In den ersten elf Monaten 2023 lagen die Umsätze der rheinland-pfälzischen Industrie unter dem Niveau des Vorjahres. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems erwirtschafteten die Industriebetriebe von Januar bis November nominal 9,1 Prozent weniger Umsätze als im Vergleichszeitraum in 2022 – trotz des allgemein gestiegenen Preisniveaus (Deutschland: plus 1,4 Prozent).
Die Zahl der Beschäftgten stieg um ein Prozent (Deutschland: plus 1,2 Prozent).
Der Gesamtumsatz der Industrie lag im Zeitraum von Januar bis November 2023 bei 97,1 Milliarden Euro. Die Nachfrage aus dem Ausland belief sich auf 53,7 Milliarden Euro (minus 8,2 Prozent). Im Inlandsumsätze sanken um zehn Prozent auf 43,4 Milliarden Euro. Die Exportquote stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 55,3 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland nahmen die Umsätze aus dem Ausland um 3,6 Prozent zu, die aus dem Inland um 0,9 Prozent ab. Die bundesweite Exportquote lag bei 51,5 Prozent (plus 1,1 Prozentpunkte).
Deutliche Umsatzrückgänge in der chemischen und pharmazeutischen Industrie
In erster Linie ging die Entwicklung auf die deutlichen Umsatzrückgänge in der chemischen und pharmazeutischen Industrie zurück (minus 23 bzw. minus 49 Prozent). Sechs der zehn umsatzstärksten Branchen mussten rückläufige Erlöse hinnehmen. Umsatzzuwächse gab es bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (plus zehn Prozent). Auch im Maschinenbau (plus 8,5 Prozent), in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie (plus 8,8 Prozent) sowie bei den Herstellern von Maschinenerzeugnissen (plus 9,8 Prozent) wurden mehr Erlöse verbucht.
Beschäftigung im Plus
In den ersten elf Monaten 2023 waren durchschnittlich 261.000 Arbeitskräfte in der rheinland-pfälzischen Industrie beschäftigt. Das waren rund 2.700 mehr als im Vergleichszeitraum in 2022 (plus ein Prozent). Fünf der zehn umsatzstärksten Branchen verzeichneten eine höhere Beschäftigtenzahl. Die deutlichsten Zuwächse gab es bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie im Maschinenbau (plus 4,8 bzw. plus 3,3 Prozent). Die Papier- und Pappehersteller reduzierten die Belegschaft dagegen um 5,4 Prozent.
Entwicklung im November 2023
Im November lagen die Umsätze der Industriebetriebe bei 8,8 Milliarden Euro und damit um mehr als eine Milliarde bzw. zwölf Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats. Die Inlandsnachfrage ging um 15 Prozent, die Auslandsnachfrage um 8,5 Prozent zurück. Deutschlandweit wurden 4,9 Prozent weniger Umsätze erzielt. Der Inlandsumsatz sank um 6,2 Prozent und der Auslandsumsatz um 3,7 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten nahm um 0,2 Prozent auf 261.000 zu (Deutschland: plus 0,6 Prozent).
Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen. Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.
Quelle Text/Bild:
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Mainzer Straße 14-16
56130 Bad Ems
www.statistik.rlp.de
Kaiserslautern, 17.01.2024