor Aufbruch stößt Narin auf das Grab eines gewissen Arthur – direkt neben dem ihrer Ururgroßmutter Leila. Elif Shafak verwebt Vergangenheit und Gegenwart zu einem Roman über sich kreuzende menschliche Schicksale und die Macht jahrhundertealter Konflikte.

Roman
Petra Pellini – Der Bademeister ohne Himmel
Linda ist fünfzehn und würde am liebsten vor ein Auto laufen. Doch noch halten zwei Menschen sie davon ab: ihr einziger Freund Kevin, der daran verzweifelt, dass die Welt am Abgrund steht. Und Hubert, sechsundachtzig Jahre alt, ein Bademeister im Ruhestand, der seine Wohnung kaum mehr verlässt, Karotten toastet und auf seine Frau wartet, die vor sieben Jahren verstorben ist. Dreimal wöchentlich verbringt Linda den Nachmittag mit Hubert, um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten, die mit durchaus eigenwilligen Mitteln ihren Beruf ausübt. Der Alltag gelingt mal mehr, meist weniger. Mit Feingefühl und Humor begegnet Linda Huberts fortschreitender Demenz und versucht, die Erinnerungen des alten Bademeisters wachzuhalten – an die Sommer im Strandbad oder die Liebe zu seiner Frau Rosalie.



Sachbuch
Kirsty Loehr – Eine kurze Geschichte queerer Frauen
Ob bekannte Namen wie Virginia Woolf, Marlene Dietrich und Hildegard von Bingen oder bisher (zu Unrecht) unbekanntere wie die der andalusischen Prinzessin Wallada bint al-Mustakfi oder der trans* Aktivistin Marsha P. Johnson, die am Stonewall-Aufstand beteiligt war: Kirsty Loehr versammelt sie und noch viele weitere in ihrem außergewöhnlichen Buch feministischer Geschichtsschreibung. Witzig und frech im Ton spannt Kirsty Loehr einen kritischen Bogen von der Steinzeit bis heute – und eröffnet uns ein unglaubliches Panorama an queeren Frauen, die es unbedingt zu entdecken gilt.

Sachbuch
Dorothea Weltecke – Die drei Ringe
In der Parabel von den drei Ringen streiten die Brüder über das Erbe, das sie von ihrem Vater bekommen haben. Juden, Christen und Muslime waren sich im Mittelalter sehr bewusst, dass ihre Traditionen miteinander verwandt sind. So war das Grab des Propheten Ezechiel in der Nähe von Bagdad im Mittelalter Ziel von jüdischen, muslimischen und christlichen Pilgern. An diesem und vielen anderen Beispielen zeigt Dorothea Weltecke anschaulich, wie intensiv sich die Glaubensgemeinschaften austauschten und gemeinsam eine neue kulturelle Landschaft bauten und legt damit eine verschüttete Schicht der gemeinsamen Religionsgeschichte frei.

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Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
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Kaiserslautern, 01.08.2024