„Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sind ein wichtiger Dienstleister für alle. Und wenn diese Dienstleistungen nicht in dem notwendigen Ausmaß angeboten werden können, dann hat die Gesellschaft ein Problem“, betont Volker Euskirchen, Branchenkoordinator bei ver.di, anlässlich des „internationalen Tag des öffentlichen Dienstes“. Ein guter und funktionierender öffentlicher Dienst sei auch die Grundlage für alle wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland, sowie einer funktionierenden und wehrhaften Demokratie.
Wenn sich auf eine freie Stelle in der Kita keine Erzieher:innen bewerben, dann müsse allein aus haftungsrechtlichen Aspekten, aber auch aus Qualitätsgründen, die Zahl der Kita-Plätze reduziert werden. Wenn aber die angebotenen Kita-Plätze der Nachfrage nicht entsprächen, hätten nicht nur die betroffenen Eltern Schwierigkeiten. Firmen falle es schwerer, neue Mitarbeiter:innen zu gewinnen. „Dann haben sowohl die betroffenen Eltern als auch die Wirtschaft und der Staat ein Problem. Die Umsätze -und damit auch die Steuereinnahmen- stagnieren oder reduzieren sich sogar und dieses Geld fehlt dann wiederum für den dringend benötigten Ausbau der Infrastruktur“, so Euskirchen.
Eine unbesetzte Stelle in einem Bereich könne erhebliche Auswirkungen haben. Aber nicht nur in den Kitas, auch in vielen anderen Feldern der öffentlichen Daseinsvorsorge, ob bei der Feuerwehr, im Gesundheitswesen, im Hochwasserschutz, bei der Stadtgärtnerei, in der Abfallwirtschaft oder im Wohngeldamt und in vielen weiteren Bereichen leisteten die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes täglich gute Arbeit. Diese gute Arbeit gelte es materiell angemessen und ideell wertschätzend zu honorieren. Euskirchen: „Die Arbeitsbedingungen müssen stimmen, sie dürfen nicht krank machen. Auch in der privaten Wirtschaft müssen die Arbeitsbedingungen stimmen und auch da darf es keine krankmachende Arbeit geben, aber wenn das im öffentlichen Dienst schon nicht richtig funktioniert, dann leidet die Wirtschaft und damit die Bevölkerung doppelt. Sei es der fehlende Kita-Platz, die Verzögerung bei der Fahrzeugzulassung oder eben auch der fehlende Hochwasserschutz.“
„Es ist nett, wenn sich die Politik am 23. Juni bei den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bedankt; besser wäre es aber, wenn deren Arbeits- und Rahmenbedingungen gut sind und deutlich gemacht wird, wie es ohne einen funktionierenden öffentlichen Dienst in unserem Land aussehen würde“ appelliert Manfred Kremer, Landesfachgruppenvorsitzender für die Kommunalverwaltung. Er unterstreicht: „Auf diese Zusammenhänge wollten die Vereinten Nationen hinweisen, als sie 2003 zum ersten Mal den internationalen Tag des Öffentlichen Dienstes ausriefen. Eine stabile Demokratie und wirtschaftliches Handeln bedürfen einer funktionsfähigen Infrastruktur und zuverlässiger öffentlicher Dienstleistungen, dafür braucht es motivierte Beschäftigte und die brauchen attraktive Arbeitsbedingungen.“
Quelle Text/Bild:
ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland
Münsterplatz 2-6
55116 Mainz
www.verdi.de
Mainz, 21.06.2024