Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist für das Jahr 2023 in Deutschland 109.314 Taschendiebstähle aus. Dabei erbeuteten die Diebe 37,9 Millionen Euro. 2022 waren es noch 98.512 Fälle und ein Schaden von 32 Millionen. Neben Fahrraddiebstählen und Sachbeschädigungen sind Taschendiebstähle damit die häufigsten Straftaten im öffentlichen Raum.
Menschenmengen, und damit auch die Fußball-Europameisterschaft, ziehen Taschendiebe magisch an. Dort nutzen sie das Gedränge, um blitzschnell in fremde Taschen zu greifen und dann in der Menge zu verschwinden. Doch Sie können sich schützen, indem Sie sich über die perfiden Tricks der Diebe informiert. Sie tarnen sich etwa als „Beschmutzer“, „Anrempler“ oder „Touristen.“
So bitten zum Beispiel falsche Touristen mit Stadtplan in der Hand um eine Wegbeschreibung. Während Sie hilfsbereit Auskunft geben, drängt sich ein Komplize oder eine Komplizin – vorgeblich, um besser auf die Karte sehen zu können – an Sie heran. Während Sie mit der Wegerklärung abgelenkt sind, kann der Dieb unbemerkt in Jacken- oder Hosentasche, Rucksack oder Tasche greifen. Wie genau dieser und weitere Tricks funktionieren, sehen Sie in diesen Kurzfilmen.
Taschendiebe treten meist in Gruppen auf. Einer lenkt das Opfer ab, die nächste stiehlt den Geldbeutel oder andere Wertgegenstände und der dritte verschwindet mit der Beute. Der ganze Vorgang dauert nur wenige Sekunden. Und viele Bestohlene bemerken den Verlust erst später. Erinnerungen an Details der Diebstahlssituation und beteiligte Personen sind dann schwierig und die Diebe deshalb schwer zu erwischen.
Wurde ein Dieb in flagranti ertappt, konnte aber entkommen, sollten Sie Folgendes tun:
- Prägen Sie sich Tätermerkmale ein.
- Wählen Sie den Notruf 110.
- Kümmern Sie sich um das Opfer.
- Stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung.
Bürgerinnen und Bürger dürfen Diebe im Rahmen der sogenannten „Jedermann-Festnahme“ festhalten und der Polizei übergeben. Das Wichtigste ist, sich hierbei nicht selbst in Gefahr zu bringen. Hilfreich ist, Umstehende einzubeziehen und um Mithilfe zu bitten sowie die Polizei über Notruf zu verständigen.
Weitere Tipps und Infos zum Schutz vor Taschendieben gibt es hier.
Außerdem gibt die Polizei zur EM ein Info-Faltblatt heraus (deutsch und englisch), das kostenlos bei jeder (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstelle erhältlich ist oder hier heruntergeladen werden kann:
Faltblatt „So schützen Sie sich vor Taschendieben“
Faltblatt „How to protect yourself from pickpockets“
Bei großen Menschenansammlungen wie etwa bei der EM kann es aus verschiedenen Anlässen auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen. Was tun in solchen Situationen?
- Gehen Sie erkennbaren Konflikten aus dem Weg, wenn möglich.
- Distanzieren Sie sich von gewaltbereiten Personen.
- Lassen Sie sich nicht durch Reden, Gesten oder Benehmen provozieren.
- Gehen Sie möglichst nicht allein gegen Gewalttäter vor. Fordern Sie andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
- Kümmern Sie sich um Opfer und informieren Sie über Notruf 110 die Polizei. Prägen Sie sich Tätermerkmale ein und stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung
Weitere Tipps: www.aktion-tu-was.de
Und wie verhalten Sie sich, wenn Sie Waffen bei jemandem entdecken? Das Mitführen von Waffen aller Art ist in Deutschland bei öffentlichen Veranstaltungen verboten. Hierzu zählen Schusswaffen, Messer, Schlagstöcke, Reizstoffsprühgeräte und andere gefährliche Gegenstände (Schlagringe, Nunchakus etc.). Wenn Sie beobachten, dass jemand eine Waffe mit sich trägt, sprechen Sie die Person nicht darauf an. Wenden Sie sich an einen Sicherheitsdienst oder die Polizei. Führen Sie auch selbst keine Waffen und ähnliche Gegenstände mit sich, sonst riskieren Sie eine Strafanzeige.
Nach einem gewonnenen Spiel fahren die siegreichen Fans mit ihren Autos hupend durch die Straßen und es entstehen immer wieder Autokorsos. Doch auch bei solchen spontanen Ansammlungen gilt die Straßenverkehrsordnung. Das bedeutet, dass die Polizei einschreiten muss, um Straftaten oder gravierende Ordnungswidrigkeiten zu verfolgen oder zu verhindern und Beeinträchtigungen für Unbeteiligte möglichst gering zu halten. Fans müssen damit rechnen, dass die Polizei auch eingreift, wenn sie sich selbst gefährden – also beispielsweise auf der Motorhaube oder dem Autodach sitzen oder im Fahrzeug stehen oder sich aus dem Autofenster lehnen.
Auch Falschgeld taucht bei Großveranstaltungen immer wieder auf. Wie Sie die Echtheit von Banknoten prüfen können und auf was Sie achten sollten, erfahren Sie hier.
Weitere Infos zu Sicherheit auf Großveranstaltungen
Quelle Text/Bild:
Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)
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www.polizei-beratung.de
Stuttgart, 29.05.2024
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