Eine unnötige Niederlage kassierte der TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg im Abstiegsderby beim TV Homburg. Nach ansprechender erster Halbzeit und 13:11-Führung verlor der TuS im Laufe der zweiten Spielhälfte aufgrund zu vieler individueller Fehler mehr und mehr den Faden und musste sich am Ende kämpferischen Gastgebern, die sich auch durch zwei Rote Karten nicht irritieren ließen, mit 24:28 beugen. Damit blieb der erhoffte Befreiungsschlag unter dem neuen Trainer Theo Megalooikonomou zur Enttäuschung der zahlreich mitgereisten Dansenberger Fans aus.
Um sehr viel ging es für beide Mannschaften, die lediglich zwei Punkte und zwei Plätze im Tabellenkeller trennten. Für die Gastgeber kam es im Vorfeld bereits knüppeldick. Sie mussten verletzungsbedingt auf zahlreiche Stammspieler, darunter auch Leistungsträger Yves Kunkel verzichten. Beim TuS gingen Sebastian Bösing (Fuß) und Josip Repušić (Sprunggelenk) angeschlagen ins Spiel. Von Anfang an entwickelte sich ein typisches Abstiegsduell: der Kampf dominierte. In der stimmungsvollen und mit fast 500 Zuschauern gut gefüllten Robert-Bosch-Halle agierten beide Abwehrreihen entschlossen und ließen den Angreifern kaum freie Wurfchancen. Da sowohl TuS-Keeper Michel Fiedler als auch sein Gegenüber Henning Huber von Anfang an ihre Klasse zeigten, blieben Tore Mangelware. Der TuS schaffte es beim 4:6 (12.) und 7:10 (20.) einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten, doch die Gastgeber ließen sich nicht abschütteln. Timo Holstein erzielte mit seinem dritten Treffer die verdiente 13:11-Halbzeitführung für den TuS, die durchaus höher hätte ausfallen können.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es das selten hochklassige, aber zunächst noch spannende Duell zweier Kellerkinder“. Der TVH agierte nun aber im Abwehrverbund deutlich offensiver, was die Dansenberger Angriffsbemühungen enorm ins Stocken brachte. Nach dem 12:14 (33.) durch Sebastian Bösing legten die Gastgeber einen 4:0-Lauf zum 16:14 (38.) hin. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Innerhalb von 50 Sekunden kassierten beim Stand von 16:15 Homburgs Robin Egelhof (grobes Foulspiel gegen Frano Vujović) sowie Ljubomir Josic, der Timo Holstein mit der Hand im Gesicht traf, berechtigte Rote Karten. In der anschließenden Überzahlphase gelangen dem TuS aber lediglich zwei Treffer zum 16:17 (42.). Fast schien es so, als hätte die nominelle Schwächung beim Team von TVH-Trainer Steffen Ecker zusätzliche Kräfte freigemacht. Nach dem 18:18 (46.) zogen die Saarländer angeführt von ihrem überragenden Rückraumschützen Joel Ribeiro, der neun seiner elf Treffer im zweiten Durchgang erzielte, auf 22:18 (50.) davon. Grund dafür, dass das Spiel zu Gunsten der Gastgeber kippte, waren zahlreiche Fehlwürfe, individuelle Fehler und unnötige Zeitstrafen auf Dansenberger Seite. Auch passte das Zusammenspiel zwischen Torhüter Michel Fiedler, der in der ersten Spielhälfte noch elf Paraden zeigte, und seinen Vorderleuten nicht mehr. Die Abwehr agierte immer passiver und bekam keinen Zugriff mehr auf die Homburger Schützen Ribeiro und Bunjevcevic, die viel zu oft nahezu unbedrängt zum Torwurf kamen. Die Hausherren verteidigten ihren Vorsprung geschickt und siegten über 25:20 (55.) am Ende verdient auf Grund des größeren Siegeswillens mit 28:24.
Der TuS muss sich vorwerfen lassen, nach der Pause nicht mehr die Energie, Aggressivität und Disziplin in die Waagschale geworfen zu haben, die es braucht, um Abstiegskampf erfolgreich zu bestreiten. Doch noch ist nichts verloren, denn im Tabellenkeller geht es enger zu denn je. Gleich sechs Teams sind nur durch zwei Pluspunkte getrennt. Es bleibt spannend, vermutlich bis zum letzten Spieltag.
Co-Trainer Patrick Schulze, der bis Saisonende in Doppelfunktion Cheftrainer Theo Megalooikonomou unterstützen wird, fasst das Spiel zusammen: „Die Vorbereitung auf dieses Spiel war aufgrund der Geschehnisse unter der Woche nicht einfach. Wir haben als Trainerteam in der Kürze der Zeit versucht, Impulse zu setzen, was in der ersten Halbzeit auch ganz gut funktioniert hat. Mit der offensiven Deckung haben wir uns dann schwer getan und nur selten Lösungen gefunden. Auch von der Bank konnten wir nur noch wenig gegensteuern, daran werden wir auch als Trainerteam arbeiten, um es schon beim nächsten Spiel besser zu machen. Allerdings muss man auch objektiv festhalten, dass wir insgesamt 23 Fehlwürfe und allein in der zweiten Halbzeit sieben technische Fehler hatten. Mit dieser Quote kann man kaum ein Spiel in der 3. Liga gewinnen.“
TV Homburg
Henning Huber (1) und Benedikt Berz (im Tor), Lukas Glück (4), Marvin Mebus, Tobias Alt, Martin Alejandro Amato, Peter Gohl (2), Ljubomir Josic, Jan-Ole Schimmel (1), Miljan Bunjevcevic (5), Nikolas Antonis Zarikos, Muhamet Durmishi (1), Robin Egelhof (3), Niclas Ludolph, Joel Ribeiro (11/3). – Trainer: Steffen Ecker.
TuS 04 KL-Dansenberg
Michel Fiedler und Alexander Martinsen (im Tor), Frano Vujović (2), Jonas Dambach (8/2), Josip Repušić (2), Robin von Lauppert, Timo Holstein (4), Bennet Löhmar, Ben Kölsch (1), Jan Claussen (3), Luca Stolze (1), Sebastian Bösing (2), Henrik Walb, Niklas Jung (1). – Trainer: Theo Megalooikonomou/Patrick Schulze.
Schiedsrichter: Yannik Haas/Sebastian Wilken (Dietmannsried/Kempten)
Zuschauer: 464
Siebenmeter: 3/3 : 2/3
Zeitstrafen: 5 : 5
Rote Karten: Egelhof (Homburg, 41.), Josic (Homburg, 42.)
Spielfilm: 2:2, 4:6, 7:6, 7:10, 10:11, 11:13 (Halbzeit), 12:14, 16:14, 16:17, 22:18, 25:20, 28:24 (Ende)
Bildtext: Timo Holstein erzielt einen seiner vier Treffer.
Heimspieltermine für die Saison 2023/24 in der 3. Liga Staffel Süd-West:
Datum Uhrzeit Heim Gast
24.02.2024 20:00 TuS 04 KL-Dansenberg – Bergische Panther
02.03.2024 20:00 TuS 04 KL-Dansenberg – Longericher SC Köln
23.03.2024 20:00 TuS 04 KL-Dansenberg – HSG Rodgau Nieder-Roden
20.04.2024 20:00 TuS 04 KL-Dansenberg – HG Saarlouis
04.05.2024 20:00 TuS 04 KL-Dansenberg – HSG Krefeld Niederrhein
18.05.2024 20:00 TuS 04 KL-Dansenberg – TV Gelnhausen
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Quelle Text/Bild:
TuS 04 KL-Dansenberg e.V.
Am Handballplatz 1
67661 Kaiserslautern
www.tus-dansenberg.de
Kaiserslautern, 19.02.2024
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