Nach oben geht es nur gut gesichert

Referat Gebäudewirtschaft betreibt insgesamt 66 Lift-Anlagen

Für alle, die im Rathaus oder in anderen mehrgeschossigen Gebäuden verkehren oder arbeiten, ist es Teil des Alltags: Aufzugfahren. Was für den Nutzer so einfach wirkt, ist aber das Ergebnis sorgfältiger Planungs-, Prüfungs- und Wartungsarbeiten hinter den Kulissen. Denn beim Thema Aufzug gilt vor allem: Sicherheit zuerst. So auch in den insgesamt 66 Aufzugsanlagen in den Gebäuden der Stadtverwaltung. Matthias Stummann vom Referat Gebäudewirtschaft gibt einen Einblick in seine Tätigkeit.
„Jedes einzelne Teil ist TÜV-geprüft, vor Inbetriebnahme erfolgt eine doppelte TÜV-Abnahme“, erläutert Matthias Stummann. Personenaufzüge müssen viermal im Jahr gewartet werden, einmal pro Jahr ist eine Sachverständigenprüfung fällig. In der Stadtverwaltung müssen die jeweiligen Hausmeister auch noch eine Kontrollanweisung erfüllen, je nach Aufzug bis zu zweimal pro Monat. Die Anlagen sind ferner an die Aufzug-Gebäudeleittechnik im Rathaus angeschlossen, so dass Störmeldungen sofort erkannt werden können. „Kommt es doch mal zu einem Notfall, wird der Aufzug immer zuerst geprüft, bevor er wieder in Betrieb geht.“
Für jeden Aufzug der Stadt gibt es einen individuellen Notfallplan. Alle verfügen über einen Notruf, durch den man zunächst in einem speziellen Call Center für Aufzüge landet, von wo aus dann die weitere Hilfe koordiniert wird. Matthias Stummann kann alle beruhigen, die Angst haben, der Aufzug könnte abstürzen. „Das ist bei sauber gewarteten Aufzügen wie den unseren unmöglich.“ Jedes der Seile eines Seilaufzugs sei alleine in der Lage, die Kabine zu tragen. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass alle reißen, sorgen mehrere weitere Sicherheitsmechanismen dafür, dass die Kabine spätestens nach einem halben Meter abgefangen wird. Auch die Sorge, man könnte keine Luft mehr bekommen, ist unbegründet. „Keine der Kabinen ist luftdicht, so dass es zwar stickig werden kann, aber nie gefährlich.“ Eine dringende Bitte hat er aber dennoch an alle, die doch mal stecken bleiben sollten: „Bitte niemals selbst tätig werden oder gar versuchen, auf eigene Faust die Kabine zu verlassen!“ Stattdessen solle man den Notruf absetzen und auf die weiteren Instruktionen warten.



„Pro Jahr lässt sich die Stadt die Wartung und Instandhaltung der Anlagen 250.000 Euro kosten – deutlich weniger als noch vor etwa zehn Jahren“, erläutert Matthias Stummann. Das liegt jedoch keinesfalls an gesenkten Qualitätsansprüchen, sondern daran, dass viele der Anlagen saniert wurden, und an einer Vereinheitlichung der Strukturen. „Gab es früher zig unterschiedliche Systeme, bauen wir heute überall die gleiche Steuerung ein. Das vereinfacht das Arbeiten enorm und senkt die Kosten.“ Was hier ebenfalls auszahlt, ist der gezielte Einsatz hochwertiger Produkte. Die seien, so der Techniker, in der Anschaffung zwar etwas teurer, durch den geringeren Verschleiß werde dies aber schnell wieder wettgemacht.
„Grundsätzlich gibt es zwei Typen von Aufzügen: Seilaufzüge und Hydraulikaufzüge“, erklärt Stummann. Während Hydraulikaufzuganlagen ihre Kabinen oder andere Lasten mit Öldruck bewegen, funktioniert ein Seilaufzug mit Gegengewicht und macht sich die Schwerkraft zunutze. Stummann: „Er braucht dafür aber auch etwas mehr Platz als ein Hydraulikaufzug.“ Um Seilaufzüge handelt es sich etwa bei den vier Hauptaufzügen im Rathaus, um einen Hydraulikaufzug bei dem gläsernen Außenaufzug am Rathaus Nord. Für alle gilt: Der Stromverbrauch ist enorm. Wer also statt dem Aufzug mal die Treppe nimmt, tut nicht nur was für die Gesundheit, sondern spart auch aktiv Energie.
Die insgesamt 66 Aufzugssysteme, die das Referat Gebäudewirtschaft betreut, verteilen sich auf 43 Personen- und Lastenaufzüge, sechs vereinfachte Güteraufzüge, zwölf Treppenlifter und fünf Sonderaufzüge. Früher zeichnete man auch für die Rolltreppen am ehemaligen Karstadt verantwortlich. Zu den Sonderaufzügen zählt etwa der Aufzug im Schwimmbad im Schulzentrum Süd, durch den Menschen mit Handicap ins Wasser gelangen können. Der älteste Aufzug ist mit Baujahr 1953 der Speiseaufzug in der Fruchthalle, der neueste mit Baujahr 2024 der Personenaufzug im neuen Fachklassentrakt im Schulzentrum Süd. Der größte ist der ca. 6×20 m große Kulissenaufzug im Pfalztheater.

Im Notfall lassen sich Hydraulikaufzüge per Handpumpe bewegen, wie hier von Matthias Stummann im Keller im Rathaus Nord demonstriert. Eine Pumpbewegung entspricht einem Millimeter!

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Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 1, 67657 Kaiserslautern
www.kaiserslautern.de

Kaiserslautern, 26.06.2024

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