Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 18.04.

Biographische Notizen
Salman Rushdie – Knife
Im August 2022 wird Salman Rushdie während einer Lesung auf offener Bühne mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Mehr als dreißig Jahre nachdem das iranische Regime wegen seines Romans »Die satanischen Verse« eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen hat, holt ihn die Bedrohung ein. Salman Rushdie überlebt den Anschlag und hält dem Angreifer sein schärfstes Schwert entgegen: Er verarbeitet diese unvorstellbare Tat, die die ganze Welt in Atem hielt, zu einer Geschichte über Angst, Dankbarkeit und den Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung.

Roman
Anne Weber – Bannmeilen.
Ein Roman in Streifzügen
Wo die Stadt aufhört und die Vorstadt anfängt, ist in Paris klar markiert durch den Périphérique, den zu überschreiten Anne Webers Erzählerin bisher kaum in den Sinn gekommen ist. Denn was gibt es dort, in den verruchten Banlieues, außer einem Geflecht aus Schienen, Schnellstraßen und Autobahnen. Als ihr alter Freund Thierry ihr vorschlägt, ihn für einen Film durch die Vorstädte des Départments Seine-Saint-Denis zu begleiten, muss sie sich eingestehen, dass sie für die nächste Nähe jahrzehntelang blind gewesen ist. Mit leisem Witz und großer Beobachtungsgabe öffnet sich Anne Weber in „Bannmeilen“ dem Unvertrauten und Anderen mitten unter uns.



Sachbuch
Heribert Prantl – Den Frieden gewinnen
Alle reden vom Krieg, vom Frieden reden zu wenige: Die weißen Tauben sind müde. Heribert Prantl begründet, warum wir eine neue Friedensbewegung, eine neue Entspannungspolitik und keinen dritten Weltkrieg brauchen – es wäre der letzte. Und er denkt darüber nach, wie die Zähmung der Gewalt, wie Entfeindung gelingen kann, wie wir Frieden lernen. Sein Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Kultur des Friedens – in dem Bewusstsein, dass der Weg zum Frieden kein Sommerspaziergang ist, sondern ein Höllenritt sein kann. Insofern bietet Prantl auch keine praktischen Vorschläge zur Beendigung diverser aktueller Kriege, sondern fördert eher das Nachdenken über eine mangelnde Friedenskultur in unserer Gegenwart.

Sachbuch
Annette und Hauke Goos – Warum hängt daran dein Herz?
In vielen Familien ist der Zweite Weltkrieg bis heute präsent, manchmal in ganz alltäglichen Dingen: einem Kleiderbügel, den die Mutter auf der Flucht dabeihatte, einer Keksdose, die für eine verlorene Kindheit steht, oder einer Trillerpfeife, die dem Vater gehörte, der aus dem Krieg nicht zurückkam. Mit ihnen verbindet sich die Erinnerung an Zeiten voller Angst und Leid, für die die Menschen, die sie oft noch als Kind miterlebt haben, zuweilen keine Sprache finden. Annette und Hauke Goos stellen 36 solcher Erinnerungsstücke vor und bringen ihre Besitzer zum Erzählen. Die so entstandenen Gesprächsprotokolle geben Zeugnis davon, welche seelischen Verwüstungen Krieg selbst in der Kinder- und Enkelgeneration hinterlässt.

——————–
Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
Richard-Wagner-Str. 46
67655 Kaiserslautern

www.buchhandlung-blaue-blume.de

Kaiserslautern, 18.04.2024