KIMONO sorgt für besseren Verkehrsfluss und weniger Emissionen

Vom Bund gefördertes Verkehrsprojekt kommt allen Verkehrsteilnehmern zu Gute

Die Anforderungen an die Steuerung von Ampeln – techn.: Lichtsignalanlagen, kurz „LSA“ – ist im Lauf der Jahrzehnte immer anspruchsvoller geworden. Die einfache grüne Welle für eine Strecke, Fahrtrichtung oder Verkehrsteilnehmergruppe ist längst nicht mehr ausreichend. Um den Anforderungen an eine moderne LSA-Steuerung gerecht zu werden, müssen umfangreiche Erneuerungsmaßnahmen am Netz als auch dem zentralen Steuerungssystem, dem Verkehrssteuerungsrechner, vorgenommen werden. Die angekündigte Abschaltung des Analogfunks durch die Bundesnetzagentur bedeutet außerdem das Aus für die analoge ÖPNV Priorisierung (Grüne Welle für Busse). Die Kommunen sind angehalten, bis spätestens 31. Dezember 2028 ihre Systeme anzupassen oder abzuschalten. Für die Fahrplantreue und damit Attraktivität des ÖPNV wäre dies ein wesentlicher Rückschritt.
„Der Verkehrsraum wird im Rahmen der Transformation hin zu nachhaltigerem Verkehr von immer mehr Verkehrsteilnehmergruppen in Anspruch genommen. Konflikte und Gefährdungen steigen damit weiter an“, erklärt Baudezernent Manuel Steinbrenner. „Um diese Verkehre trotzdem sicher zu halten und vor allem ungeschützte Verkehrsteilnehmende wie Fußgänger und Fahrradfahrer besser vor Gefahren zu schützen, sind moderne Überwachungs- und Steuerungssysteme notwendig.“ Und genau ein solches hat das städtische Tiefbaureferat bereits in der Pipeline. Das Projekt KIMONO soll in einem mehrstufigen Projekt in der Kernstadt sowohl ein modernes Netz von Lichtsignalanlagen aufbauen, als auch ein System zur Verkehrssteuerung und -leitung schaffen. Basierend auf Algorithmen künstlicher Intelligenz (KI) entsteht ein multimodales (MO) Verkehrsleitsystem zur Reduktion von Emissionen wie beispielsweise Stickoxiden (NO).



Wie Projektleiter Sebastian Schulze erläutert, sei es ein Ziel, die ÖPNV-Bevorrechtigung wiederherzustellen und für die Zukunft zu sichern. Ein weiteres Ziel sei, eine Bevorrechtigung für Einsatzfahrzeuge flächendeckend einzuführen, um somit die Einsatzfahrten zeitlich zu verkürzen. „Insgesamt 42 Ampeln werden entsprechend umgerüstet.“ Ferner soll ein KI-basiertes neues Hinweis- und Leitsystem installiert werden, das sowohl ganz klassisch am Fahrbahnrand als auch direkt beim Verkehrsteilnehmer (per Navigationssystem oder zum Beispiel via App) Warnungen und Hinweise schneller verteilen kann. „Das KI basierte Steuerungssystem wird nach Abschluss das größte zusammenhängende Netz seiner Art in Europa sein!“, so Schulze, „Wir sind stolz, dies in Kaiserslautern umsetzen zu können.“.
Mit der Projektskizze hat die Stadt erfolgreich am zweistufigen Förderaufruf „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ (kurz DkV) des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr teilgenommen und sich gegen zahlreiche Mitbewerber erfolgreich durchgesetzt. Die Installation des Systems umfasst bis 2026 insgesamt drei Bauabschnitte. Darin eingeschlossen ist nicht nur die Aufrüstung der Ampelanlagen und Einführung zahlreicher Softwaresysteme, sondern auch der Aufbau einer Test- und Versuchsstrecke zur Weiterentwicklung und Forschung zum Thema KI-gestützte Verkehrssteuerung.
Parallel wird eine Verkehrs- und Mobilitäts Analyse Plattform (kurz „VMAP“) aufgebaut. Diese soll helfen, die Wirkung der Einzelmaßnahmen als auch des Gesamtprojekts zu bewerten und steht zukünftig als zentrale Berichtsplattform für ähnliche Vorhaben zur Verfügung.

BU: Die Ampeln in der Nordtangente gehören zu denen, die umgerüstet werden.
Foto: Stadt Kaiserslautern

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Quelle Text/Bild:
Pressestelle der Stadtverwaltung Kaiserslautern
Willy-Brandt-Platz 1, 67657 Kaiserslautern
www.kaiserslautern.de

Kaiserslautern, 17.05.2024

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