Der Umzug in eine Pflegeeinrichtung kann für ältere Menschen und ihre Familien anstrengend sein und eine große emotionale Herausforderung darstellen. „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“, heißt eine Redewendung und doch zeigen viele positive Beispiele, dass Senioren in ihrem neuen Zuhause aufblühen und sich über mehr soziale Kontakte, Abwechslung im Alltag und über neue Bekanntschaften freuen können. Rosa Galwas ist der große Schritt gelungen – bereits zum zweiten Mal. 1989 zog die heute 92-Jährige von Katowice in Polen nach Kaiserslautern und dann vor knapp drei Jahren in das Kursana Domizil in der Alex-Müller-Straße. „Mir war klar, dass es nach dem Umzug ins Heim anders wird, doch ich hätte nie gedacht, dass es so gut ist“, sagt Rosa Galwas mit einem Lächeln im Gesicht.
Sie liebt die Menschen, ist gern mittendrin, ohne sich in den Vordergrund zu stellen. Sie geht freundlich und offen auf andere zu, nimmt oft an den vielfältigen Gruppenangeboten teil und besucht Veranstaltungen im Haus. „Auch beim Bingo und Entspannungstraining bin ich dabei, ich lese viel und löse Rätsel. Früher habe ich Akkordeon gespielt, heute singe ich, wenn ich allein bin“, sagt sie. Zu den Pflegekräften sowie Betreuerinnen hat sich eine herzliche Beziehung entwickelt, so als seien sie ihre Kinder oder Enkelkinder. Die familiäre Atmosphäre im Kursana Domizil weckt Gedanken an Schlesien. „Ich hatte sieben Geschwister“, erinnert sie sich und erwähnt, dass sie die Letzte noch Lebende sei.
„Ich bin dankbar für jeden Tag“, das sagt eine optimistische Frau, die dem Tode nahe war. Vor drei Jahren habe sie fünf Wochen lang mit starken Rückenschmerzen im Krankenhaus gelegen. „Das war schlimm und keiner wusste, was ich genau hatte. Die Ärzte haben meine Familie und den Pfarrer gerufen, weil sie mir nur noch ein paar Stunden gegeben haben. Doch am nächsten Tag ging es mir besser und vier Tage später durfte ich ins Kursana Domizil umziehen.“ Ein Wunder, göttlicher Wille? „Der Glaube gibt mir Orientierung und Kraft“, sagt Rosa Galwas, die auch im hohen Alter noch gern Gebete schreibt, die in der Freikirche in Kaiserslautern vorgelesen werden.
Mit Blick auf ihren Krankenhausaufenthalt und den Umzug in das Kursana Domizil sagt sie: „Ich sollte leben und bin hierher kommen. „Die Augen und Ohren spielen noch mit, ich kann lesen und schreiben, klar denken, was will ich mehr?“, so die rhetorische Frage einer alten Frau, für die nörgeln ein Fremdwort ist. „Und mein Gedächtnis ist gut.“ Wichtige Tage aus ihrem Leben hat sie sich bis heute gut gemerkt: „Am 6.9.1931 bin ich geboren, am 26. Mai 1989 nach Deutschland gekommen, da war Muttertag in Polen und am 26.12.1986 ist mein Mann verstorben“. Die emotionalen Erlebnisse ihrer Biografie sind präsent. Gibt es ein Rezept fürs Älterwerden? Optimismus, Zuversicht, ein Portion Humor, ein gutes Verhältnis zu Sohn und Tochter sowie den Enkeln und zwei Urenkeln, all das habe sie fit gehalten, sagt Rosa Galwas. „Man muss immer in Bewegung bleiben. Ich habe in Kaiserslautern lange Zeit in einer Wohnung in der Nähe der Uni im vierten Stock ohne Aufzug gewohnt.“
Um der älteren Generation den Umzug in die Pflegeeinrichtung zu erleichtern und die Integration in die Gemeinschaft zu ermöglichen, gibt es im Kursana Domizil eine intensive Einzugsbegleitung. „Persönliche Gespräche mit der neuen Bewohnerin und den Angehörigen sind vor allem in den ersten Wochen sehr wichtig“, um das Gefühl der Zugehörigkeit und der sozialen Eingebundenheit zu stärken, sagt Silvia Mosebach-Kube, Direktorin des Kursana Domizils. „Je besser wir die neuen Bewohner kennen, umso mehr individuelle Angebote können wir machen.“
Die schönen und positiven Dinge im Leben zu erkennen und zu schätzen, darauf leg Rosa Galwas Wert. „Schauen Sie doch mal die Natur“, sagt sie und blickt aus den bodentiefen Fenstern ihres Zimmers über die Alex-Müller-Straße in die Ferne: „Alles blüht, die Natur wird so schön bunt, ist das nicht toll?“ Im Kursana Domizil hat sie bereits ein paar Freundinnen gefunden, „und es gibt ein abwechslungsreiches Beschäftigungsprogramm, da mach´ ich gern mit“, sagt sie. Was würde sie gern noch unternehmen? „Wenn Sie so alt sind wie ich, haben Sie keine Wünsche mehr. Hier bin ich glücklich“, sagt Rosa Galwas.
Bildunterschrift:
Rosa Galwas fühlt sich wohl im Kursana Domizil und ist dankbar für die Unterstützung der Pflegerinnen und Betreuerinnen, wie hier im Bild Annika Schuff, zu denen sie eine herzliche Beziehung hat.
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Quelle Text/Bild:
Kursana Domizil Kaiserslautern
Alex-Müller-Straße 88
67657 Kaiserslautern
www.kursana.de/kaiserslautern
Kaiserslautern, 27.05.2024